Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes
war zu groß, lahmte Torres nach wie vor und hinderte sie daran, zum Piloten zu sehen.
Aber sie hörte seine verzweifelten Schreie und begriff, dass sie jetzt nichts mehr vor dem Tod bewahren konnte. Wodurch die Mission mit einem Fehlschlag endete. Und es ist meine Schuld!
Das Entsetzen verflüchtigte sich. Das ist alles? fuhr es Torres durch den Sinn. Mehr richtet der dämliche Angstprojektor nicht aus?
Doch es war noch nicht vorbei. Tief in B’Elannas Innern erwachte eine Furcht, die bisher auf eine Gelegenheit gewartet hatte, sich frei zu entfalten.
Jetzt begann das wahre Grauen.
Die Chefingenieurin rollte sich zur Fötushaltung zusammen, schlang die Arme um den Kopf und schrie, bis sie keine Luft mehr hatte und ihre Stimme versagte. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie Redbay einen Schalter betätigte und dann ebenfalls zusammenbrach.
Die Dunkelheit sinnloser und profunder Verzweiflung ließ B’Elannas Gedanken zerfasern, brachte Vergessen.
Langsam kam Lieutenant Torres wieder zu sich und dachte daran, dass sie nicht nur Schande über sich selbst gebracht hatte, sondern auch über Starfleet, den Maquis und ihr Volk. Sie lag im Dunkeln, halb im Innern eines Wandschranks - offenbar hatte sie versucht, sich dort vor dem Entsetzen zu verbergen. Noch immer wimmerte sie, und manchmal kam ein Schluchzen hinzu. Aber sie weinte nicht mehr; ihr Vorrat an Tränen hatte sich erschöpft.
Inzwischen fühlte sich Torres nicht mehr gedemütigt - über diesen Punkt war sie längst hinaus. Sie lebte noch, und die Furien setzten ihren Angstprojektor nicht mehr ein. Nur darauf kam es an. Nie wieder wollte sie einem solchen Grauen zum Opfer fallen. Sie wäre bereit gewesen, jedem Befehl zu gehorchen, um nicht noch einmal von so grässlichen Empfindungen heimgesucht zu werden.
Leider - zum Glück - befand sich niemand in der Nähe, der ihr irgendwelche Befehle geben konnte.
B’Elanna schlug die Hände vors Gesicht und schluchzte lauter, flehte darum, dass jemand kam, dem sie gehorchen konnte, um auf diese Weise für ihr Versagen zu sühnen.
Nach fünf Minuten solcher Selbsterniedrigung begriff B’Elanna Torres, wie dumm ihre Reaktion war.
Das Blut schoss ihr ins Gesicht, als sie aus dem Wandschrank kroch. Sie versuchte, nicht mehr zu wimmern, zog sich an der Wand hoch, kam wieder auf die Beine und kehrte zu ihrem Platz zurück.
Redbay wartete bereits auf sie. Er wirkte ein wenig hohlwangiger und kühler, schien ansonsten aber alles gut überstanden zu haben - im Gegensatz zu B’Elanna, der kühnen klingonischen Kriegerin.
»Sofort nach unserer Rückkehr nehme ich meinen Abschied«, sagte sie und spürte, wie das Glühen in ihrem Gesicht nachließ.
»Seien Sie nicht so dramatisch«, erwiderte der dürre Pilot.
»Ich habe Schande über mich gebracht und verdiene es nicht, diese Uniform zu tragen.«
»Sie haben die Auswirkungen einer Energiewaffe gefühlt. Jetzt wissen Sie, was ich die ganze Zeit über wusste.«
Klingonischer Stolz und die Sturheit eines Maquisarden sorgten dafür, dass sich B’Elanna versteifte.
Menschliche Rationalität setzte sich durch, übernahm wieder die Kontrolle.
Sie schluckte und unterdrückte den Zorn, der aus dem klingonischen Teil ihres Selbst kam - ein Zorn, der ihren eigenen Unzulänglichkeiten galt. Nach einigen Sekunden gelang es ihr, das zu akzeptieren, was sie nicht ändern konnte.
»Na schön. Wo sind … Oh.« B’Elanna sah das Innere eines Tunnels. Vermutlich war es der Tunnel.
»Aber wie kamen wir hierher?«
»Mit Hilfe des Autopiloten.« Redbay hob und senkte die Schultern. »Ich habe ihn mit Paris’ - so heißt er doch, oder? - Route programmiert, bevor wir aufbrachen.«
»Da können wir von Glück sagen.«
Redbay drehte den Kopf und bedachte Lieutenant Torres mit einem durchdringenden Blick. »Es war kein Glück, sondern Planung. Ich habe mit einer solchen Möglichkeit gerechnet. Weil mir die verheerende Wirkung des Angstprojektors bekannt ist. Es gelang mir, lange genug bei Bewusstsein zu bleiben, um den Autopiloten zu aktivieren.«
Nach einer kurzen Pause sagte B’Elanna Torres ganz leise: »Sie scheinen sich gut erholt zu haben.«
»Ihre Bewusstlosigkeit dauerte acht Minuten länger als meine. Vermutlich liegt es daran, dass ich die Emissionen des Angstprojektors mehrmals zu spüren bekam. Dadurch konnte ich mich gewissermaßen an sie gewöhnen - soweit das überhaupt möglich ist. Außerdem gibt es bei mir nicht so viele phobische Ansatzpunkte. Sie hatten nie
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