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Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse

Titel: Star Trek - Vanguard 04 - Offene Geheimnisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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Strahlungsverbrennungen aufgrund der Überlastung der Maschine, sowie einige gebrochene Knochen und ähnliche Wehwehchen – allesamt Resultat des Angriffs. Wir haben die Verbrennungsopfer stabilisiert, keine der anderen Verletzungen ist lebensbedrohlich. Wenngleich ein paar der Patienten in den nächsten paar Tagen Schmerzen haben dürften.“ Sein Gesichtsausdruck änderte sich, und Khatami ahnte, dass der Doktor gerade zu seiner normalen Verhaltensweise umschaltete. „Es wird ihnen nicht helfen, auf diesen Pritschen zu schlafen“, sagte er. „Wenn Sie wollen, lasse ich in der Krankenstation eine Folterbank aufstellen. Die wäre weniger schmerzhaft.“
    Khatami musste lächeln. „Das wird nicht notwendig sein, Doktor. Sie und Ihr Stab haben gute Arbeit geleistet. Commander Stano wird sich um die Unterbringungsfrage kümmern, aber für den Augenblick wird das hier genügen müssen. Sorgen Sie dafür, dass sie alles aus den Lagern des Schiffes bekommen, was sie brauchen.“
    „So viel wiederhergestelltes Hühnchen, wie sie essen können“, fügte Leone hinzu. „Wenn Sie mich fragen, waren sie mit Strahlungsschäden besser dran.“
    „Danke, Tony“, sagte Khatami. Der Doktor wandte sich um und ging zurück zur zentralen Anlaufstelle, die sein Team für die Behandlung der Passagiere der
Roanoke
eingerichtet hatte.
    „Der wird immer so bleiben, oder?“, fragte Stano und blickte Leone nach. „Ich wusste natürlich, dass er ein Klugscheißer sein konnte, aber rund um die Uhr?“
    Khatami nickte. „Ja, und ich mag ihn so, Kathy. Lassen Sie ihn.“ Wie sie aus Erfahrung wusste, gab Anthony Leones Art nicht nur über die Stimmung in der Besatzung, sondern auch über seine eigene Lage Auskunft. Solange der Arzt seinen Sinn für Humor behielt, war eine Situation nie so schlimm, wie sie vielleicht aussah.
    „Wenn Sie das sagen, Captain“, sagte Stano sichtlich unüberzeugt, war aber nicht gewillt, das Thema zu vertiefen.
    Khatami seufzte und wischte sich über die Augen, die noch immer vor Schlafmangel schmerzten. Stano hatte sie mit dem Bericht über den Notruf der
Roanoke
geweckt. Das Kolonistenschiff war von Alpha Centauri auf dem Weg nach Pacifica gewesen, einem der beliebteren Zielorte für Siedler in der Taurus-Region. Die
Endeavour
war den Koordinaten gefolgt, die der Captain des Schiffes, Zachary Clavell, übermittelt hatte, und hatte die
Roanoke
gefunden – antriebslos im All schwebend, mit beschädigten Lebenserhaltungssystemen und zerstörten Maschinen. Die vierzehn Besatzungsmitglieder und sechsundneunzig Kolonisten waren am Ende ihrer Kräfte und der Schiffsvorrat an Sauerstoff aufgebraucht gewesen, als die
Endeavour
eintraf. Dank schneller Arbeit der Transporterbesatzung konnte die unmittelbare Gefahr abgewendet werden. Jede einzelne Person war von der
Roanoke
herübergebeamt worden, und die Sicherheitsleute und Mediziner hatten den Transfer der Flüchtlinge von den Nottransportern hin zum Hangardeck der
Endeavour
koordiniert.
    Dem Captain der
Roanoke
zufolge war das Schiff von einem einzelnen klingonischen Schlachtkreuzer attackiert worden, wodurch die Lebenserhaltungssysteme und der Antrieb zerstört wurden. Anstatt den Transporter zu zerstören, zu entern oder zu plündern, schien der klingonische Kommandant sich damit zu begnügen, Besatzung und Passagiere des verkrüppelten Schiffes einem langsamen Tod durch Erfrieren oder Ersticken auszusetzen – je nachdem, was zuerst kam.
    Khatami schüttelte den Kopf, erzürnt über die Härte dieses Angriffs. „Wo ist Captain Clavell?“
    Stano deutete auf ihn und winkte. Ein kurzer, untersetzter Mann in orangenem Overall und schwarzen Stiefeln entgegnete die Geste und kam zu ihnen herüber.
    „Captain Khatami“, sagte er und streckte die Hand aus. „Ich bin Zach Clavell, Captain der
Roanoke
. Sie haben keine Ahnung, wie froh wir waren, Sie zu sehen.“
    Als Khatami die Hand des Mannes schüttelte, merkte sie, wie müde er aussah. Die Haut unter seinen rot umrandeten Augen war dunkel und geschwollen, und er hatte sich seit Tagen nicht rasiert. Seine Hände und das Gesicht waren so dreckig wie sein ungekämmtes Haar, und auf seiner Kleidung befanden sich Flecken – manche stammten wohl von Tränen. Khatami zwang sich, ihre Hand nicht an ihrer Hose abzuwischen. „Wir freuen uns, dass wir helfen konnten, Captain. Können Sie mir sagen, was passiert ist?“
    Clavell stieß hörbar Luft aus. „Natürlich hatten wir einiges darüber gehört, was hier

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