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Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Titel: Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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Zeit auf der
Omari-Ekon
.
    Wie auch immer, wenn man fair sein wollte, gab es wohl auch viele Unterschiede zwischen diesem besonderen Moment und meinem Besuch am gestrigen Abend. Zunächst war es eine andere Tageszeit. Ich war vom Café aus nach Hause gegangen, hatte geduscht, ein paar Dinge aufgezeichnet, die mir aufgefallen waren, damit ich sie nicht vergaß und mir danach noch ein Nickerchen gegönnt. Außerdem hatte ich Amity gestern zu Beginn ihrer Schicht getroffen, jetzt war es, so nahm ich an, eher gegen Ende. Sie hatte zwar gesagt, dass sie sich nach Ende ihrer Schicht als Cocktail-Kellnerin melden würde, aber ich wollte nicht so lange warten. Ich musste so schnell wie möglich mit ihr sprechen.
    Und was für einen Unterschied dieser Zeitpunkt nun machte! Nicht nur die Luft war wesentlich atembarer, auch die Stimmung im Casino war eine ganz andere. An den Tischen saßen erheblich weniger Spieler, doch der allgegenwärtige Lärm und Krach war schlimmer als gestern, was zweifellos dem Alkoholkonsum jedes Einzelnen hier zuzuschreiben war. Gewinne waren zu dieser späten Stunde seltener, wurden aber umso heftiger gefeiert.
    Auch die Kellner agierten heftiger als gestern. Sie versorgten die Gäste wesentlich eifriger mit Alkohol als beim letzten Mal, und sowohl die weiblichen als auch die männlichen Bedienungen schienen sich ihren Kunden selbst anzubieten. Ob das nun einfach typisch für diejenigen war, die in der Spätschicht arbeiteten oder ob es von den Geschäftsführern oder gar Ganz so gewollt war, hatte Amity mir nicht gesagt. Wahrscheinlicher war, dass das Management ein Auge zudrückte, wenn ehrgeizige, unternehmerisch veranlagte Mitarbeiter versuchten, ein Stück vom Gewinn eines betrunkenen Spielers für sich abzuzweigen. Jedenfalls schien es mir so.
    Ich war schon eine Weile an Bord, aber noch nicht lange genug, dass Amity ihren Aufgabenbereich mit dem an der Bar hätte tauschen können. Außerdem erwartete sie ja nicht gerade, mich unter den Spielern zu entdecken, denn sie hatte keine Ahnung, dass ich hier war. Ich hatte darauf gehofft, denn es ermöglichte mir eine bessere Gelegenheit, sie zu beobachten, ohne selbst gesehen zu werden. Ich muss zugeben, dass mein erster Blick auf ihr knappes Kostüm, das alle Serviererinnen trugen, meine Aufmerksamkeit stärker beanspruchte, als ich beabsichtigt hatte. Es ging bei diesem nächtlichen Besuch eher darum, mein Gewissen zu erleichtern, als auf andere Gedanken zu kommen. Ich musste mit eigenen Augen sehen, wie sie mit ihrer verdeckten Ermittlung klarkam. So wie es aussah, schaffte sie das tadellos.
    Ich beobachtete, wie sie betrunkene Avancen abwehrte und mit Hunderten von Bestellungen gleichzeitig fertigwurde. Ich sah sie sowohl hinter der Bar als auch im Casino, und überall wirkte sie wie eine erfahrene Kellnerin. Und ich sah, wie sie Leute in Unterhaltungen verwickelte – alle Arten von Leuten, von Spielern über Servierer bis hin zu den gewaltigen orionischen Türstehern. Amity passte sich auf eine Art und Weise an die Umgebung auf der
Omari-Ekon
an, die dafür sorgte, dass ich ihre Entscheidung plötzlich wesentlich besser nachvollziehen konnte. Wenn sie weiter nach Spuren für eine Story suchte, die sie an die großen Nachrichtenagenturen verkaufen konnte, dann würde sie es wahrscheinlich schaffen.
    Ich ging völlig im Rhythmus der elektronischen Musik auf und starrte durch eine Reihe bunter Scheinwerfer ins Leere, als ein Ruck meinen Tisch erzittern ließ. Ich sah hin und erkannte ein Whiskyglas voller Eis, das von schlanken Fingern gehalten wurde. Mein Blick wanderte an einem Arm hinauf und traf auf die Augen einer Deltanerin. Aurelie. Ich zuckte ein wenig zusammen und hoffte, dass sie meine Reaktion eher auf ihr plötzliches Erscheinen schob als darauf, dass ich sie wiedererkannt hatte.
    »Huch! Verzeihung, ich war nicht ganz bei der Sache, daher habe ich Sie nicht kommen sehen.«
    »Das verstehe ich. Kein Problem, Sir«, erwiderte die schlanke, kahlköpfige Aurelie. Ich musste mich selbst daran erinnern, dass sie nicht wusste, dass ich ihren Namen kannte.
    »Tut mir leid, aber ich hab das hier nicht bestellt. Das ist wohl ein Irrtum«, stammelte ich und deutete auf das Whiskyglas.
    »Oh, nein, überhaupt nicht. Mir fiel auf, dass Sie nichts zu trinken haben, daher bat ich den Barkeeper, das hier für Sie einzuschenken«, sagte sie. »Vielleicht geht es Ihnen dann nach diesem schlimmen Nachmittag besser.«
    Ich beschloss, den Dummen zu

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