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Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes

Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes

Titel: Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dafydd Ab Hugh
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statt? Wo endete das Wurmloch?«
    Tuvok sah wieder auf die Anzeigen seiner Konsole. »Ohne einsatzfähige Sensoren kann ich das Ende des Wurmlochs nicht lokalisieren. Aber es lässt sich feststellen, dass der Dimensionstunnel in Richtung der Kleinen Magellanschen Wolke führte.«
    Janeway hörte Tuvoks Worte wie aus weiter Ferne. Sie wusste nicht genau, was er sagte, aber es genügte, um ihr neue Kraft zu geben - genug Kraft, damit sie sich wieder auf die derzeit wichtigste Aufgabe konzentrieren konnte. Es ging darum, die Funktion der Schilde wiederherzustellen und einen Keil zu formen, bevor die Plasmafront kam und das Starfleet-Schiff viele Millionen Kilometer weit durchs All schleuderte.
    Lieutenant B’Elanna Torres zog sich durch eine weitere Luke und blieb erschöpft auf dem Boden liegen. Nie zuvor in ihrem Leben hatte sie versucht, einen Kilometer senkrecht nach oben zu klettern.
    Trotz der geringen Schwerkraft schmerzte jeder Muskel in ihrem Leib. Redbay ging es noch schlechter als ihr. Selbst aus dem Zorn auf die Furien konnte er jetzt keine Kraft mehr schöpfen. Bei jeder neuen Leiter kam er nur einige Sprossen weit und musste dann B’Elannas Hilfe in Anspruch nehmen.
    Er hatte sie aufgefordert, ihn zurückzulassen, doch das kam für eine Kriegerin nicht in Frage: Ein Klingone ließ keine Kameraden zurück. Und der menschliche Teil von B’Elannas Selbst rebellierte gegen die Vorstellung, Redbay seinem Schicksal zu überlassen, obgleich er zu Starfleet gehörte.
    Feinde im Kampf zu töten - dagegen gab es nichts einzuwenden! Aber frühere Feinde zum Tod zu verurteilen, indem man ihnen Hilfe verweigerte … Nein, damit erwarb man keine Ehre.
    Diesmal schaffte es Redbay nicht einmal bis zur Leiter. Eine Etage unter B’Elanna blieb er auf der Plattform liegen.
    Lieutenant Torres warf einen Blick aufs Display des Tricorders, den sie natürlich nicht zurückgelassen hatte. Zwei Stunden und achtundzwanzig Minuten waren vergangen. Es blieben ihnen noch zweiunddreißig Minuten bis zur Anzeige 03:00 - drei Stunden nach dem elektromagnetischen Impuls.
    B’Elanna schätzte, dass die Plasmafront so lange brauchte, um den Mond zu erreichen.
    Aber wenn die Supernova-Explosion stärker ist als erwartet, könnte die abgestoßene solare Materie auch schneller sein. Redbay gegenüber hatte sie diese Sorge nicht zur Sprache gebracht. Warum überhaupt Gedanken an solche Dinge vergeuden? Genauso gut konnte die Plasmafront langsamer sein. Ohne eine direkte Untersuchung der Supernova gab es in dieser Hinsicht keine Gewissheit.
    »Zweiunddreißig Minuten für… einen halben Kilometer«, brachte sie hervor und unterbrach sich, um nach Luft zu schnappen. »Eigentlich kommen wir ganz gut voran. Na los, Redbay, nur noch fünfhundert Meter… Bewegung!«
    Der Pilot sah zu ihr auf, und in seinem Gesicht zeigte sich das erste echte Gefühl, das nicht den Furien galt: profunde Verzweiflung. Er war erledigt, vollkommen ausgelaugt.
    B’Elanna kletterte wieder nach unten. »Sie glauben nur, erschöpft zu sein, aber Sie sind es nicht. Sie können auch weiterhin eine Sprosse nach der anderen hinter sich bringen - wirklich am Ende sind Sie erst, wenn Sie tot zusammenbrechen.« Sie sprang auf die Plattform hinab, zeigte dabei eine Kraft, die sie gar nicht hatte. Es klappte: Redbay unternahm den Mitleiderweckenden Versuch, wieder auf die Beine zu kommen. B’Elanna führte den Piloten zur Leiter, kletterte hinter ihm und half dem Mann, indem sie ihn nach oben schob.
    Sie kämpften sich den letzten halben Kilometer hinauf, und B’Elanna vermied es ganz bewusst, auf die Anzeigen des Tricorders zu sehen. Sie schaltete sogar das akustische Signal ab, als es in immer kürzeren Abständen erklang. Es machte wohl kaum einen Unterschied, wenn sie in einer Tiefe von noch zweihundertfünfzig Metern schneller atmeten, um ihr Körpergewebe mit Sauerstoff anzureichern.
    Sie kamen voran, wenn auch langsam, und schließlich erreichten sie die Oberfläche. B’Elanna nahm den Tricorder und sah aufs Display.
    Die Anzeige lautete: 03:14. Ich habe mich um mindestens vierzehn Minuten verschätzt.
    »Wir sind fast eine Viertelstunde zu spät dran, Redbay. Zum Glück gilt das auch für die Plasmafront.
    Wir sollten jetzt damit beginnen, schnell zu atmen. Es könnte jeden Augenblick soweit sein …«
    Es wurde schlagartig dunkel, und eine Faust schien auf B’Elanna herabzuschmettern. Dann schwebte sie in zeitloser Diskontinuität.
    Zusammen mit Lieutenant Carey

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