Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes
Wand zerrte, von der schmerzhaft grelles Licht ausging. In dem Gleißen verbarg sich eine Öffnung, durch die ihn der Wächter stieß.
Neelix sah zu Janeway und Tuvok, die sich wie willenlos abführen ließen. Es hatte auch keinen Sinn, gegen eine solche Übermacht zu kämpfen: Zwölf große, sechsbeinige Geschöpfe leisteten ihnen Gesellschaft. Ihre Mienen verbargen sich hinter runden Visieren.
Verdammt! fuhr es Neelix durch den Sinn. Ich hätte mich auf meinen Instinkt verlassen sollen! Er empfand es als beschämend, dass sich ein interstellarer Forscher mit seiner Erfahrung so leicht überwältigen ließ.
Er versuchte, sich zu entspannen, während er gehorsam einen Fuß vor den anderen setzte. Nach wenigen Metern erreichten sie einen Korridor, der ihnen wieder feuchte, faulige Luft und Finsternis bescherte. Als sich Neelix’ Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten, stellte er fest: Die Auserwählten nahmen die Visiere ab, und darunter kamen sechs Augen zum Vorschein, zwei vorn, zwei hinten und jeweils eins an der Seite. Der Aufmerksamkeit solcher Wächter entging nichts.
In der Welt der Düsternis sanken die Auserwählten auf vier Beine und galoppierten, wodurch ihre zweibeinigen Gefangenen zum Laufen gezwungen waren, wenn sie nicht fallen und niedergetrampelt werden wollten. Der Weg führte durch mehrere dunkle Passagen, eine Wendeltreppe hinunter - dort stürzte Neelix, was ihm fast eine verstauchte Hand eingebracht hätte -und über einen großen Platz mit vielen Furien, die einen Blickkontakt vermieden.
Hier und dort sah der Talaxianer Bodengitter, Holztüren, hohe Eisendecken und Gebäude, von denen ein Lärm ausging, der an Hochöfen erinnerte. Es gelang ihm nicht, sich den Weg einzuprägen, denn die Umgebung veränderte sich zu schnell.
Die halsbrecherische Geschwindigkeit und der Umstand, dass sich eine Klauenhand wie ein Schraubstock um beide Arme von Neelix geschlossen hatte, ließen Gedanken an Flucht gar nicht erst entstehen. Sie fanden kaum Gelegenheit, den Blick vom Boden zu heben, als die Auserwählten sie über den Platz trieben und dann durch einen mit Totenschädelmotiven geschmückten Torbogen.
In einer Grube dahinter hielten die Wächter an. Janeway und Tuvok waren außer Atem, doch Neelix fühlte sich einem Zusammenbruch nahe. Sein Herz klopfte so schnell, als wollte es ihm die Brust zerreißen, und immer wieder schnappte er nach Luft. Für solchen Unfug bin ich zu alt, dachte er zum wiederholten Mal und stöhnte leise. Darin bestand einer der großen Nachteile des Lebens als Abenteuer: Oft musste der Körper mit enormen Belastungen fertig werden.
Neelix hielt die Augen geschlossen und den Mund weit geöffnet, als er sich faulige Luft in die Lungen saugte. Sie brannte ihm in der Kehle, wie ätzendes Gas, schien kaum Sauerstoff zu enthalten.
Die Auserwählten sprachen miteinander, verständigten sich mit schrillen, kurzen Lauten. Vermutlich verwendeten sie hochkomprimierte Datenpakete. Der vielgepriesene automatische Translator konnte damit nichts anfangen. Seine elektronischen Schaltkreise erkannten die knappen, quiekenden Laute nicht einmal als Zeitraffer-Monologe, und somit war eine Analyse der fremden Sprache unmöglich.
Die Beratungen der Auserwählten nahmen kaum mehr als zwanzig Sekunden in Anspruch. Danach setzten sie sich wieder in Bewegung, wenn auch etwas langsamer als vorher.
Nach unten ging es, immer weiter nach unten, durch Kammern und Verliese, deren wie absurd erscheinende Architektur den Gleichgewichtssinn des Talaxianers auf eine harte Probe stellte.
Schließlich kamen sie an einzelnen Zellen vorbei. Neelix litt an starkem Seitenstechen, keuchte hingebungsvoll und glaubte, die Anstrengungen nicht länger ertragen zu können.
Dennoch taumelte er weiter, angetrieben mehr von Stolz als von Furcht. Er wollte auf keinen Fall zusammenbrechen, damit Schande über Captain Janeway und Lieutenant Tuvok bringen.
Die Auserwählten hielten an, und Neelix spürte einen so jähen Ruck an den Armen, dass er glaubte, sie würden ihm aus den Schultern gerissen. Irgendwie gelang es ihm, auf den Beinen zu bleiben, obgleich ihm die Knie zitterten. Erschöpft neigte er den Oberkörper nach vorn, konzentrierte sich auf jeden einzelnen Atemzug.
Als er den Kopf zur Seite drehte, sah er noch immer Sterne. Janeway war blass, und ihr Blick ging ins Leere - sie wirkte recht mitgenommen. Tuvok hingegen schien überhaupt nicht müde zu sein. Sein Gesicht kam der üblichen ausdruckslosen
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