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Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes

Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes

Titel: Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dafydd Ab Hugh
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das Fleisch bei lebendigem Leib von den Knochen reißen.
    Das Heulen des Entsetzens übertönte auch weiterhin die Stimme der Rationalität.
    Ganz plötzlich blieb Navdaq stehen und drehte sich abrupt zu ihnen um. Es gelang Tuvok gerade so, auf den Beinen zu bleiben. Janeway sank an die Wand und erbleichte.
    Sie konnte weder die Augen schließen noch den Blick abwenden, als das Wesen immer größer wurde.
    Wie Mars, der Gott des Krieges und der Zerstörung, beugte es sich vor, und in seinem schrecklichen Gesicht zeigten sich Dutzende von verschiedenen Gefühlen. »Eine geistige Reise steht Ihnen bevor«, verkündete das Geschöpf. »Jahrtausende der Hingabe, Bestimmung, Vorbereitung und zahlloser Opfer werden Sie kennen lernen, um schließlich vom letzten Kampf gegen die teuflischsten Wesen in der ganzen Galaxis zu erfahren. Den Gerechten wird der Sieg gehören. Und Sie begleiten uns, als eine weitere eiserne Faust. Kommen Sie, kommen Sie!«
    Janeway wandte das Gesicht der Wand zu und spürte, wie ihr eine Träne über die Wange rann. Der Gefallene hatte sie gewählt, was Verdammnis für ihre Seele bedeutete!
    Zeit und Vernunft verdrängten schließlich Janeways völlig irrationale Furcht. Sie empfand noch immer Abscheu, wenn Navdaq den Blick auf sie richtete, und sie fragte sich, ob es irgendwann einmal Kontakte zwischen seinem Volk und ersten Protomenschen gegeben hatte - Kontakte vielleicht, die für die damaligen Menschen entsetzlich gewesen waren. Etwas im menschlichen Urbewusstsein oder in den Genen erinnerte sich an die Merkmale von Navdaqs Spezies, reagierte darauf mit Hass und Grauen.
    Einerseits erschien die Theorie absurd, aber andererseits erklärte sie Janeways Reaktion.
    Sie dachte an ein Baby, das nie gestürzt war und doch sofort zu schreien begann, wenn man es auf einen hohen Glastisch legte. So ähnlich erging es ihr. Sie reagierte negativ auf Navdaq, obgleich sie ihm zum erstenmal begegnete.
    Seltsam war, dass Tuvok noch viel stärker reagierte. Offenbar gab es auch bei Vulkaniern genetische Erinnerungen an Navdaqs Volk - Erinnerungen, die in eine Zeit zurückreichten, als der Philosoph Surak noch nicht den Weg reiner Logik gelehrt hatte.
    Was auch immer der Fall sein mochte: Janeway wurde das Gefühl nicht los, dass sie diese Wesen schon einmal gesehen hatte, nicht nur in ihrem >DNS-Gedächtnis<, sondern auch in der realen Welt, vor vielen Jahren…
    Nein, das ist doch lächerlich. Etwas in ihrem Innern wollte ihr weismachen, dass sie die Geschöpfe als Kadettin an der Akademie gesehen hatte. Aber das war natürlich unmöglich. Oder? Janeway schürzte die Lippen und überlegte. Hier und dort regten sich einzelne memoriale Fragmente. Sie konzentrierte sich nicht zu sehr darauf, überzeugt davon, dass die Erinnerungen schließlich zurückkehren würden, früher oder später.
    Tuvok schien seine Gefühle inzwischen fast unter Kontrolle gebracht zu haben. Nur Janeway oder ein anderer guter Freund, vielleicht Chakotay, wäre imstande gewesen, die enormen Anstrengungen des Vulkaniers zu erkennen.
    Neelix blieb unbeeinflusst. Er sah in Navdaq nur den Repräsentanten eines unbekannten Volkes, nicht mehr und nicht weniger. Janeway spürte jähen irrationalen Zorn, der sich gegen den Talaxianer richtete. Das ist doch Wahnsinn! dachte sie. Ich sollte dankbar dafür sein, dass wenigstens einer von uns vernünftig geblieben ist. Doch der Ärger blieb in ihr, ein Überbleibsel der Furcht.
    Navdaq führte sie durch lange, dunkle Flure, durch unheimliche Gewölbe, durch »Höhlen unermesslich für den Menschen«, wie Coleridge sie vielleicht beschrieben hätte. Die Worte von Radolph Na fielen Janeway ein, eines Dichters aus dem zweiundzwanzigsten Jahrhundert, den sie seit einiger Zeit las.
    Kalte hohle Hände
    Drücken
    Spritzen wie Paq-Samen in die tiefe Nacht…
    Wohin sie auch sah - überall bot sich ihren Blicken ein lebender Alptraum dar. Janeway reagierte so stark auf alles, dass sie sich viel zu leichte Manipulierbarkeit vorwarf. Wenn Navdaq beschlossen hätte, in den Alpha-Quadranten umzuziehen… Dort wäre er imstande gewesen, mit von ihm entwickelten gruseligen Holodeck-Programmen ein Vermögen zu verdienen!
    Er sprach die ganze Zeit über, und nach einer Weile konnte Janeway sogar zuhören, ohne bei jeder zweiten oder dritten Silbe zusammenzuzucken.
    Neelix folgte Navdaq, lauschte aufmerksam und versuchte, dem religiösen Wortschwall nützliche Informationen zu entnehmen.
    >Captain< Neelix stellte

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