Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
einem Unbekannten außerhalb des Schiffes Kontakt aufgenommen. Unbestätigten Berichten zufolge steht diese Person nicht länger in Ganz’ Diensten.«
Mit finsterem Blick schaltete sich Moyer ein. »Wollen Sie damit sagen, dass Sie einem von Ganz’ Männern die Schuld für Ihre Spionage in die Schuhe geschoben haben?«
»Ich will damit sagen, dass ich die Aufmerksamkeit von Mister Reyes abgelenkt habe«, erklärte T’Prynn, »und so zumindest für eine Weile seine Sicherheit gewährleisten konnte. Wie lange sich der Status quo aufrechterhalten lässt, wird ebenso von seinen wie von unseren Taten abhängen.«
Auch wenn ihr die unausgesprochenen, wenngleich sehr wahrscheinlichen Konsequenzen von T’Prynns Täuschungsmanöver offenkundig missfielen, reagierte Moyer auf die Enthüllungen der Vulkanierin nur, indem sie einmal tief Luft holte, bevor sie fragte: »Und was genau soll er tun?«
»Wir müssen herausfinden, wie Ganz an das Mirdonyae-Artefakt gekommen ist, das er uns gegeben hat«, erklärte ch’Nayla. »Und der einzige Weg, an diese Informationen heranzukommen, ist, sich Zugriff auf die Navigationslogbücher der
Omari-Ekon
zu verschaffen.«
Stille senkte sich über den Raum, und Nogura lehnte sich in seinem Stuhl zurück, verschränkte die Hände und legte die Zeigefinger an die Lippen. »Interessant«, sagte er nach einem Augenblick. So unglaublich es gewesen war, herauszufinden, dass es Diego Reyes irgendwie gelungen war, Zuflucht auf dem Schiff des Orioners zu finden, es war eine noch größere Überraschung gewesen, dass Ganz ein Ebenbild des rätselhaften Objekts besaß, das Ming Xiong von Mirdonyae V mitgebracht hatte. Es gab zwar keine Hinweise darauf, dass der Kaufmannsprinz auch nur die leiseste Ahnung hatte, woher das Artefakt stammte, welchen Zweck es erfüllte oder wie es in das komplexe Mysterium der Shedai hineinpasste, aber Ganz war kein Narr. Und Neera, Ganz’ Arbeitgeberin, war ebenfalls nicht dumm. Selbst ohne weitere Informationen über das Artefakt hatte sie seinen Wert für die Sternenflotte und insbesondere für Nogura erkannt. Dies war neben der Hoffnung, Reyes irgendwie von Bord zu bekommen, der Hauptgrund dafür gewesen, dass der Admiral die Andockprivilegien der
Omari-Ekon
erneuert hatte.
»Sie machen Witze«, sagte Jackson mit großen Augen. »Wir glauben, dass Ganz wissen könnte, woher diese Dinger stammen?«
»Oder er kann uns zumindest zu jemandem führen, der es weiß«, erwiderte T’Prynn. »Angesichts der Dinge, die Doktor Marcus, Lieutenant Xiong und das restliche Forschungsteam über die Mirdonyae-Artefakte herausgefunden haben und die Macht, die sie kontrollieren, insbesondere in Hinsicht auf die Shedai, ist es entscheidend, dass wir vor allen anderen erfahren, woher diese Objekte stammen.«
»Ich stimme Ihnen zu«, meinte Nogura. Die beiden Artefakte wurden momentan in der Gruft, der geheimen Forschungsanlage tief im Inneren der Station, aufbewahrt, um an ihnen alle Aspekte der Shedai und ihrer Technologie zu studieren. Jedes der Artefakte barg einen Shedai, der im kristallinen Inneren gefangen war. Trotz allem, was man bisher über die uralte, allmächtige, fremdartige Spezies in Erfahrung gebracht hatte, hatte das Forschungsteam noch keinen Weg gefunden, mit den in den Objekten gefangenen Wesen zu kommunizieren. Außerdem hatte das Herumraten und Experimentieren, ohne die Artefakte wirklich zu verstehen, schon einen hohen Preis gefordert. Der Einsatz der Objekte bei dem Versuch, Kontakt mit Planeten aufzunehmen, auf denen man Shedai-Technologie vermutete, hatte zur Auslöschung von elf Welten geführt. Sobald man das herausgefunden hatte, waren alle Tests mit den Artefakten eingestellt worden.
Selbst die Shedai schienen Angst vor der Macht zu haben, die diese Objekte besaßen, falls man den Angriff auf Sternenbasis 47 durch einen Shedai richtig deutete. Doch zumindest das ergab Sinn, wenn man Lieutenant Xiongs Theorie zugrunde legte, dass die Kristalle von einer anderen Spezies konstruiert worden waren, möglicherweise, um als Waffe gegen die Shedai zu dienen. Das fremde Wesen, das die Station angegriffen hatte, um, wie man vermutete, die Artefakte an sich zu bringen, hatte beträchtliche Schäden verursacht, von denen sich Xiong und das Gruftteam noch immer erholten. Der Großteil der Außenreparaturen an der Station war zwar abgeschlossen, doch in einigen Bereichen der Gruft wurde noch gearbeitet. Die Besatzung und die Zivilisten an Bord der
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