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Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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seiner freien Klaue deutete er auf die Akten und Datenbretter, die seinen Tisch bedeckten. „Dringendere Dinge verlangen unsere Aufmerksamkeit, meine Liebe.“
    „Die Romulaner“, sagte Karumé und nickte nachdenklich. „Den Bericht habe ich auch gelesen.“
    Jetanien nickte anerkennend und ließ eine Reihe zufriedener Klicklaute hören. „Wenn Sie eines sind, Miss Karumé, dann effizient und gründlich. Nicht nur deswegen bin ich dankbar, Sie in meinem Stab zu wissen.“ Er hielt inne und nippte abermals an seiner Brühe, bevor er fortfuhr. „Falls sich die Romulaner aus ihrem sprichwörtlichen Schneckenhaus vorwagen, um zu sehen, was in der Taurus-Region unser Interesse geweckt hat, und dabei auch nur einen Bruchteil dessen erfahren, was wir bereits wissen, dann wird das Folgen für den gesamten Quadranten haben. Dessen können Sie sicher sein. Das Romulanische Sternenimperium wird nicht daneben stehen und uns die Schätze überlassen, die hier einer Entdeckung harren mögen.“
    „Dann wäre da noch die simple Frage, wie lange sie schon hier sind und was sie wissen“, fügte er hinzu und stellte seine Brühe zur Seite. „Nicht allein über die Taurus-Region, sondern über die Sternenflotte und die Föderation im Allgemeinen. Seit dem Krieg ist über ein Jahrhundert vergangen. Jede Seite wird wissen wollen, wie weit die andere gekommen ist.“ Kopfschüttelnd legte Jetanien seine Klaue auf den Tisch. „Und das bei all dem Lärm, den die Klingonen machen. Falls die Romulaner eine Art neuer Offensive planen, kann es gut sein, dass uns ein Zweifrontenkrieg bevorsteht.“
    Karumé lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. „Wissen wir schon, wie der Geheimdienst der Sternenflotte auf die
andere
Neuigkeit über die Romulaner reagiert hat?“
    Jetanien grunzte verärgert. „Falls Sie damit diese Idee meinen, nach der Romulaner und Vulkanier von gemeinsamer Abstammung sind … Sagen wir: Die, bei denen Paranoia zum Geschäft gehört, verhalten sich entsprechend. Während wir hier sprechen, werden umfassende Strategien zur Jagd auf und Enttarnung von romulanischen Agenten entwickelt. Insbesondere die Vulkanier wirken aufgebracht, wenngleich ein Teil ihrer Gesellschaft natürlich schon immer davon wusste.“ Er schüttelte den Kopf. „Für ein Volk, das für seine kollektive Intelligenz und sein aufgeklärtes Wesen bekannt ist, verfügen Vulkanier doch über eine beinahe menschlich anmutende Neigung zur Geheimniskrämerei.“
    „Schon allein die sozialen Implikationen könnten gewaltig sein“, sagte Karumé. „Es dauerte Jahrzehnte, bis die Menschen die Vulkanier akzeptiert hatten, nachdem diese zur Erde gekommen waren. Nach dem Angriff der Xindi herrschte monatelang Xenophobie, obwohl die Bedrohung längst beseitigt worden war.“ Sie schüttelte den Kopf. „Stellen Sie sich nur vor, was passieren würde, wenn einer unserer engsten Verbündeten mit einem unserer grausamsten Gegner verwandt wäre!“
    Jetanien hatte die Brühe verspeist und stellte die Schüssel beiseite. „Ich würde gerne glauben, dass sich Ihr Volk seitdem weiterentwickelt hat, Miss Karumé. Dass solche Engstirnigkeit, solche Vorurteile der Vergangenheit angehören.“
    „Dann sind wir schon zwei.“ Karumé beugte sich auf ihrem Stuhl vor und runzelte die Stirn, während sie die Akten auf seinem Tisch studierte. „Was ist das alles? Seit wann arbeiten Sie mit Akten aus Papier?“
    „Ich gar nicht“, antwortete er und hielt ein in Leder gebundenes Notizbuch hoch, damit sie es sah. „Vor langer Zeit gehörten diese Sachen einer lieben Freundin von mir – einem Menschen namens Selina Rosen. Sie war eine der pflichtbewusstesten Personen, denen ich je begegnen durfte, und sie verabscheute Computer. Stattdessen machte sie reichlich Gebrauch von Papier und Büchern. Was sie sich notierte, schrieb sie von Hand, und gab ihre Notizen an einen Assistenten zur Abschrift weiter, wenn etwas zur Verbreitung an die Öffentlichkeit bestimmt war.“ Er deutete auf die Sammlung und fuhr fort. „Als sie starb, hinterließ sie die Anweisung, all dies mir zu übergeben. Seitdem hat es mir viele Inspirationen geliefert.“
    „Heißt das, Sie schleppen das ganze Zeug von einem Einsatz zum nächsten mit?“, fragte Karumé. „Das erscheint mir äußerst unpraktisch.“
    Jetanien grunzte verständnisvoll. „Als ich jünger war, betrachtete ich es als wenig mehr als eine exzentrische Vorliebe. Doch je älter ich werde, desto mehr weiß ich die nahezu innige

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