Star Trek Voyager Invasion 4 - Die Raserei des Endes
sagte sie. »Man könnte von >Norden< reden, denn es geht in Richtung eines Rotationspols.«
Redbay nickte wortlos. Sie wanderten nach Norden, wichen nach rechts und links aus, wenn mobile Wände ihnen keine Wahl ließen. Immer wieder glaubte Lieutenant Torres, in dunklen Ecken Bewegungen zu bemerken, aber wenn sie genauer hinsah, rührte sich nichts mehr.
Wenn Redbay das schattenhafte Huschen ebenfalls sah, so reagierte er nicht darauf. Oder waren es nur Halluzinationen, die allein in B’Elannas Vorstellungswelt existierten?
Der Bär dreht sich zu den heulenden Wölfen um, die ihn verfolgt haben - und die er hinter sich her gelockt hat. Captain Janeway neigte den Kopf zurück, schloss die Augen und fragte sich, ob dieses Bild auf Wunschdenken zurückging. Eine zweite Frage verlangte Aufmerksamkeit: Warum lief es immer auf so etwas hinaus, auf einen Kampf in der kalten Leere des Alls?
Manchmal konnte auch ein Bär überwältigt und getötet werden. Bären waren nicht unsterblich.
Es ist ein gefährlicher Job, dachte Janeway. Aber jemand muss ihn erledigen. Sei der Bär.
Die Furien wichen zurück, zögerten die endgültige Konfrontation ein wenig hinaus. Sie lernten. Es waren Personen, keine Tiere - keine Wölfe. Sie wussten, dass man besser einen sicheren Abstand zu den Tatzen des aufgerichteten Bären wahrte. Jetzt gingen sie koordiniert vor, was Paris die Möglichkeit nahm, ihnen mit Ausweichmanövern den einen oder anderen Streich zu spielen.
Die Voyager schüttelte sich, als sie von einem Disruptorstrahl getroffen wurde. Janeway besann sich auf die aktuelle Situation, beugte sich vor und blickte zum Hauptschirm. Sie wusste, dass ihnen diesmal ein sehr schwerer Kampf bevorstand.
Vier kleine Schiffe beschleunigten, griffen von oben und unten die linke Flanke an. Der Voyager blieb nichts anderes übrig, als in die entgegengesetzte Richtung auszuweichen. Damit hatten die Furien gerechnet: Sie hielten sich nicht damit auf, den Zielerfassungsfokus auszurichten, feuerten einfach in die voraussichtliche Flugbahn.
Es ließ sich nicht vermeiden, dass der Starfleet-Raumer von mehreren Atomraketen getroffen wurde.
Die Voyager schlingerte wie ein Kutter in stürmischer See. Immer wieder erbebte sie, wenn destruktive Energie auf die Schilde traf. Sie waren da/u bestimmt, das Schiff vor Phaserstrahlen und Photonentorpedos zu schützen, nicht vor atomaren Sprengköpfen. Wenn es den Disruptoren gelungen wäre, eine Strukturlücke in den Schilden zu schaffen, groß genug, um eine der Raketen passieren zu lassen… Durch die Explosion hätte sich das Starfleet-Schiff in einen Glutball verwandelt, heißer als der Kern einer Sonne.
Die Schläge eines gewaltigen Hammers schienen die Voyager zu treffen, und das Donnern hielt an bis Janeway schließlich glaubte, das Geräusch von rollenden Würfeln in einem hohlen Schädel ihrem eigenen - zu hören. Sie rief Befehle, die sie selbst nicht hörte. Die Stimmen der Brückencrew konnte sie durchaus vernehmen, nicht aber ihre eigene - sie verlor sich in dem Rasseln, das in ihrem Kopf widerhallte.
Kim sprang plötzlich auf, hastete zu Paris und betätigte einige Schaltflächen auf der Konsole des Piloten. Die Voyager neigte sich abrupt nach unten, und Janeway hatte das Gefühl, dass ihr Magen zur Decke emporspringen wollte.
Sie bedachte den Fähnrich mit einem fragenden Blick.
Kim zuckte kurz mit den Schultern. »Fast hätte uns ein Strahl des Angstprojektors getroffen.«
Tom Paris konzentrierte sich wieder darauf, das Schiff zu fliegen, Disruptorstrahlen und Atomraketen auszuweichen. Einige Sekunden lang befürchtete Janeway, dass er vielleicht verärgert war, doch dann schob sie diesen Gedanken beiseite. Für so etwas haben wir jetzt keine Zeit.
Der Schildkeil leistete zwar gute Dienste, wenn es darum ging, mit den Emissionen des Angstprojektors fertig zu werden. Aber die neue Struktur konnte gewöhnliche Energie nicht so gut absorbieren. »Kapazität der Schilde auf vierundsiebzig Prozent gesunken«, meldete Lieutenant Tuvok. Seine Stimme klang ruhig, doch sie erfüllte Janeway mit einer Unruhe, die sie kaum verbergen konnte. Sie lehnte sich im Kommandosessel zurück und wusste dabei, dass die Blicke der Brückenoffiziere auf ihr ruhten.
Wenn die Schilde schwächer wurden, pochte das Herz des Captains schneller. Es war eine fatale Wechselwirkung: je schwächer die Schilde, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass destruktive Energie eine Lücke durchdrang, das Schiff
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