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Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes

Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes

Titel: Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dafydd Ab Hugh
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und dumpf zischendes Atmen. Auf diesem Planeten war die Bevölkerungsdichte enorm hoch: Viel mehr Personen als auf Vulkan oder der Erde mussten sich mit wesentlich weniger Platz begnügen: Diese Welt hatte nur sechzig Prozent des Durchmessers der Erde, was bedeutete: Sie bot nur sechsunddreißig Prozent der Fläche Terras.
    Deshalb gab es hier nicht nur horizontalen Lebensraum, sondern auch vertikalen, und zwar bis in eine Tiefe von zwanzig Kilometern. Tuvok hörte schwere Schritte auf metallenen Laufstegen, sowohl weiter oben als auch unter dem Boden.
    Es wird Zeit, mich von den letzten Emotionen zu befreien, dachte der Vulkanier. Ich muss mich der Furcht stellen und sie eliminieren. Er fand Ruhe, indem er sich auf das UMUK-Symbol besann, auf das innere Zentrum von Suraks Philosophie: Unendliche Mannigfaltigkeit in unendlicher Kombination.
    Tuvok ging etwas schneller und näherte sich Navdaq.
    »Bitte entschuldigen Sie«, sagte er, und seine Stimme klang wie Metall, das über Stein kratzte. »Sie sprachen eben von der historischen Vertreibung aus Ihrer Heimat, wofür die Unreinen verantwortlich sind.«
    Navdaq blieb stehen und drehte sich langsam um. Alles in Tuvok drängte danach, die Frage zu stellen, bevor er das Gesicht des Wesens sehen musste. Doch er rief sich zur Ordnung und wartete, bis er den Blick des Wesens auf sich spürte. »Könnten Sie uns Einzelheiten nennen?«
    Tuvok fühlte sich plötzlich schlecht, so als hätte er eine halb verfaulte To/z’fc-Frucht gegessen. Er versuchte, ruhig zu atmen und rang mit dem sonderbaren Wunsch, die Daumen in Navdaqs Augen zu bohren und ihm die Kehle zu zerfetzen.
    Ich bin nicht einfach ein DNS-Bündel, das seiner genetischen Programmierung folgt, dachte er. Ich bin Vulkanier und habe mich unter Kontrolle.
    Das Wesen musterte Tuvok und schien ihn nicht zu erkennen - allem Anschein gab es im Urgedächtnis seines Volkes keine Erinnerungen an Vulkanier. Natürlich nicht. Wir waren damals die Opfer. Vermutlich haben sie uns unterworfen und versklavt. Menschen und Vulkanier stellten Fremde damals wie Ungeheuer dar - weil sie sich vor ihnen fürchteten. Aber warum sollten die Herren ihren Untertanen mit Furcht begegnen?
    »Sie sollen die Wahrheit erfahren«, sagte Navdaq. »Und dann werden Sie verstehen.«
    Er blickte nach oben und presste die Hände zusammen. Tuvok beobachtete, wie lange Klauen aus den Fingern glitten, und aus einem Reflex heraus wollte er Janeway zur Seite zerren. Doch sie reagierte selbst und wich beiseite, um von den Krallen nicht berührt und verletzt zu werden.
    »Vor hunderttausend und mehr Jahren herrschten wir über das Paradies. Es wurde uns gegeben, und wir nahmen es. Einige spekulierten, dass wir vielleicht aus einem anderen Teil der Galaxis kamen und uns nur deshalb im Paradies niederließen, weil uns die Dunklen einluden. Ich biete keine eigene Meinung an, stelle nur fest: Man erlaubte uns den Aufenthalt im Paradies, und wir hüteten dieses Privileg.
    Den Untertanenvölkern brachten wir Mitgefühl entgegen. Wir verboten das willkürliche Töten von Sklaven und erlaubten ihnen, zu wachsen und zu gedeihen, innerhalb der Grenzen ihrer besonderen Bedingungen.«
    Tuvok sah zu Janeway, deren Gesicht leer blieb. Für einen Menschen kann sie erstaunlich emotionslos sein, stellte er anerkennend fest.
    Janeway gab sich unbeeindruckt, was sie jedoch nur schaffte, weil ihr Körper alle Adrenalinvorräte verbraucht hatte. Angesichts von emotionaler Erschöpfung konnte sie keine Furcht mehr empfinden.
    Sie spürte nur noch Abscheu, und damit wurde sie leichter fertig.
    Navdaq sprach ganz beiläufig davon, dass seine Spezies andere Völker über zahllose Jahrtausende hinweg unterjocht hatte - bis jemand kam und sie vertrieb. Janeway fühlte den irrationalen Drang, das Wesen zu erwürgen, als gehöre sie selbst zu den damaligen Sklaven, und Navdaq sei die Versinnbildlichung der Unterdrücker.
    »Dann kamen die Unreinen und störten die natürliche Ordnung«, fuhr Navdaq fort, und seine Stimme bekam nun einen unheilvollen Klang. »Sie kamen aus weiter Ferne, begehrten das Paradies und wollten die Heiligen daraus vertreiben. Der tragische Kampf dauerte damals Jahrtausende. Schließlich verstieß man uns durchs große Tor, das längste Wurmloch in der ganzen Galaxis, und wir kamen hierher.«
    Navdaq senkte ein wenig den Kopf. »Dann kam unsere Schande, denn der ältere Sohn von D’Mass er hieß D’Vass - rebellierte gegen die heilige Mission. Elf Tage lang

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