Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes
bewusst, dass sie bisher kaum Diskussionsbeiträge geleistet hatte. Mit Paris’ Beschreibungen ließ sich kaum etwas anfangen, aber darauf wollte sie nicht hinweisen - vielleicht hätte man es für eine Ausrede gehalten.
Chakotay nickte. Zehn Minuten später standen sie auf einer unsichtbaren Plattform mehr als einen halben
Kilometer über dem gewaltigen Aggregat - aus dieser Perspektive war die Aufzeichnung erfolgt.
B’Elanna starrte nach unten und versuchte, einen allgemeinen Eindruck von der Maschine zu bekommen, bevor sie den Blick auf Einzelheiten konzentrierte.
»Die Energie wird ganz offensichtlich durch die Transferkanäle im südwestlichen Bereich geleitet.
Computer: Blende ein Orientierungsgitter ein. Ich meine die Verbindungen bei eins null sieben und eins null acht -sie dienen der Energieversorgung.«
Sie begann mit einer unruhigen Wanderung, schritt auf und ab, rieb sich dabei die klingonischen Knochenhöcker an der hohen Stirn - eine unbewusste Geste, die Unbehagen verriet. Als sie sich ihres Gebarens bewusst wurde, ließ sie die Hand sofort sinken.
Mit dem Zeigefinger deutete sie auf den mutmaßlichen Energiefluss. »Subraum-Kanalisierung … eine Kompressionsvorrichtung… Scheint sehr leistungsfähig zu sein, zehn hoch zwanzig oder hoch fünfundzwanzig Watt, schätze ich. Projektoren und Fokussierungsapparate… Commander? Die Fremden standen kurz vor der Entwicklung der Transportertechnik. Doch dann setzten sie die Entwicklung in eine neue Richtung fort. Ich weiß nicht genau, worum es sich dabei handelt, aber ich bin ziemlich sicher, dass es uns nicht gefallen wird.«
»Wieso?«
»Wenn die Anlage einsatzfähig ist und in Betrieb genommen wird… Ich glaube, dann steht genug Energie zur Verfügung, um ein weit entferntes Objekt zu erreichen und zu zermalmen.«
»Ein Objekt?«
»Ein Raumschiff. Vielleicht auch einen Planeten oder eine Sonne. Oder leeren Raum. Und mit
>zermalmen< meine ich … Eine Sonne könnte dadurch in einen Neutronenstern oder gar ein schwarzes Loch verwandelt werden, wenn die ursprüngliche Masse ausreicht.«
»Sind Sie sicher?«
B’Elanna Torres errötete - eine Reaktion, die allein auf ihre menschliche Hälfte zurückging. Doch beide Aspekte ihres Wesens verstanden Zweifel und Verlegenheit. Chakotay hält mich für verrückt, dachte sie. Er vertraut mir nicht mehr.
Oder bin ich plötzlich paranoid geworden? Nervös befeuchtete sie sich die Lippen und suchte nach geeigneten Worten für eine Antwort. Sie fühlte einen enormen Druck, der von ihr verlangte, aktiv zu werden, etwas zu sagen. Bei Kahless, warum schweigst du schon wieder?
»Chakotay…« Kes wandte sich an den Ersten Offizier »Ich glaube, B’Elanna hat recht. Ich erkenne einige Komponenten dieser Technik. Sie ähneln den Vorrichtungen, die wir nach Anleitung des Beschützers konstruierten, um die Energie zu verteilen.«
Chakotay nickte. »Wenn Sie beide der gleichen Auffassung sind, so ist die Sache für mich in Ordnung. Fähnrich Kim?«
Kim zuckte mit den Schultern. Er verstand nicht genug von solchen Dingen, um einen eigenen Standpunkt zu vertreten. Paris wurde erst gar nicht gefragt.
»Fassen wir noch einmal zusammen, was wir wissen«, sagte Chakotay. »Die Fremden haben eine Art Sonnenkäfig konstruiert, der etwa zehn Prozent der solaren Energie aufnimmt und sie in Form von Mikrowellen zum künstlichen Mond sendet. Im Innern des Mondes gibt es einen riesenhaften Apparat
- vielleicht sogar mehrere -, der diese Energie aufnimmt und zu einem Strahl konvertiert, der Objekte komprimieren kann, möglicherweise sogar durch den Subraum. Vielleicht ist er stark genug, um eine Sonne in einen Neutronenstern zu verwandeln. Sind diese Feststellungen soweit richtig?«
»Auf diese Weise ausgedrückt, jagt es mir einen gehörigen Schrecken ein«, meinte Torres. Sie versuchte sich vorzustellen, was jemand mit einem solchen >Spielzeug< anstellen wollte.
Chakotay nickte. »Mir ergeht es ebenso. Wir wissen auch, dass auf dem künstlichen Mond ein Starfleet-Shuttle abstürzte, dessen Pilot von den Fremden gefangen genommen wurde. Außerdem halten sich derzeit Captain Janeway, Neelix und Lieutenant Tuvok bei ihnen auf.«
Chakotay schwieg und überlegte. B’Elanna glaubte fast, seine Gedanken lesen zu können, als sie ihn musterte. Er blickte dorthin, wo Janeway gestanden hätte, starrte dann in die Tiefe, zu der riesigen Maschine. Die eine Hand tastete unbewusst nach seinem Insignienkommunikator.
»Wir
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