Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse
kommen. „Es war nicht an uns gerichtet. Zumindest glaube ich das. Stattdessen scheint es in alle Richtungen gegangen zu sein und dauerte 27,4 Sekunden. Der Computer arbeitet an der Ermittlung der Signalquelle. Nezrene zufolge ist es aber definitiv Shedai.“
Marcus wandte sich der Tholianerin zu. „Sind Sie sich da sicher?“
Nezrene ließ eine Reihe erregter Laute hören, dann sagte das Übersetzungsgerät in ihrem Schutzanzug: „Ja, Doktor. Dieses Gerät reagierte auf das Signal und versuchte, wie ich glaube, eine vorprogrammierte Antwort zu geben. Dazu war es natürlich nicht in der Lage, da es an keinerlei Kommunikationssystem angeschlossen ist, sondern nur Daten von den Sensoren der Station erhält.“
„Haben Sie eine Idee, was das Signal sollte?“, fragte Marcus.
„Ich glaube, es ist eine Art Grußnachricht“, antwortete die Tholianerin, „welche die Aufmerksamkeit der Verbindungen auf anderen Shedai-Welten auf sich ziehen soll. Da die Verbindungen inaktiv sind, ist es unwahrscheinlich, dass der Absender dieser Übertragung eine Antwort erhält.“
„Und was ist mit den Shedai, die angeblich da draußen sind?“, fragte Marcus und dachte daran, was sie in Ensign Theriaults Bericht über den Jinoteur-Vorfall gelesen hatte. „Kann es nicht sein, dass die es auch gehört haben?“
Nezrene schwieg einen Moment. „Das ist sehr gut möglich, Doktor, wenngleich ihre Fähigkeit zur Antwort von den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln abhängen dürfte. Ohne die Verbindungen sind diese Mittel vermutlich extrem begrenzt.“
Okay, aber selbst ohne sind die Shedai nicht gerade Schwächlinge
, dachte Marcus.
Geks Computerterminal piepte, und als der Tellarit sich danach umdrehte, bemerkte Marcus den zufriedenen Ausdruck auf seinem Gesicht. „Der Computer hat die Quelle des Signals berechnet“, sagte er, beugte sich zur Arbeitsstation und gab eine Reihe von Befehlen ein. Daraufhin wechselte die Darstellung auf dem Monitor des Terminals hin zu einer Sternenkarte, auf die Gek nun deutete. „Es scheint aus dem Mirdonyae-System gekommen zu sein. Nach der Distanz zu urteilen, wurde es vor über drei Wochen abgesandt.“
„Was wissen wir über dieses System“, fragte Marcus. „Abgesehen davon, dass es eine weitere Welt zu sein scheint, die die Shedai aus irgendwelchen Gründen interessierte.“
Gek schüttelte den Kopf. „So gut wie nichts. Es befindet sich in einem Sektor der Taurus-Region, den wir noch nicht erforscht haben, liegt aber nahe der von den Klingonen bereisten Gegenden.“
Das ergab Sinn, befand Marcus. Die Klingonen forschten selbst über die Shedai, wurden dabei aber von dem Wunsch angetrieben, Waffen oder Artefakte zu finden, die ihnen einen militärischen Vorteil gegenüber ihren Gegnern verschafften. Die konstruktiven Nutzen der Shedai-Technologie klammerten sie völlig aus. Soweit der Sternenflottengeheimdienst wusste, hatte das Imperium keinen Schimmer von dem Meta-Genom oder seinem immensen Potenzial.
„Was können Sie mir über das Signal selbst sagen?“, fragte Marcus. „Haben Sie eine Ahnung, was sein Inhalt gewesen sein könnte?“
„Nach dem, was wir wissen beziehungsweise übersetzen konnten“, antwortete Nezrene, „scheint es sich um eine reine Grußbotschaft gehandelt zu haben. Wir haben jedoch ein Element entdeckt, dass in das Signal eingebettet war, aber keinerlei Bezug dazu zu haben scheint.“
Verwirrt strich sich Marcus über das Kinn. „Ein anderes Element? Sie meinen eine Überschrift, eine Einleitung, vielleicht einen Decodierungsschlüssel?“
„Nein“, sagte Gek. „Es unterscheidet sich grundlegend von dem Hauptsignal und scheint absichtlich angefügt worden zu sein. Als wolle sein Verursacher es verbergen – und das ist auch gut gelungen. Mir fiel der Unterschied erst auf, als ich es mit ähnlichen Transmissionen verglich, die unsere Leute auf Erilon gemacht haben.“ Er beugte sich erneut zu seinem Computer. „Ich habe das Signal isoliert. Hören Sie.“
Gek aktivierte die Aufnahme, und Marcus hörte einen langgezogenen Ton, der aus den Audio-Ausgängen des Terminals drang. Plötzlich stoppte er, und eine Reihe von ähnlichen Tönen folgte, die allerdings unterschiedlich lang waren. Daraufhin kam eine Pause, und als ein fünfter Laut erklang, erkannte Marcus, dass sie einer Dauerschleife aus vier Tönen zuhörte.
„So geht das die ganzen siebenundzwanzig Sekunden lang“, berichtete Gek. „In dieser Zeit wiederholt sich die Sequenz vier
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