Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse
die
Bombay
abzustellen. Trotz ihrer Effizienz und beeindruckenden Mannschaft war die
Lovell
schlicht nicht in der Lage gewesen, alle Anforderungen eines der Station übertragenen Schiffes zu erfüllen. Was sie brauchten, war einfach noch ein Raumschiff mit den Qualitäten der
Bombay
. Da momentan keine der
Miranda
-Klasse zur Verfügung standen, hatte Nogura sich für eine Fregatte entschieden, welche die Frachttransport-Aufgaben der
Bombay
übernehmen konnte und gleichzeitig die offensive und defensive Macht der Station verstärkte. Desweiteren hatte er um ein viertes Schiff gebeten – vorzugsweise eines der
Constitution
-oder
Saladin
-Klasse –, doch beriet das Flottenkommando noch darüber.
Vielleicht sollten wir einfach aufhören, die Nachbarn zu verärgern
.
„Was gibt es Neues über Cestus III?“, fragte er, lehnte sich vor und griff nach dem fast vergessenen Kaffeebecher auf seinem Tisch.
Cooper warf einen Blick auf das Datenbrett in seinem Schoß. „Der Außenposten wurde beinahe vollständig zerstört. Von einer Handvoll Überlebender abgesehen, wurden alle Sternenflottenangehörigen und Zivilisten getötet, insgesamt belaufen sich die Opfer auf über fünfhundert. Nach einem Bericht des Captains der
Enterprise
hat eine bisher unbekannte Spezies namens Gorn behauptet, das Cestus-System läge in ihrem Hoheitsgebiet, und interpretierte unseren Außenposten als gegen sie gerichteten aggressiven Akt.“ Er tippte mit seinem Griffel gegen das Displayfenster des Datenbretts und ergänzte: „Captain Kirks Bericht über die Physiologie und Technologie der Gorn ist eine faszinierende Lektüre.“
Kirk mal wieder
, dachte der Admiral. Dieser junge Raumschiffcaptain hatte einige Fürsprecher in den höheren Gefilden des Sternenflottenhauptquartiers, und seine Fähigkeiten und Leistungen waren unanfechtbar. Dennoch war Nogura nicht überzeugt davon, dass das Flottenkommando mit seiner Entscheidung, Kirk eines der fortschrittlichsten Schiffe in der Flotte zu übertragen, keinen Fehler begangen hatte. Vermutlich sollte er dem Captain gegenüber weniger kritisch sein. Es war unfair, Kirk mit Christopher Pike zu vergleichen, dem vollendeten Ausnahmeoffizier, den Kirk beerbt hatte. Denn seit seinem Dienstantritt als Kommandant der
Enterprise
hatte Kirk sich schon einige Lorbeeren verdient.
Ich werde diesen jungen Mann wohl im Auge behalten müssen
.
„Also“, sagte er und lehnte sich in seinem Sitz zurück, „müssen wir uns jetzt auch noch um die Gorn sorgen. Zusätzlich zu den Klingonen, den Tholianern und sogar den Romulanern, wenngleich die in letzter Zeit ruhig geworden zu sein scheinen.“
Cooper hob die Schultern. „Schwer zu sagen, Sir. Nach Kirks kleinem Abenteuer mit dem Schiff, das Cestus III angegriffen hatte, und dem darauf folgenden Wahnsinn, wurde eine Abmachung getroffen, laut der wir den Planeten den Gorn überlassen. Im Gegenzug haben sie zugestimmt, einen weiten Bogen um uns zu machen – wie wir auch um sie. An
der
Front sollte momentan also kein Problem auftreten.“
Und das war vermutlich das beste, zumal die tragischen Ereignisse einzig auf mangelnde Kommunikation und Vertrauen zurückzuführen waren. Nogura war froh, dass die Föderation in dieser schwierigen Zeit nicht noch einen weiteren Gegner gefunden hatte, doch blieb ein Aspekt der Abmachung bezüglich Cestus III bestehen. „Der Planet war aufgrund seiner Nähe zur klingonischen Grenze ausgewählt worden. Ohne die Langstreckensensoren, die wir dort errichteten, dürfte es schwer sein, in dem Sektor klingonischen Schiffsverkehr zu überwachen.“ Selbst Sternenbasis 47 hätte von dieser Tatsache profitiert, wären die Transporte zu und aus der Taurus-Region doch dort verzeichnet worden.
Ein Alarm auf dem Computerterminal auf dem Tisch riss den Admiral aus seinen Gedanken. Als er auf den Monitor sah, hob Nogura überrascht die Brauen. „Na, was haben wir denn da?“
Cooper runzelte die Stirn. „Sir?“
Anstatt zu antworten, griff Nogura zum Eingabefeld des Terminals und betätigte den Knopf, der die Daten von seinem Computer direkt zum Bildschirm in der Wand des Raumes übertrug. „Dieser Bericht traf gerade von der
Sagittarius
ein. Sie patrouilliert im Aleriq-System, und ihre Langstreckensensoren haben Schockwellen registriert, die denen ähneln, die auf die Zerstörung Palgrenax’ folgten. Die Energiesignatur ist gleich.“ Er trat zum Bildschirm und deutete auf die vom Computer erzeugte Karte der Taurus-Region. In
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