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Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Titel: Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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stellte den letzten Teller auf das Tablett und nahm es von ihrem Schreibtisch. »Es war mir ein Vergnügen. Wir sehen uns ja dann sicher heute Abend.«
    »Heute Abend?«
    Fisher erstarrte. »Ich habe vergessen, Captain Khatamis Einladung zum Abendessen zu erwähnen, oder?« Als er ihren Gesichtsausdruck sah, fügte er schnell hinzu: »Es ist nur eine kleine Zusammenkunft mit dem Captain und ein paar Offizieren.«
    »Das sagst du mir erst jetzt?« Sie warf einen verzweifelten Blick auf die Zeit, die ihre Datentafel anzeigte. »Es ist schon halb fünf! Wann sollen wir da sein?«
    »Um neunzehn Uhr, in der Messe des Captains.«
    »Und wo ist die Messe des … Warte, schon gut. Ich sehe im Computer nach. Aber jetzt raus hier, damit ich noch etwas arbeiten kann, bevor ich mich für das Abendessen fertig machen muss.«
    »Bin schon weg.«
    Als Fisher auf die Tür zuging, nahm Desai ihre Datentafel und fand die Stelle, an der sie stehen geblieben war. »Computer, Wiedergabe fortsetzen.«
    »Was mich am meisten betrübt, ist die Art, wie Mei-Hua alles einfach weggeworfen hat, als würde die Freundschaft, die wir im Verlauf der letzten sechs Monate aufgebaut haben, nichts bedeu…«
    Ein Scheppern ließ Desai aufschrecken, und sie wirbelte herum. Fisher kämpfte darum, das Tablett festzuhalten. Ein paar Teller waren heruntergefallen. Sie eilte an seine Seite und streckte die Arme aus, um ihn zu stützen. »Zeke, geht es dir gut? Was ist passiert?«
    »Ich bin in Ordnung, es ist nur … Ist das Hallie?«
    Oh Gott, ich habe vergessen, dass er Captain Gannon kannte! Wo habe ich nur meinen Kopf?
»Computer, Wiedergabe anhalten! Zeke, setz dich hin.« Sie versuchte, ihm das Tablett abzunehmen, doch er weigerte sich, es loszulassen.
    »Rana, bitte. Es geht mir gut«, versicherte er ihr. »Ich habe in letzter Zeit oft an sie gedacht, und plötzlich ihre Stimme zu hören, hat mich einfach ein wenig überrumpelt. War das ein alter Logbucheintrag aus der Missionsakte?«
    Desai nickte, hob die heruntergefallenen Teller auf und legte sie vorsichtig zurück auf das Tablett. »Gannons Schiff half dabei, die Kolonie auf Kadru zu errichten.«
    »Tatsächlich? Was sagt man dazu …«
    »Ich kann deinen Zugriff autorisieren, wenn du es gerne …«
    »Nein, schon gut«, sagte Fisher. »Ich weiß dein Angebot zu schätzen, aber … ich bin nicht sicher, ob das eine gute Idee wäre.«
    Desai runzelte die Stirn.
Was in aller Welt soll das nun wieder bedeuten?
»Zeke, bist du sicher, dass es dir gut geht?«
    »Wer ist hier der Arzt?«, entgegnete Fisher. »Ich bin dann mal weg. Tut mir leid, dich erschreckt zu haben. Wir sehen uns dann um neunzehn Uhr?«
    Desai nickte. »Neunzehn Uhr.«
    Sie sah ihm nach, als er durch die Tür ging, und erkannte plötzlich, dass es in Zekes Leben immer nur darum ging, sich um Leute zu kümmern. Und zwar nicht nur um seine Patienten. Sie vermutete schon lange, dass er seinen längst fälligen und wohlverdienten Ruhestand nur deswegen hinausgezögert hatte, um für Diego da sein zu können. Als das nicht länger möglich war, hatte er die Verpflichtung, die er seinem ältesten Freund gegenüber verspürte, dadurch geehrt, indem er sich um die Frau kümmerte, die Diego liebte.
    Doch wer kümmerte sich um Fisher?
    »Auf abwesende Freunde«, sagte Atish Khatami, als sie ihr Wasserglas hob. Die fünf anderen Offiziere am Tisch, deren kleine Gläser mit rubinrotem Portwein gefüllt waren, ahmten die Geste des Captains nach und wiederholten ihren Toast. Der süße Wein nach dem Essen erwies sich als köstlicher Anschluss an die gebackenen Birnen – heiße karamellisierte Früchte in Kristallglasschalen –, die der Chefkoch der
Endeavour
zum Dessert serviert hatte. Desai fiel es sehr viel leichter, im Genuss des Essens zu schwelgen, als sich an der Unterhaltung zu beteiligen.
    Die Messe des Captains war beeindruckend. Desai hatte erwartet, in einem umfunktionierten Konferenzraum oder etwas Ähnlichem zu speisen. Doch dieser Raum war keineswegs so karg, sondern bestach durch sanftes, indirektes Licht, warme Farben, echte Holzmöbel und Kunst an den Wänden. Offenbar besaß jedes Raumschiff der
Constitution
-Klasse einen kleinen privaten Bereich, der nach den Vorlieben des kommandierenden Offiziers gestaltet war. Khatamis unmittelbarer Vorgänger, der verstorbene Captain Zhao Sheng – dessen Porträt an der Wand hinter Khatami neben dem von Captain Mary-Anne Rice, der ersten Kommandantin der
Endeavour
, hing –, hatte die

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