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Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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Sichtfeld trat. „Commodore Reyes“, sagte sie. „Wie lange sind Sie schon Teil von Operation Vanguard?“
    Die Hand auf dem biometrischen Interface in der Armlehne des Sitzes ruhend, gab Reyes Auskunft. „Vor knapp einem Jahr wurde ich erstmals über das Projekt informiert. Zwei Monate später übernahm ich das Kommando der Station.“
    „Was veranlasste Sie dazu, den Auftrag anzunehmen?“, fragte Desai.
    „Die Tatsache, dass mein Name auf dem Befehl stand. Gleich neben dem Datum, an dem ich mich auf der Station einzufinden hatte.“ Die Antwort brachte ihm ein leises, unterdrücktes Kichern von Admiral Komack ein, ansonsten zeigte der Ausschuss keine Reaktion.
    Desai konzentrierte sich weiterhin auf Reyes. „Ja, wir wissen, dass es sich um einen Befehl des Oberkommandos der Sternenflotte handelte. Aber was interessierte Sie an dem Auftrag?“
    „Ich glaubte an die Ziele des Projektes“, sagte Reyes. „Seine wissenschaftliche Seite verstand ich nicht, woran sich bis heute wenig geändert hat. Aber es gibt kluge Leute, die mir bei den Fremdwörtern helfen. Was ich aber verstand, war das Potenzial, das im Verständnis des Meta-Genoms liegt. Darin, so viel wie möglich darüber zu lernen. So sah ich das am Anfang.“
    Und die Gefühle waren nach wie vor da, zumindest in Hinsicht auf das Streben nach Wissen. Ein solches Unterfangen war stets der Mühe wert. Erst die Art, auf die man erlangtes Wissen anwandte, machte eine Sache moralisch richtig oder falsch. Dieses Axiom galt für ihn noch immer, auch nach allem, was er mittlerweile über die Taurus-Region wusste.
    „Und wie sehen Sie es jetzt?“, fragte Desai.
    Erstmals wandte Reyes den Blick ab und starrte Admiral Moratino direkt an. „Jetzt habe ich Angst.“
    „Warum haben Sie Angst?“, hakte Desai nach.
    „Weil wir da draußen etwas aufgeschreckt haben, das wir besser allein gelassen hätten. Und jetzt ist es wach. Es läuft frei herum und ist sauer auf uns.“
    Desai nickte. „Dann gestatteten Sie also deshalb die Veröffentlichung des Artikels? Weil Sie Angst hatten?“
    „Nein“, antwortete Reyes. „Ich gestattete die Story, weil die Öffentlichkeit das Recht hatte, von den Gefahren zu erfahren, die wir entdeckten. Zu viele Leben waren schon der Geheimhaltung zum Opfer gefallen.“
    „Aber sollten nicht eher Ihre Vorgesetzten beim Oberkommando der Sternenflotte eine solche Entscheidung treffen?“
    „Ja, das sollten sie.“ Während er sprach, blickte er zu den Mitgliedern des Ausschusses, sah ihre undeutbaren Gesichter. „Sie hätten diese Entscheidung schon vor Monaten treffen sollen,
vor
dem Zwischenfall auf Gamma Tauri IV. Dann hätten wir das, was dort geschehen ist, vielleicht verhindern können.“
    „Einspruch.“ Erstmals seitdem Reyes in den Zeugenstand getreten war, schaltete sich Captain Sereb ein. „Der Angeklagte spekuliert, Euer Ehren.“
    „Stattgegeben“, bestätigte Moratino.
    Desai fuhr ungerührt fort. „Commodore, lasten Sie die Zerstörung von Gamma Tauri IV der Sternenflotte an, weil sie die Existenz der Shedai geheim hielt?“
    „Nein, nur ich bin für die Zerstörung von Gamma Tauri IV verantwortlich.“ Er hatte die Generalorder 24 erlassen, um die Bedrohung durch die Shedai-Lebensform unter Kontrolle zu bekommen – und das hatte zur Tragödie geführt. Zumindest hatte Reyes das damals gedacht. Nun aber, da er mehr über das Ausmaß der Macht und Einflussnahme der Shedai wusste, verblassten selbst die drastischen Maßnahmen von Gamma Tauri IV im direkten Vergleich. „Durch die Entscheidung der Sternenflotte, das Wissen über die Shedai nach unseren Begegnungen mit ihnen auf Erilon geheim zu halten, gerieten allerdings andere Kolonien in Gefahr. Von all den zivilen und Sternenflottenschiffen ganz zu schweigen, die durch die Region reisen.“
    Desai schritt langsam um den Zeugenstand. „Also machten Sie das Ereignis von Jinoteur IV öffentlich, um vor der Shedai-Gefahr zu warnen.“
    „Natürlich.“
    „Handelten Sie so, weil Sie die Befehle, die Sie von Ihren Vorgesetzten erhalten hatten, als unrechtmäßig erachteten?“
    Reyes schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, ob das Wort zutrifft. Ich würde es nicht verwenden. Unüberlegt, vielleicht.“ Desais ursprüngliche Idee, die mögliche Illegalität der Befehle des Oberkommandos zu verfolgen, hatte Reyes nicht akzeptiert. Sie schien ihm wie der Versuch, seine Fehler anderen anzulasten. Zwar glaubte er fest, dass die Geschehnisse in der

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