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Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote

Titel: Star Trek - Vanguard 1: Der Vorbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Mack
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sagte sie. Sie reckte ihren Kopf dem Barkeeper entgegen und sagte zu dem jungen Mann. „Setzen Sie sein Wasser auf meine Rechnung, Roy.“
    „Ja, Ma’am“, sagte der Barkeeper mit einem Grinsen.
    Die Lady streckte Spock ihre Hand entgegen. Er nahm sie vorsichtig zwischen seine Fingerspitzen, zögerte jedoch, sie richtig zu ergreifen, um die Möglichkeit ungewollten telepathischen Kontakts zu vermeiden … und auch ihrer langen und scharf aussehenden Fingernägel wegen. Sie warf ihm einen entschieden aufreizenden Blick zu und stellte sich vor. „Manón.“
    „Spock.“ Er gab ihre Hand frei. „Ich glaube, ich bin noch nie zuvor jemanden von Ihrer Spezies begegnet.“
    „Das überrascht mich nicht“, sagte sie. „Nur wenige Silgov sind so weit von ihrer Heimatwelt entfernt. Erforschung ist für mein Volk nicht gerade das, was Sie vielleicht einen ‚kulturellen Imperativ’ nennen würden.“
    Fasziniert fragte Spock: „Und was ist mit Ihnen?“
    „Man könnte es als Wanderlust beschreiben“, antwortete sie mit einem verführerischen Lächeln.
    Aufgeregte Stimmen erklangen in der Menge. Spock drehte den Kopf, um die Quelle der plötzlichen Unruhe zu identifizieren. Eine große, junge Vulkanierin bahnte sich ihren Weg vom Haupteingang zu der leicht erhöht liegenden Hauptbühne des Varietés am Ende des Raumes.
    Er bemerkte, dass ihre rote Uniform bereits von der neuen Minirock-Sorte war und darauf die Streifen eines Lieutenant Commander angebracht waren. Sie stieg die Treppen zur Bühne hinauf und setzte sich an das Piano.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte er, wie Manón jemandem zunickte. Einen Moment später warf ein weicher Scheinwerfer einen Spot auf die Frau auf der Bühne. Sie saß geduldig da und wartete. Auf die Stille, wie Spock vermutete, die sich nun schlagartig im Raum ausbreitete. Einige Dutzend Leute hielten seine Schiffskameraden an ihrem Tisch zur Ruhe an. Sekunden später war der Raum erfüllt von gespannter Erwartung.
    Manón lehnte sich vor und flüsterte Spock vertraulich zu: „Bereiten Sie sich auf einen Genuss vor. T’Prynn gibt sich nicht oft die Ehre.“
    Nach einem kurzen Zögern tanzten T’Prynns Finger über die Tasten des Pianos und schufen ein klassisches Crescendo, um kurz darauf in langsame, melancholische Noten zu überzugehen, die wie Regentropfen fielen. Als sie kurz darauf in einen langsamen Jazz-Rhythmus verfiel, war Spock von ihrem flüssigen Performance-Stil fasziniert, der von Pausen und engen Schnörkeln durchsetzt, und offensichtlich von so ungleichen Stilrichtungen wie dem irdischen Blues und dem Gospel beeinflusst war. Selbst einfache Rhythmen bekamen eine unerwartete Komplexität, als sie weiche Basslinien mit Up-Tempo-Melodien kombinierte. Sie brachte die zwei scheinbar gegensätzlichen Musikarten harmonisch in Einklang und offenbarte so das natürliche Talent eines Pianisten. Überall im Raum ging ihr Publikum mit, wippte mit den Füßen und gab sich der unverkennbaren Leidenschaft hin, die in T’Prynns Musik erklang.
    Das Tempo nahm zu, während sie spielte. Zuerst kaum wahrnehmbar, dann mit wachsendem Nachdruck schlug sie eine musikalische Brücke zu einer schnelleren Passage. Schließlich kehrte sie fließend in ruhigere Gewässer zurück, nur um erneut umzukehren und ihre Performance und ihr Publikum in entschieden wilde, bluesig angehauchte Melodien mitzunehmen, die mit ihrer Leidenschaft die Tische, Stühle und sogar die ganze Bar erschüttern ließ. Schließlich war Spock in der Lage, seine Aufmerksamkeit zu teilen und bemerkte, das so gut wie jeder andere im Raum von T’Prynns Musik gefangen war und freudig im Takt mitklatschte
    Eine plötzliche Pause in den wogenden Hauptakkorden entstand und schon gab sie eine Serie von schnellen, virtuosen Soli auf der rechten Seite des Tastenfelds, von denen sie jedes mit einer majestätischen Note der tiefer gelegenen Tasten ankündigte. Beinahe sieben Minuten nachdem sie begonnen hatte, verzögerte sie das Unvermeidliche mit einem Spiel eherner Akkorde, die von vorwitzigen Soli durchsetzt waren, um dann doch zum Ende zu kommen, in dem sie mit einem anmutigen, um nicht zu sagen, theatralischen Sausen ihrer Hände über alle weißen Tasten von rechts nach links wirbelte, um schließlich mit einem finalen Schmettern der letzten Note zu enden.
    Der Raum erbebte vor Applaus. Die Leute gaben stehende Ovationen, deren Jubel ohrenbetäubend war. T’Prynn blieb für einige Momente sitzen, erhob sich dann und nickte

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