Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse
inaktiv. Wir vermuten eine Verbindung, haben diese Theorie aber nicht verifizieren können, da wir ohnehin nur geringen Erfolg damit hatten, auf die Geräte zuzugreifen.“
„Liegt das daran, dass Humanoide nicht mit der Technik kompatibel sind?“, fragte die Klingonin und trat neben ihren Mann.
„Möglich.“ Xiong hob die Schultern und bemühte sich, der Frau keinen Hinweis darauf zu geben, dass sie auf der richtigen Spur war. „Wir haben erst angefangen, dem nachzugehen.“ Eine weitere kleine Halbwahrheit.
„Dann ist es ja gut, dass ich dich herbringen ließ, anstatt dich gleich auf Erilon zu töten“, sagte Komoraq und nickte seiner Frau zu. „Lorka?“
„Bringt ihn her“, sagte sie zu Xiongs Bewachern, dann wandte sie sich um und bahnte sich einen Weg durch die Stapel aus Ausrüstungsgegenständen. Xiong spürte eine große Hand auf seiner Schulter, die ihn hinterher schob, und setzte sich mit seinen Wächtern in Bewegung. Sie bogen um einen großen, mit klingonischen Schriftzeichen beschrifteten Container, und Xiong ahnte schon, was er gleich sehen würde. Dennoch konnte er sich ein überraschtes Keuchen nicht verkneifen, als er vor dem stand, was die Klingonen entdeckt hatten.
Es handelte sich um eine Reihe von Kontrollkonsolen, ähnlich derer, die auf Erilon, Ravanar IV und anderen Welten gefunden worden waren, auf denen Forschungsteams der Sternenflotte Überreste der Shedai-Zivilisation entdeckt hatten. Sie schienen aktiv zu sein – genau wie die von Erilon und vor seiner Entführung – und erhielten ihre Energie von einem tragbaren Generator. Xiong konnte nur vermuten, dass diese Einrichtungen ohne die Führung durch das untergegangene Jinoteur-System nutzlos waren. Wie die auf Erilon und vermutlich jeder anderen Welt, die über derartige Technik verfügte.
Ein Tholianer stand vor der Anlage. Er trug einen Raumanzug, der dem von Nezrene ähnelte, allerdings in einem metallischen Rotton gehalten war. Als Xiong nähertrat, drehte er sich um und blickte ihm durch die engen Schlitze im Helm des Anzugs entgegen. Xiong vernahm ein lyrisches Gezwitscher unverständlicher Laute, bis der im Anzug des Tholianers integrierte Universalübersetzer nachzog.
„Warum bringt ihr einen Außenstehenden her?“
Lorka ignorierte ihn. „Diese Kreatur hat sich bisweilen als begrenzt nützlich erwiesen“, sagte sie zu Xiong. „Dank ihrer Physiologie bekamen wir Zugang zu den Geräten, allerdings fehlt ihr das Wissen ihrer Ahnen. Deshalb bist du hier. Du wirst mit ihr arbeiten.“ Sie wandte sich um und griff nach einer kleinen Kiste, die neben der Konsole auf dem felsigen Boden stand. Dann entnahm sie ihr den Trikorder, der Xiong bei seiner Entführung abgenommen worden war. „Dabei sollten sich deine Forschung und deine Entdeckungen von Erilon als höchst hilfreich erweisen, richtig?“
Der Lieutenant entschied, dass diese Klingonin nicht dumm war. Sie war keine einfache Soldatin, sondern vermutlich Wissenschaftlerin. Als solche neigte sie nicht dazu, auf Tricks hereinzufallen. Er musste sehr genau aufpassen, was er ihr sagte – und was er ihr nicht sagte.
„Mit der Zeit“, sagte er und hoffte, nicht allzu eifrig zu klingen. „Es gibt immer noch viel, das wir nicht wissen.“
„Dann schlage ich vor, dass du anfängst“, sagte Lorka und warf ihm den Trikorder zu. „Aber sei dir gewiss, Erdling, dass Geduld nicht gerade zu den vielen Tugenden meines Gatten zählt. Sobald er sieht, dass du uns täuschen, fehlleiten oder eine Flucht vorbereiten solltest, wirst du sterben.“
Kapitel 42
Reyes fühlte sich, als wolle ihm der Kragen seiner Galauniform den Hals zuschnüren, doch er ließ ihn in Ruhe, zerrte nicht mit dem Finger daran. Stattdessen verharrte er reglos und starrte geradeaus, während die Mitglieder des Gerichtsausschusses ihre Plätze wieder einnahmen. Aus dem Augenwinkel sah er, dass auch Desai und Sereb stillstanden. Und vor der Richterbank hatte sich auch Lieutenant T’Nir erhoben, das Gesicht so undeutbar wie immer.
Die Spaßtruppe ist wieder am Start …
Knapp drei Tage lang hatten sich Admiral Moratino und der Ausschuss hinter verschlossenen Türen beraten, und mit Desais Hilfe hatte Reyes es geschafft, das als gutes Zeichen zu werten. Ihr zufolge war Warten etwas Gutes, legte es doch nahe, dass der Ausschuss die gegen Reyes vorgebrachten Anklagepunkte und seine Handlungen nicht einfach nach gut oder schlecht, richtig oder falsch sortierte. Soweit Reyes wusste, hatte sich noch
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