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Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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diesen rituellen Worten, Teil der alten und traditionellen vulkanischen Hochzeitszeremonie, Hohn. Sten hob seine
Lirpa
, bis er den Stab in beiden Händen hielt, und bedachte T’Prynn mit einem grimmigen Blick. „Willigst du endlich ein?“
    T’Prynn schüttelte den Kopf. Ihre Antwort war, wie sie immer schon gewesen war. Die, von der sie seit Jahrzehnten nicht abwich und die sie noch mit ihrem letzten Atemzug geben würde. „Niemals.“
    „So sei es“, sagte Sten, und für den Bruchteil eines Augenblicks glaubte T’Prynn – wie immer an dieser Stelle – Resignation in der Stimme ihres Bindungspartners zu hören. Dann war keine Zeit mehr für Reflektionen. Sten griff an, die
Lirpa
erhoben und die rasiermesserscharfe Klinge auf sie gerichtet.
    Sie rechnete mit seiner Täuschung, und war bereit, als Sten plötzlich nach links ausscherte, seine Waffe senkte und versuchte, ihre Deckung zu untergehen. T’Prynn richtete ihre eigene
Lirpa
nach unten, blockte die Attacke und drückte seine Klinge weg. Dadurch war Stens Körper frei, und sie stieß vor, um die Öffnung zu nutzen. Doch ihr ehemaliger Liebhaber war schnell und zu geübt in dieser Kampfart.
    Sten fand seine Balance wieder. Er drehte seine
Lirpa
in den Händen, bis die Klinge nah an seiner Linken war. Dann preschte er vor, schwang die Waffe über sich und brachte sie nah an ihrem Kopf hinunter. T’Prynn konnte nur noch defensiv reagieren, jeder Knochen ihres Körpers erzitterte unter der Wucht seines Angriffs. Ihre Klingen trafen sich, und T’Prynn trat nach ihm. Mit aller Kraft, die sie aufbringen konnte, trieb sie ihren Stiefel in seinen Magen. Das genügte, um Sten von ihr wegzutreiben und ihr ein wenig Spielraum zu verschaffen – doch die Atempause war nicht von Dauer. Binnen Sekunden hatte Sten seinen Griff um die
Lirpa
erneuert und griff wieder an.
    Er schob die Waffe vor und T’Prynn reagierte. In dem Versuch, ihn abzuwehren, senkte sie die Arme und übersah, dass sein Manöver ein Trick gewesen war. Denn im letzten Moment zog Sten die
Lirpa
zurück, senkte die Klinge, und griff abermals an. Diesmal erreichte er sie. T’Prynn spürte ein Stechen, als das sorgsam gefertigte Metall in ihren Leib schnitt. Der plötzliche Schmerz ließ sie aufstöhnen und die Zähne zusammenbeißen. Abermals hob sie ihre
Lirpa
, drehte die stumpfe Seite nach vorn und erwischte Sten oberhalb seines rechten Ellbogens. Sie hörte das Knacken von Knochen unter der Wucht des Schlages. Sten stolperte nach links. Sein Griff lockerte sich, und die Waffe fiel in den Sand, als er das Gleichgewicht verlor und auf ein Knie sank.
    T’Prynn preschte vor, erkannte die Gelegenheit und ignorierte den Schmerz in ihrem Bauch, während sie sich für einen weiteren Stoß bereit machte. Doch Sten riss sich auf die Beine, streckte die rechte Hand nach ihr aus – und erst im letzten Augenblick erkannte sie, was er getan hatte. Sand flog ihr ins Gesicht, stach in ihre Augen und drang ihr in Mund und Nase. Sie keuchte und spuckte, hob die Hand, um sich die Augen zu wischen, und machte einige Schritte rückwärts, um von Sten wegzukommen, ohne ihn aus dem Blick zu verlieren. Aber als sie wieder aufschaute, war er nirgends zu sehen. T’Prynn rieb sich das Gesicht und suchte vergeblich nach ihm. Selbst der Sand an der Stelle, an der sie gekämpft hatten, wirkte mit einem Mal unberührt. Nicht einmal ein Fußabdruck zeugte von ihrer kurzen Auseinandersetzung.
    „Willige ein“, hörte sie seine Stimme mit dem Wind herüberwehen.
    Und sie, die
Lirpa
noch fester umklammernd, schrie ihre Antwort zurück. „Niemals.“
    Dr. Jabilo M’Benga saß alleine im Isolationsflügel 4 des Hospitalbereichs von Sternenbasis 47, der völlig dunkel war, abgesehen von dem kleinen Lichtschein, den die Lampe über M’Bengas Tisch bot. Dem Mediziner war, als finde er immer erst nachts und nach Schichtende Zeit für den Papierkram. So vertieft war er in die Berichte, die sich in seinem Büro stapelten, dass es einige Sekunden dauerte, bis er die vielsagenden Piepsgeräusche bemerkte, die durch den Raum schallten. Sie waren nicht sehr laut und schafften es kaum, sich gegen die Musik, die M’Benga über das interne Komm-System des Büros laufen ließ, durchzusetzen.
    Er drehte sich in seinem Stuhl um und blickte zur einzigen Patientin, die der Flügel derzeit beherbergte – und auf den Biomonitor über dem Bett, in welchem diese bewegungslos lag. T’Prynn wirkte nahezu majestätisch im sanften Rot der

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