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Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel

Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel

Titel: Star Trek - Vanguard 08 - Sturm auf den Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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ihm klar war, dass er Marcus vielleicht niemals wiedersehen würde, entschied er sich, so wahrheitsgetreu wie möglich zu antworten. »Ich denke … dass Sie gemäß Ihren Prinzipien Stellung bezogen haben. Ich denke, dass Sie versucht haben, eine Stimme des Mitgefühls und des Anstands zu sein, in einer Zeit und an einem Ort, wo diese Werte dafür sorgen können, dass man getötet wird. Ich denke, dass Sie eine großartige Wissenschaftlerin sind und eine noch großartigere Person. Und ich wünschte, dass es eine Möglichkeit gäbe, wie wir Ihren Idealen gerecht werden und dennoch unserer Mission als Sternenflottenoffiziere abschließen können.«
    »Ming …« Ihre Wut schmolz dahin und enthüllte Schmerz und Enttäuschung. »Sie lassen es so klingen, als wäre das eine Entweder- oder-Entscheidung. Aber das ist es nicht. Zu behaupten, dass man sich zwischen Sicherheit und Integrität entscheiden muss, ist falsch. Grausamkeit ist kein Weg zu dauerhaftem Frieden. Das ist sie niemals.«
    »Carol, ich glaube, Sie verstehen immer noch nicht. Die Sternenflotte tut das nicht, weil sie an Folter glaubt. Sondern weil wir, auch wenn das niemand außerhalb dieser Station begreift,
im Krieg sind
. Wir haben versucht, mit den Shedai zu kommunizieren, aber sie sind nicht daran interessiert, mit uns zu sprechen. Bei fast jeder Begegnung mit ihnen haben sie versucht, uns zu töten. Ich weiß, dass Sie nichts von den Lösungen halten, die wir entwickeln …«
    »Lösungen? Das ist ja mal eine nette Beschönigung.«
    Er zwang sich, sich nicht von ihr in eine sinnlose Diskussion verwickeln zu lassen, sondern atmete tief durch und machte weiter. »Wir tun, was getan werden muss, um die Föderation und die Galaxis zu schützen.«
    »Ich verstehe. Sie haben also vor, einen Völkermord zu
begehen
, um einen Völkermord zu
verhindern

    Er fuhr sich mit der Hand durch das kurze schwarze Haar. »Was wollen Sie denn noch hören?«
    »Ich weiß nicht. Vielleicht etwas, das mich davon überzeugt, dass Ihre Emotionen nicht Ihren gesunden Menschenverstand ausgeschaltet haben.«
    Diese Anschuldigung machte ihm zu schaffen. »Und was soll das bedeuten?«
    »Es gibt ein altes Sprichwort, Ming: ‚In jedem Zyniker steckt ein enttäuschter Idealist.‘ Sie waren mal einer der ethischsten, prinzipientreusten Wissenschaftler, die ich kenne. Aber Sie haben es selbst gesagt: Sie wurden Zeuge, wie gute Leute gestorben sind, und das hat Sie verändert. Und ich glaube zu wissen, welcher Tod es war, der das ausgelöst hat.«
    Xiong wandte sich zum Gehen. »Gute Reise.«
    Marcus hielt ihn am Ärmel fest und drehte ihn herum. »Es war Bridy Mac. Etwas in Ihrem Inneren hat sich verändert, als sie starb. Ich habe den Unterschied in Ihnen gesehen. Es war, als hätte jemand einen Schalter in Ihrem Kopf umgelegt. Seitdem sind Sie nicht mehr derselbe.«
    »Ich wende lediglich die wissenschaftliche Methode an. Neue Beweise haben meiner Theorie von Moral widersprochen, also habe ich meine Theorie geändert, damit sie zu den Fakten passt. Daher weiß ich, dass ich das Richtige tue.«
    »Sind Sie sicher?« Sie bat ihn mehr, als dass sie diskutierte. »Was wenn Sie die
falschen
Dinge aus den
richtigen
Gründen tun? Wären Sie in der Lage, den Unterschied zu bemerken?«
    Er hatte das Gefühl, dass sie sich im Kreis drehte. »Warum ist das wichtig?«
    »Weil unsere Taten bestimmen, wer wir sind, Ming – nicht nur als Individuen, sondern als Gesellschaft. Und ich sage Ihnen, dass der Umgang der Sternenflotte mit den Shedai und diesen Artefakten unmoralisch ist. Ob das Experiment nun gelingt oder nicht, es wird den Geist dessen, was die Sternenflotte sein sollte, erniedrigen und die Seelen aller daran Beteiligten verderben.« Sie ergriff seine Hände. »Sie spielen mit dem Feuer, Ming. Sie experimentieren mit Kräften, die keiner von uns auch nur ansatzweise versteht. Und Sie versuchen sie auf eine Art zu benutzen, die Ihnen die Geschichte niemals vergeben wird. Denken Sie an meine Worte: Dieses abscheuliche Experiment kann nur in einer Katastrophe enden … Ich hoffe nur, dass Sie das rechtzeitig bemerken, um es aufzuhalten.«
    Marcus ließ seine Hände los, hob ihre Tasche auf und ging ein paar Schritte auf die Landungsbrücke zu. Dann hielt sie inne und sah zurück, als wollte sie ihm ein letztes Lebewohl sagen. Aber dann überlegte sie es sich doch anders. Ohne ein weiteres Wort reihte sie sich wieder in die Schlange ein und verschwand in der Luke

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