Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes
keine Wärme abgeben. Aus einem Reflex heraus wich sie zurück.
»Wie meinen Sie das, Captain?«
»Wenn es die Furien wirklich ernst meinen… Dann können vielleicht nur wir eine schreckliche Invasion des Alpha-Quadranten verhindern.«
»Ich glaube nicht, dass Navdaq lügt«, sagte Neelix. »Auf mich wirkte er aufrichtig und leidenschaftlich.«
»Dann sind wir in Schwierigkeiten, Tuvok. Ein Raumschiff gegen siebenundzwanzig Milliarden Angreifer. Haben Sie in letzter Zeit mit dem Phaser geübt?« fügte Janeway scherzhaft hinzu, um einen Teil der Anspannung zu vertreiben.
»Ich erkenne den Ernst der Situation, Captain.«
»Warum soviel Schwarzseherei?« warf Neelix ein. »Freuen Sie sich lieber darüber, dass Sie rechtzeitig von der bevorstehenden Invasion erfahren haben. Dadurch bekommen wir die Möglichkeit, die Fremden zu überwältigen und sie an einem Angriff zu hindern.«
Janeway richtete einen durchdringenden Blick auf Neelix - unter den gegebenen Umständen konnte sie mit der talaxianischen Abenteuerlust nichts anfangen.
»Weitere Fragen: Warum diese sonderbare Architektur? Warum die Dunkelheit, die feuchte, faulig riechende Luft?«
In Navdaqs Abwesenheit war Tuvok wieder ganz er selbst, holte seinen Tricorder hervor und sondierte. »Die Luft enthält hier weitaus mehr Mikroorganismen als auf Vulkan oder auf der Erde.«
»Meinen Sie… Bazillen?« erkundigte sich Neelix besorgt. »Sind wir vor ihnen geschützt? Ich möchte mir auf keinen Fall irgendeine seltsame Krankheit holen.«
»Ich halte es für sehr unwahrscheinlich, dass die hiesigen Mikroben überhaupt in der Lage sind, unseren Organismus als geeigneten Nährboden zu erkennen«, entgegnete Tuvok. »Außerdem weisen die Mikroorganismen größere Ähnlichkeit mit Plankton auf als mit Viren und Bakterien. Es handelt sich um einfache, pflanzenartige Einzeller, die nicht fähig sind, die DNS fremder Zellen zu reprogrammieren.«
»Plankton?« wiederholte Janeway. Sie dachte kurz nach. »Tuvok, ist es möglich, dass Navdaq und die anderen Furien Nahrung durch die Luft aufnehmen?«
»Meiner Ansicht nach spricht eine große Wahrscheinlichkeit dafür. Die Hörner und Ranken auf den Köpfen vieler Wesen, außerdem die wurmartigen Flimmerhaare in Navdaqs Mund… Es könnten Organe sein, die dazu dienen, Mikroorganismen aus der Luft zu filtern.«
»Die feuchte Dunkelheit begünstigt vermutlich das Wachstum von Pilzen und Plankton«, sagte Janeway. »Ich frage mich… Die fernen Vorfahren von Menschen und Vulkaniern hausten vor Jahrmillionen in Löchern, die sie in den Boden gruben. Doch unter der Erde zu sein - heute verbinden wir solche Vorstellungen mit Tod und Verdammnis. Worauf geht diese Assoziation zurück?«
»Stammt jene Furcht vielleicht von den Furien?«
Sie schwiegen, und fünfzehn Minuten verstrichen. Navdaq blieb fort, und auch der Autokrat zeigte sich
nicht. Janeway fühlte sich versucht, auf ihren Insignienkommunikator zu klopfen und Chakotay nach dem Status der Voyager zu fragen. Doch wenn man sie beobachtete … Es widerstrebte ihr, den Fremden zu zeigen, dass sich ein Kommunikationsgerät in dem Abzeichen an ihrer Brust verbarg.
Nach einer Weile wandte sie sich mit einer weiteren Frage an Tuvok, wobei es ihr in erster Linie darum ging, den Vulkanier mit Logik beschäftigt zu halten, ihn damit vor Gefühlen zu schützen, die für ihn noch viel beunruhigender sein mussten als für sie.
»Warum ist Navdaq so offen gewesen?« fragte Janeway. »Leuten gegenüber, die sein Volk einst versklavt hat?«
»Vermutlich sieht er keine Feinde in uns«, erwiderte Tuvok. »Immerhin befinden wir uns hier. Wir sind im Delta-Quadranten, und die Furien müssen davon ausgehen, dass sich die Unreinen auch weiterhin im Alpha-Quadranten aufhalten.«
»Meine Besorgnis wächst«, sagte Janeway. »Navdaq ist schon ziemlich lange fort, und niemand zeigt sich. Vielleicht lässt man uns mit voller Absicht warten, um uns zu verunsichern. Oder wir sind aufgeflogen.«
»Aufgeflogen? Meinen Sie damit, dass die Furien eventuell in Erfahrung gebracht haben, wer Sie sind?« Neelix starrte argwöhnisch in die dunklen Ecken, als rechnete er jeden Augenblick damit, dass eine Horde Navdaqs mit Heugabeln heranstürmte.
Und tatsächlich geschah etwas. Ein Spalt bildete sich in der eisernen Wand ihnen gegenüber, zeigte ein helleres Rot wie von heißem Feuer. Ganz langsam schwang eine ölig glänzende Holztür auf.
Jenseits davon verstärkte sich das rote
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