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Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen

Titel: Star Trek - Vanguard 06 - Enthüllungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dayton Ward
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Art, seine Ansichten durchzusetzen.«
    »Für manche Kolonisten«, ergriff Desai wieder das Wort, »bedeutet das, was Sie als ‚Vernunft aus der Luftschleuse werfen‘ bezeichnen, eher eine Konzentration des Blicks auf fundamentale Probleme, von denen sie das Gefühl haben, dass sie nicht genügend Beachtung erhalten.«
    »Mit anderen Worten: provinzielles Denken«, konterte Leone. »Sie sind so sehr mit ihren eigenen Interessen beschäftigt, dass sie den Blick für das große Ganze verlieren.«
    »Die Kolonisten würden vermutlich argumentieren, dass man sie im großen Ganzen zu oft übersieht«, entgegnete Desai.
    »Bei allem Respekt, Captain«, sagte Leone, »wenn das der Wahrheit entspräche, wären Sie und Doktor Fisher nicht auf dem Weg nach New Anglesey, und Commander Miller befände sich wieder sicher auf Vanguard. Stattdessen gab er sein Leben bei dem Versuch, diesen Leuten zu helfen. Aber sie vertrauen uns immer noch nicht!«
    »Was ist der Grund dafür, Captain?«, fragte Stano Desai. »Die Siedler von New Anglesey vertrauten der Sternenflotte einst offenbar genug, um sich von ihr bei der Errichtung ihrer Kolonie helfen zu lassen. Was ist danach schiefgelaufen?«
    Desai seufzte. »Das ist ein Rätsel, das ich seit sechsunddreißig Stunden zu lösen versuche, Commander.«
    »Steht es Ihnen frei, uns Ihre Vermutungen mitzuteilen?«
    Desai erkannte ihre Chance. »Um ehrlich zu sein … da uns so wenig Zeit bleibt, bis Zeke und ich auf dem Planeten eintreffen werden, könnte es sich als hilfreich erweisen, wenn ich sie mit Ihnen diskutiere«, gab Desai zu. »Ich bin mir nur nicht sicher, ob das auch klug wäre.«
    »Warum sollte es unklug sein?«, hakte Khatami nach, während sich ihre Stirn in Falten legte.
    »Weil Sie und Ihre Mannschaft dort waren, als sich alles veränderte«, erklärte Desai. »Diese Sache beschränkt sich nicht nur auf New Anglesey. Was auf Kadru geschah, ist nur ein Anzeichen für etwas Größeres – eine Kluft des Argwohns und des Misstrauens, die in den letzten paar Jahren aufgrund von Ereignissen hier in der Taurus-Region immer breiter geworden ist.«
    Ihre Zuhörer starrten sie an, und ihre verwunderten Gesichter verhärteten sich zu Masken aus Verärgerung und Unglauben. Desai war nicht überrascht. Es handelte sich um ein zu sensibles Thema, um es in dieser Gruppe anzusprechen. Die zwei Jahre zurückliegende Katastrophe bei Gamma Tauri IV hatte bei jedem Sternenflottenoffizier, der der Taurus-Region zugeteilt war, tiefe Narben hinterlassen. Doch für den Captain und die Besatzung der
Endeavour
kam der Zwischenfall nach wie vor einer offenen Wunde gleich. Immerhin war es ihr Schiff, das den Auftrag erhielt, auf Diego Reyes’ Befehl Generalorder 24 auszuführen. Dabei handelte es sich um die gesetzlich bewilligte Zerstörung einer Koloniewelt in dem Versuch, die Bedrohung durch die Shedai einzudämmen, die im Begriff waren, jedes einzelne intelligente Lebewesen auf dem Planeten abzuschlachten.
    »Für wen zum Teufel halten Sie sich?«, flüsterte Stano in die schockierte Stille. »Haben Sie auch nur eine Ahnung, was wir …«
    »Ganz ruhig, Kate«, sagte Khatami. »Captain Desai muss in sehr kurzer Zeit eine wenig beneidenswerte Aufgabe bewältigen, deren Natur sie unausweichlich dazu zwingt, über unangenehme Fragen nachzudenken.«
    »Danke für Ihr Verständnis, Captain«, begann Desai.
    »Allerdings«, fuhr Khatami mit schärferer Stimme fort, »muss ich eines offiziell festhalten. Obwohl ich nicht daran zweifle, dass die Bewohner von New Anglesey Bedenken bezüglich der unmöglichen Entscheidungen haben, denen sich Sternenflottenoffiziere manchmal stellen müssen, haben wir dennoch viel geleistet, um die Föderationskolonien in den vergangenen hundert Jahren zu schützen und zu unterstützen. Und diese gute Arbeit wird fortgeführt.«
    Desai wusste, dass Khatami nicht über rein theoretische Begebenheiten sprach. Sie hatte letztes Jahr beinahe ihren Mann und ihre Tochter verloren, als der Planet Deneva von Neuralparasiten angegriffen worden war. Glücklicherweise war es einer Sternenflottenmannschaft gelungen, dieser Bedrohung ein Ende zu setzen und den Großteil der Kolonisten zu retten. Und das war kaum das einzige Beispiel, das Khatamis Argumentation untermauerte. Desai war sich der umfassenden Akte von Fällen, bei denen die Sternenflotte Kolonialwelten bei der Bewältigung einer Krise geholfen hatte, durchaus bewusst.
    »Ich streite nichts von dem ab, was Sie sagen,

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