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Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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Tod oder seiner Entführung durch die Klingonen geführt hatte, was sogar schlimmer als der Tod sein mochte. Admiral Nogura teilte diese Ansicht nicht, doch Marcus wusste aus Erfahrung, dass der Leiter der Station sich wie alle patenten Anführer verhielt und Verantwortung übernahm. Auch für Entscheidungen, die er nur auf Wunsch von anderen getroffen hatte. Sie bewunderte Nogura für sein Pflichtgefühl, fand es aber ungerecht, dass er die Schuld dafür auf sich nahm, auf den vermeintlich guten Rat einer Vertrauten gehört zu haben.
    Du lässt den Ehrgeiz der Sorgfalt im Weg stehen
, maßregelte sie sich.
Schon wieder. So verhält sich keine Wissenschaftlerin
. Sie blickte zur Wand links von ihrem Schreibtisch und auf das in einen alten Holzrahmen gefasste Bild, auf dem sie und David einen unsichtbaren Fotografen anlächelten.
So verhält sich kein Elternteil
. In ein paar Jahren war er alt genug, sie nach ihrer Arbeit zu fragen. Wie konnte sie ihre Impulsivität je vor ihm rechtfertigen, gute Absichten hin oder her?
    Sie hatte sich stets bemüht, David Geduld zu lehren. Er sollte alle Aspekte eines Problems betrachten und die Folgen möglicher Lösungswege bedenken, bevor er handelte. Der Vater des Jungen war zwar intelligent, konnte aber auch stur und impulsiv sein und entschied sich mitunter nicht gerade für den optimalen Weg, wenn ihm das volle Verständnis einer Situation abging. Instinkt und sogar Glück halfen ihm meist, die Nachteile seiner derart direkten Vorgehensweise auszugleichen, doch wusste Marcus, dass sein Ansatz nicht der klügste war. Und sie fürchtete sich vor dem Tag, an dem er einmal falsch liegen würde. Außerdem wollte sie nicht, dass David dieses Verhalten kopierte, insbesondere nicht in seinem jungen Alter. Würde er das Wissen annehmen, dass sie ihm mitgab, und später eigene Fehler vermeiden?
    Das Interkom auf ihrem Tisch piepte und beanspruchte ihre Aufmerksamkeit. „Marcus hier“, sagte sie.
    „Dr. Marcus, hier spricht Dr. Gek“
, erklang die Stimme von Varech jav Gek, einem zivilen tellaritischen Wissenschaftler, der der Gruft zugeteilt war.
„Wir haben hier etwas, das Sie vermutlich sehen möchten.“
    „Was ist es?“, fragte sie und rieb sich die Augen. Es fühlte sich an, als fahre sie mit Schmirgelpapier darüber.
    „Es ist besser, wenn wir es Ihnen zeigen, Doktor“
, antwortete Gek.
    Marcus seufzte genervt. „Ich bin unterwegs.“
    Sie verließ ihr Büro und ging zum zentralen Laborbereich der Gruft. Ein Blick zur Wanduhr verriet ihr, warum die Sektion so leer war: Zu dieser Zeit fand die Pause der aktuellen Schicht statt.
    Dr. Gek bewegte sich mit solcher Schnelligkeit und Agilität zwischen den Arbeitsstationen, als wäre er nur halb so groß. Der Tellarit trug den typischen dunkelblauen Overall des Gruft-Teams, und darüber einen weißen Laborkittel. Nezrene befand sich neben seinem Arbeitstisch und befasste sich erneut mit dem von Erilon stammenden Stück Shedai-Technik. Eine Gliedmaße der Tholianerin ruhte auf dem polierten Onyx, der so modifiziert worden war, dass die in ihn und von ihm ausgehenden Energie- und elektronischen Impulse vom Hauptcomputer der Gruft aufgezeichnet wurden. Marcus sah, dass die Konsole aktiviert war. Mengen unentzifferbarer Texte und Grafiken liefen über das Display.
    Gek lächelte, als er Carol sah, und sein gesamtes Gesicht schien breiter zu werden. „Dr. Marcus. Ich glaube, wir haben eine interessante Entdeckung gemacht.“
    Im Gegensatz zu den meisten Tellariten, denen sie auf ihren Reisen begegnet war, war Gek nahezu unerträglich fröhlich. Sein Wissen und seine Expertise waren beinahe so beachtlich wie seine ausgelassene Art, die mitunter nervte. Carol hatte ein oder zwei Versuche gewagt, dem Doktor dieses Verhalten auszureden, dann aber erkannt, dass Geks unverwüstliche gute Laune einen guten Gegenpol zur Melancholie des restlichen Teams darstellte.
    Marcus trat in den Arbeitsbereich, verschränkte die Arme und sah Gek an. „Hat es mit dem Shedai-Artefakt zu tun?“
    Der Tellarit nickte so aufgeregt, dass Marcus befürchtete, sein Kopf könne von seinem Hals abbrechen. „In der Tat. Wir glauben, dieses Gerät hat ein von einem ähnlichen Objekt entsandtes Signal empfangen.“
    Marcus musste mehrmals blinzeln, während sie diese Aussage verarbeitete. Ihr Puls beschleunigte sich, als sie nähertrat. „Meinen Sie das ernst?“
    „Absolut“, antwortete er und deutete ihr, zu einem der Computerarbeitsplätze der Labors zu

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