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Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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Wohnzimmer und kamen schließlich an eine weitere Tür. Sinar zögerte kurz, dann klopfte er an das alte Holz.
    „Herein“, erklang eine Reibeisenstimme von der anderen Seite. Sinar öffnete die Tür und trat voraus in den Raum.
    Pennington folgte ihm und hielt inne, damit sich seine Augen an das spärliche Licht gewöhnten, das von einer einzelnen Lampe in der Ecke des Zimmers ausging. An der entgegengesetzten Wand stand ein Bett unter einem geöffneten Fenster, und in ihm lag T’Prynn. Sie trug den für die Sternenflotte typischen Patientenkittel, den ihr M’Benga vor Aufbruch der
Yukon
angelegt hatte. Ihre Hände waren auf der Brust gefaltet, und nur die ungleichmäßige Hebung und Senkung ihres Oberkörpers machte deutlich, dass sie nicht tot war. Keinerlei medizinische Geräte der Sternenflotte waren zu sehen, sie alle verblieben auf der
Yukon
.
    Am Fuß des Bettes, die verhutzelten Hände ausgestreckt und die Augen geschlossen, stand der älteste Vulkanier, den Pennington je gesehen hatte. Er war dünn, gebeugt und hatte eine braun gebrannte und von tiefen Falten durchzogene Haut, die von Jahren der Arbeit unter Vulkans gnadenloser Sonne zeugte. Sein schlohweißes Haar war lang und glatt, floss über seine Schultern und seinen gesamten Rücken hinab. Seine schlichte schwarze Robe reichte bis zum Boden, bedeckte selbst noch seine Füße und wies keinerlei Zierrat auf.
    Nachdem sie fast eine Minute schweigend dagestanden hatten, ohne dass der Vulkanier ein Wort gesagt oder auch nur einen Muskel bewegt hatte, sah Pennington zu M’Benga, der sofort den Kopf schüttelte. Er sah aus, als habe er sich gerade räuspern oder irgendwie sonst auf ihre Anwesenheit aufmerksam machen wollen, doch da öffnete der Vulkanier die Augen und wandte den Kopf, um sie anzusehen. Trotz seines Alters bestand kein Zweifel an der Intelligenz und der Konzentration dieses Mannes.
    „Ich bin Sobon“, sagte er.
    „Heiler Sobon“, sagte M’Benga, „ich bin Dr. M’Benga, und dies ist mein Freund Timothy Pennington, ebenfalls ein Gefährte von T’Prynn.“
    „Danke, dass Sie uns helfen“, fügte Pennington schnell an, „und uns in Ihrer Gemeinschaft willkommen heißen.“ Während er sprach, dachte er daran, dass man ihn nun vermutlich wegen ungebührlicher Emotionalität, Unlogik oder so einem Quatsch rügen würde.
    Doch Sobon sagte schlicht: „Seit meinem letzten Kontakt mit Menschen ist einige Zeit vergangen. Ich habe erkannt, dass ich die Unterschiede zwischen unseren Völkern vermisse. Sie sind für mich Möglichkeiten, keine Hindernisse oder Unannehmlichkeiten, wie so viele meiner Kollegen einst glaubten.“ Er nickte zu T’Prynn. „Dass Menschen und Vulkanier zusammenarbeiten und Freundschaften entwickeln können, ist begrüßenswert. Nichts anderes hatte ich während meiner ersten Reise zur Erde erwartet.“
    Erstmals seit ihrer Ankunft fühlte sich Pennington in Kren’than willkommen. Er wischte sich den Schweiß von der Schläfe und bemerkte, dass er fast vergessen hatte, wie verflucht heiß es noch immer war, selbst nach Untergang der Sonne. Fast.
    „Können Sie ihr helfen?“, fragte er.
    Sobon bewegte sich vom Bettende weg und kniete sich neben T’Prynn. Er beugte sich über ihren Leib und presste drei seiner gekrümmten Finger gegen Punkte an der Seite ihres Kopfes. „Das werden wir bald wissen.“
    T’Prynn fühlte Stens Hände an ihrem Hals und schrie vor ungezügeltem Zorn auf. Ihre Nägel bohrten sich in seine Haut, und dünne Bahnen grünen Blutes zogen über ihre Finger. Sten stöhnte vor Schmerz, sein Griff lockerte sich aber nicht. Tiefer und tiefer trieb sie ihre Finger, riss an Haut und Muskelgewebe, bis er endlich nachgab, zurückstolperte und die Hände vor sein verletztes Gesicht hob.
    T’Prynn rollte sich zur Seite und kam wieder auf die Füße. Ihre Kräfte erlahmten, und ihr Hals brannte vor Schmerz und Durst. Gierig sog sie Luft ein und versuchte, ihre Atmung wieder unter Kontrolle zu bekommen. Sie wich zurück, um Abstand zu Sten zu gewinnen. Peitschender Wind traf ihren Körper, bedeckte die freie Haut mit Sand. Als sie an sich herabsah, bemerkte sie, dass ihre Kleidung kaum noch mehr war als ein Haufen Fetzen, die an manchen Stellen nur von einzelnen Fäden zusammengehalten wurden.
    Sten beugte sich nieder und hob das Messer aus dem Sand, das während ihres Kampfes dorthin gefallen war. „Du wirst schwach“, spottete er und winkte ihr mit der Klinge zu. Blut strömte aus der

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