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Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Titel: Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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Sportplatz umgaben und auf den abschüssigen Rasenflächen hinter den Tribünen hatten sich viele hundert Besatzungsmitglieder und Zivilisten versammelt, die an diesem Morgen gekommen waren, um seine Gedenkrede zu hören. Auch Lugok, den stattlichen Gesandten der Klingonen, entdeckte er hinter der Menge.
    Zusammen in der ersten Reihe vor dem Podium standen die Geistlichen der Station: Pater McKee von der nichtkonfessionsgebundenen christlichen Kapelle, Rabbi Geller, Imam al-Jazaar, Bruder Sihanouk aus dem buddhistischen Tempel, Zharran sh’Rassa von der andorianischen
eresh’tha
und Gom glasch Moar, der hiesige tellartische
throg
(oder auch „Sündenfresser“).
    Vor einer großen Gruppe zu sprechen, gehörte nach all der Zeit noch immer zu den Dingen, bei denen sich Reyes’ Magen aus Beklommenheit zusammenzog. Er nahm einen langsamen, tiefen Atemzug und überprüfte zum dreiundfünfzigsten Mal, ob er seine Notizen noch immer in der Hand hielt.
    Weniger als eine Minute vor 1100 begab sich Commander Cooper aus der stehenden Menge heraus zum Podium, nickte Reyes zu und stieg die drei Stufen auf die erhöhte Plattform hinauf. Er trat ans Sprecherpult, schaltete den kleinen Mikrophon-Sensor an und räusperte sich. „Guten Morgen. Bitte erheben Sie sich.“ Die Menge stand von ihren Sitzen oder vom Rasen auf. Das Sternenflotten-Personal im Publikum nahm Haltung an, und eine respektvolle Stille senkte sich über die Menge. Cooper nickte Reyes erneut zu und sah dann wieder ins Publikum. „Meine Damen und Herren, Commodore Reyes.“
    Höflicher, leiser Applaus erklang, während Reyes die Stufen erklomm. Cooper überließ ihm das Rednerpult und trat dann vom Podium, ließ Reyes zurück im Fokus der allgemeinen Aufmerksamkeit. Der Commodore sah auf seine erste Stichwortkarte und fragte sich, warum er sie überhaupt mitgebracht hatte; er war viel zu nervös, um in seinen handschriftlichen Stichworten einen Sinn zu erkennen. Er legte die Karten umgedreht vor sich auf das Pult, holte tief Luft und betrachtete das Meer aus Gesichtern, das sich vor ihm erstreckte.
    „Danke, Commander Cooper“, begann er. „Sehr geehrte Offiziere, Sternenflotten-Personal, zivile Einwohner und Ehrengäste, danke, dass Sie an diesem Morgen hier erschienen sind.
    Heute stehe ich trauernd vor Ihnen, in einer Trauer, die uns alle verbindet. Wie viele von Ihnen … vielleicht sogar alle … habe ich jemanden an Bord der
Bombay
verloren, den ich gut kannte. … Eine Freundin. … Vor fünf Jahren, bevor sie der kommandierende Offizier der
Bombay
wurde, war Hallie Gannon mein Erster Offizier an Bord des
Raumschiff Dauntless
. Vom ersten Tag an war sie all das, was ein Captain von seiner Nummer Eins erwarten durfte: unermüdlich, effizient und immer bereit, noch eine Aufgabe mehr zu übernehmen. Als sie das Kommando über die
Bombay
übernahm, wusste ich, dass ihre Crew einen Hauptgewinn gezogen hatte.
    Letzte Woche verloren Captain Gannon und ihre Crew ihre Leben im Dienste der Sternenflotte und im Dienste der Föderation. Die Geschichte wird sie als Helden in Erinnerung behalten. Aber ich bin sicher, dass viele von Ihnen sie eher als Freunde oder als Nahestehende in Erinnerung behalten werden, mit denen sie gemeinsam auf anderen Schiffen dienten, oder zusammen die Zeit an der Sternenflotten-Akademie oder in der Grundausbildung verbrachten. Sie konnten sie auf eine Art kennen lernen, wie kein anderer in der ganzen Föderation es konnte. Fühlen Sie sich geehrt, dass Sie diese Möglichkeit besaßen, auch wenn der Schmerz über den Verlust Ihr Herz zerreißt.
    Ich wünschte, ich könnte es ungeschehen machen, aber das kann ich nicht … Meine Worte müssen schal klingen, wenn man sie mit der Tragödie vergleicht, die ihre Leben forderte, und verschwindend gering, gemessen an der Leere, die ihr Tod in unseren Leben hinterlassen hat. Einige von uns leugnen es noch; wir können nicht glauben, dass sie fort sind. Einige von uns sind wütend und möchten sich an jemandem rächen, an irgendjemandem, nur um zu spüren, dass wir etwas unternehmen, um die Waage wieder auszugleichen.
    Unser Zorn ist gerechtfertigt, aber er darf uns nicht auffressen. Wir dürfen unser Leid nicht zu Hass werden lassen. Gerechtigkeit ist nicht Rache, selbst wenn einige etwas anderes glauben wollen. In Zeiten wie diesen ist es wichtig, dass wir an den guten, den besseren Seiten unserer Natur festhalten, egal, wie schwer es uns fällt.
    Aber wir können auch nicht zulassen, dass

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