Star Trek - Vanguard 07 - Das Jüngste Gericht
sie ein paar Asse im Ärmel haben, die uns von Nutzen sein können.«
T’Prynn zog erneut die rechte Augenbraue hoch. »Ich habe den fraglichen Bericht gelesen, Admiral, und der in Captain Kirks Zeilen enthaltenen Beschreibung zufolge besitzen die Melkotianer keine Extremitäten am Oberkörper.«
Vulkanier
, dachte Nogura. »T’Prynn …«, setzte er an.
»Ich bitte um Entschuldigung, Admiral«, fiel ihm der Lieutenant ins Wort. »Ich hatte den Eindruck, dass ein Punkt in der Unterhaltung erreicht sei, an dem eine amüsante Bemerkung angebracht wäre, um die durch die Diskussion unangenehmer Themen entstandene Anspannung zu lösen.«
Diese Aussage rief allgemeines Gelächter hervor, und Nogura lehnte sich in seinem Stuhl zurück und gestattete sich für einen kurzen Moment, die Last der Verantwortung und der Probleme, die ihn augenblicklich belasteten, abzustreifen. »Nicht übel, Lieutenant.« Nach einem weiteren Augenblick wandte er seine Aufmerksamkeit wieder den aktuellen Themen zu. »Gut, zurück zur Tagesordnung. Also zu Reyes. Der erste Versuch, ihn den Computer der
Omari-Ekon
hacken zu lassen, war von Ihrer Seite aus sehr tollkühn. Ich bin überrascht, dass er nicht erwischt wurde, als er das mitten in der Öffentlichkeit versucht hat, und es wäre naiv, davon auszugehen, dass uns dieses Glück ein zweites Mal hold sein wird.«
»Ganz meine Meinung«, stimmte ihm T’Prynn zu. »Daher habe ich mir einen Plan der
Omari-Ekon
angesehen und vier mögliche Orte für den Zugriff auf den Computer ausgewählt, an denen Mister Reyes ein wenig Privatsphäre hätte.«
Nogura war sich nicht sicher, ob ihm die unausgesprochene Andeutung gefiel. »Für mich klingt das immer noch so, als könnte Reyes umkommen, falls er entdeckt wird.«
»Es besteht auf jeden Fall ein Risiko«, schaltete sich ch’Nayla ein und rutschte ein wenig auf dem Stuhl herum, »aber wir glauben, dass sich Reyes mithilfe des Übersetzungsgeräts leichter innerhalb des Computersystems bewegen kann, sodass die Zeit, die er für die Sicherung der Daten benötigt, deutlich geringer sein dürfte, als ursprünglich angenommen.«
Da er keine andere vernünftige und schnelle Lösung wusste, stimmte Nogura dem Plan mit einem Nicken zu. »Das wollen wir hoffen, und ebenso hoffen wir, dass er auch dieses Mal unentdeckt bleiben wird.« Sie hatten bisher schon sehr viel Glück gehabt, was Diego Reyes betraf, was allein die Tatsache bewies, dass er noch am Leben war. Nogura wusste, dass es töricht wäre, davon auszugehen, dieser Zustand könnte von Dauer sein. Ebenso war ihm bewusst, dass er im Moment wenig tun konnte, um die Lage zu ändern.
Falls irgendetwas schiefläuft, wirst du noch mehr als genug zu tun bekommen
.
Kapitel 15
Reyes spürte in dem Moment, in dem er sein Quartier betrat, dass er nicht alleine war.
Er wartete, bis sich die Tür hinter ihm geschlossen hatte. Dann drehte er sich nach links, während er den Kopf einzog, ohne sich umzusehen. Die linke Schulter rammte er nach vorn, bis er mit der Person kollidierte, die am Schott direkt hinter der Tür lauerte. Auf diese Weise traf er seinen unbekannten Besucher an der Brust, und Reyes hörte, dass dieser überrascht aufstöhnte. Sobald er den Kontakt mit der Schulter hergestellt hatte, schlug er dem Eindringling mit dem Handrücken ins Gesicht. Er war schnell, aber die unbekannte Person war schneller. Reyes spürte, wie die Bewegung seines Arms aufgehalten wurde, als man ihn fest und unnachgiebig am Hals packte. Während er versuchte, sich zurückzuziehen, konnte Reyes einen ersten Blick auf den Eindringling erhaschen. Er trug einen beigefarbenen Overall und schien recht schmal gebaut zu sein. Reyes wurde klar, dass er es mit einer Menschenfrau zu tun hatte.
Was ist hier los?
Mehr konnte er nicht denken, da spürte er schon, wie ihn ein zweites Paar Arme umschlang und von den Beinen hob, um ihn von seiner Gegnerin fortzuzerren. Wer immer es war, er war ebenfalls ein Mensch, mit muskulösen Armen, an denen die Ärmel des beigefarbenen Overalls bis zum Ellenbogen hochgerollt waren. Reyes versuchte sich zu befreien oder den Griff des neuen Angreifers wenigstens etwas zu lockern, aber es gelang ihm nicht. Er schaffte es jedoch, diesen gegen das Schienbein zu treten, was einen weiteren Schmerzenslaut hervorrief, den Griff jedoch nicht sprengte.
»Commodore Reyes!«
Seinen Namen und seinen früheren Rang zu hören überraschte Reyes so sehr, dass er den Kopf drehte und die Frau ansah,
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