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Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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entsetzlichen Wunde, die sie in sein Gesicht gerissen hatte, und in seinem Blick lag brennender Hass. Seine Emotionen hatten ihn vollends übernommen. „Bald hast du keine andere Wahl mehr, als dich mir zu unterwerfen. Es ist unvermeidlich.“
    „Ist es wirklich noch ein Sieg“, entgegnete sie, „wenn ich tot bin?“
    Sten trat vor. „Wenn nur das erreichbar ist, wird es genügen müssen.“
    „Nein.“
    Überrascht vom Klang einer neuen Stimme, wandte sich T’Prynn um und sah einen alten Vulkanier. Der unerbittliche Sandsturm schien seinem langen weißen Haar und seiner Robe nichts anzuhaben. Er hatte die Hände vor dem Körper gefaltet und sah ihr und Sten mit klinischer Leidenschaftslosigkeit entgegen. Wo war er hergekommen?
    „Verlasst uns, alter Mann“, sagte Sten und zeigte mit dem Messer auf ihn. „Dies ist eine Privatangelegenheit und nicht Eure Sorge.“
    Der alte Vulkanier trat zwischen Sten und T’Prynn, wandte sich ihm zu und sagte: „Ihr gehört nicht an diesen Ort. Wenn auch nur einer von euch beiden Frieden finden soll, müsst Ihr ihn verlassen.“
    „Nicht bevor ich bekomme, was rechtmäßig meines ist“, sagte Sten und machte einen Schritt nach vorn.
    T’Prynn begriff nicht, was als Nächstes geschah. Obwohl sich der Alte nicht zu bewegen schien, hielt Sten plötzlich inne. Seine Augen weiteten sich vor Erstaunen, vielleicht sogar vor Furcht. Sie sah, dass er das Messer heben wollte – und seinen Schock, als er erkannte, dass er es nicht konnte.
    Dann war er fort, einfach so, wie vom Sand verschluckt.
    Der Leib des Alten zitterte. Er zog seine Hand von T’Prynns Gesicht, verlor das Gleichgewicht und wäre zu Boden gefallen, hätte Sinar nicht schnell reagiert und seinen Mentor aufgefangen, gestützt.
    „Es geht mir wieder gut“, sagte Sobon nach einem Augenblick und tätschelte die Hand des jungen Vulkaniers.
    „Was ist passiert?“, fragte M’Benga, dessen Gesicht eine einzige Maske der Sorge war.
    Sobon kam auf die Füße und räusperte sich. Als er sprach, klang seine Stimme rau und gebrochen. „Ihre Lage ist schlimmer, als ich zunächst dachte. Zwei
Katras
bewohnen T’Prynns Verstand. Ihre, und die ihres Verlobten Sten.“
    „Was ist eine
Katra
?“, fragte Pennington.
    „Die Verkörperung des Bewusstseins eines Vulkaniers“, sagte Sobon. „Während einer Gedankenverschmelzung ist es möglich, sie von einem Geist in einen anderen zu übertragen. Das sollte freiwillig geschehen, doch ist es gelegentlich auch ohne die Zustimmung des Empfängers gelungen.“
    „Und das ist mit T’Prynn passiert?“, fragte Pennington und entsann sich seiner früheren Unterhaltung mit M’Benga. „Irgendwie hat er ihr seine …
Katra
aufgezwungen, bevor er starb?“
    „Das ist korrekt“, antwortete Sobon. „Sie ist nun, was wir
Val’reth
nennen: Gegen ihren Willen beherbergt sie die
Katra
eines anderen. Da Sten ihr im Moment seines Todes eine Gedankenverschmelzung aufgezwungen hat, ist seine
Katra
nunmehr mit T’Prynns verbunden.“ Er klatschte in die Hände, um seine Aussage zu unterstreichen. „Sie sind eins, da nur einer von ihnen beide Geister beherbergt. T’Prynn wehrte sich natürlich gegen die aufgezwungene Einheit, und das tut sie noch immer. Seit der ursprünglichen Verbindung bekriegt Stens
Katra
T’Prynns eigene, bekämpft sie sozusagen und zwingt sie nieder. Irgendwann wird sie triumphieren und T’Prynns eigenen Verstand vollends übernehmen.“
    „Guter Gott“, Pennington schüttelte den Kopf. Einiges von dem hatte M’Benga ihm bereits erklärt, doch erst jetzt wurde ihm das volle Ausmaß dessen klar, was T’Prynn durchgemacht haben musste – und zwar schon vor seiner Geburt. Abermals sah er zu Sobon. „Glauben Sie, Sie können ihr helfen?“
    „Ich habe eine Trennung bewirkt“, antwortete der alte Vulkanier, „die jedoch nicht von Dauer sein wird. Doch es gibt ein Ritual, das sich als erfolgreich erweisen könnte. Man nennt es
Dashaya-Ni’Var
, die Trennung dessen, was eins geworden ist. Eine Verschmelzung, durch die wir Stens Katra aus T’Prynns Geist entfernen können.“
    „Um was damit anzufangen?“, fragte Pennington. Dann machte etwas Klick in seinem Hirn, und er blicke zu M’Benga. „Diese Dinger in Sobons Studierzimmer. Sie nannten sie
katrische
Bögen.“
    Sobon nickte. „Eine höchst treffende Beobachtung, mein junger Freund. Eine
Vre-Katra
ist in der Lage, eine
Katra
noch lange nach dem Tod der betreffenden Person zu bewahren. Den

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