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Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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die Chancen standen gut, dass der Commodore allein dafür lebenslang in Haft blieb.
    Desai und Reyes waren schon Monate vor diesen unglücklichen Ereignissen ein Paar – wie bisher nur wenigen an Bord der Station bekannt war –, was die Situation noch komplizierter machte. Zwar war ihre Beziehung ein Geheimnis, doch machte sich Fisher keine Illusionen. Sie würde nicht enden, sobald die juristischen Folgen, die Diego Reyes erwarteten, in Gang kamen.
    Ich schätze
, dachte Fisher,
ich sollte es dem Mann nachsehen, wenn er ein wenig zerknirscht wirkt
.
    „Wie behandelt dich dein Anwalt?“, fragte er. „Scheint mir ein patenter Kerl zu sein.“
    „Spires?“ Reyes nickte. „Er ist ein guter Mann, sehr eifrig und der Sache verpflichtet und so weiter und so fort. Es ist eine Schande, dass er keine Chance hat, zu gewinnen. Sobald wir das ganze juristische Brimborium einmal hinter uns haben, sind die Vorwürfe recht eindeutig.“
    Fisher strich sich durch seinen kurzen Bart. „Vielleicht nicht für jeden“, sagte er nach einer Pause. „Selbst der Regelfetischist Jetanien hat bisher nicht aufgegeben. Mich wundert, dass er sich noch nicht durch die Wand geboxt hat, um dich zu besuchen – Befehle hin oder her.“
    „Das würde er nicht tun“, sagte Reyes. Dann zuckte er mit den Achseln. „Ja, okay, er schon. Zumindest, wenn es ihm irgendjemand anderes als Rana verboten hätte. Sie wissen beide, was kommt. Und Jetanien hilft niemandem, wenn auch er hier drin hockt.“
    Fisher wusste, dass der chelonische Botschafter zu den wenigen Wesen gehörte, die von Anfang an über den wahren Zweck der Vanguard-Station informiert gewesen waren: die antike Zivilisation und Technologie der Shedai zu ergründen. Während die klügsten jungen Wissenschaftler und Techniker der Sternenflotte genau daran arbeiteten, kämpften Jetanien und sein Stab vom diplomatischen Korps der Flotte um die Bewahrung der dünnen Bande, die momentan zwischen der Föderation, der Tholianischen Versammlung und dem Klingonischen Imperium bestanden. Die Taurus-Region hatte alle drei Parteien interessiert. Die Tholianer begegneten der Region und ihrer Geschichte mit Besorgnis, wohingegen die Klingonen einfach neugierig waren, was wohl die Aufmerksamkeit der Föderation auf sich gezogen hatte.
    Mittlerweile verfügte so ziemlich jeder in der Galaxis, der Föderationsstandard lesen konnte, über eine ungefähre Vorstellung dessen, was dort draußen vor sich ging. Und Fisher ahnte, dass die Probleme, denen sich die Besatzung von Vanguard stellen musste, nur komplizierter werden konnten.
    „Sie könnten dich zumindest aus dieser Schachtel rauslassen“, sagte er und deutete mit dem Wink einer Hand auf Reyes’ Zelle.
    Reyes zuckte mit den Achseln. „Man wird bescheiden.“
    „Du bist nach wie vor ein Flaggoffizier“, beharrte Fisher, und sein Zorn wuchs. „Und wir befinden uns auf einer Sternenbasis, verflucht noch mal. Es sollte doch ausreichen, dich in dein Quartier zu sperren. Wo zur Hölle sollst du schon hin?“
    Reyes rutschte von der Wand zum Rand seiner Pritsche, sodass seine Stiefel den Boden berührten. „Rana sagt, sie hätte das bereits fünf Sekunden nach meiner Verhaftung beantragt, aber nie eine Antwort von der Sternenflotte erhalten. Ich schätze, da hinten will man derzeit nichts mit mir zu tun haben. Also sitze ich eben hier.“
    Missbilligend ließ Fisher seinen Blick durch die Zelle des Commodore schweifen. Von der Pritsche abgesehen, auf der Reyes saß, befand sich noch ein geradlehniger Stuhl in ihr, der vor einem schmalen Brett, das mit viel gutem Willen als Tisch durchging, an den Boden geschraubt worden war. Ein kleiner Monitor hing an der Decke über dem Tisch und war mit einem schlichten Interface ausgestattet. Fisher wusste, dass Zellinsassen damit sehr begrenzt Zugriff auf den Bibliothekscomputer des Schiffes und auf genehmigte Komm-Verbindungen nehmen konnten. Doch selbst diese wurden vom Sicherheitspersonal noch überwacht. Abgesehen davon war einzig noch die Toilette der Zelle erwähnenswert, die ein hüfthoher Sichtschutz vom Rest des Raumes trennte.
    „Also sitzt du einfach da, bis man entschieden hat, was mit dir geschieht.“ Fischer schüttelte den Kopf und schnaubte verächtlich.
    „Zumindest bis nach der Verhandlung“, sagte Reyes und kratzte sich an der Wange. „Danach … Nun, die meisten Strafkolonien der Föderation verfügen heutzutage über recht annehmbare Quartiere.“ Er schwieg eine Weile, dann hob er

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