Star Trek Voyager02 - Die Flucht
Lieutenant Careys Stimme aus dem Kom-Lautsprecher. Chakotay und Janeway verstummten. »Ich glaube, Sie sollten sich das hier ansehen.«
Die Kommandantin und ihr Erster Offizier standen auf, schritten gemeinsam zur Tür. Sie öffnete sich vor ihnen, gab den Weg zur Brücke frei.
Carey stand an der Sicherheitsstation. »Ich habe Routinesondierungen vorgenommen, die dem Bereich in der Nähe der Landegruppe gelten«, sagte er sofort, als er Chakotay und Janeway sah. »Plötzlich fiel mir ein, daß es Bewegungen in den alten unterirdischen Tunneln geben könnte, und deshalb erweiterte ich den Scan.«
Janeway und Chakotay blieben neben Carey stehen. Der Lieutenant berührte einige Schaltflächen, und daraufhin erschien eine graphische Darstellung auf dem nächsten Schirm. Sie zeigte einen recht großen Tunnel.
»Er erstreckt sich etwa zweihundertfünfzig Meter unter der Oberfläche«, erklärte Carey. »Und er kommt jenem Gebiet, in dem sich Tuvok und Paris aufhalten, sehr nahe. Ich habe die Sondierungen fortgesetzt und die ganze Anlage einbezogen. Hier ist das Ergebnis.«
Eine weitere Schaltung veränderte das Bild auf dem Schirm.
Zuerst war die ganze gewaltige Station zu sehen, und dann wurde ein Muster aus dünnen schwarzen Linien mit einigen knotenartigen Verdickungen eingeblendet. In der Mitte des Projektionsfelds erschien ein besonders dicker Heck. Es sah nach einer riesigen Spinne aus, mit einer großen Höhle als Körper.
Janeway warf einen Blick aufs Datenfenster: Die zentrale Höhle erstreckte sich in einer Tiefe von tausend Metern.
»Das Höhlen- und Tunnelsystem haben wir schon bei den ersten Sondierungen entdeckt«, sagte Chakotay.
»Ich weiß, Sir«, erwiderte Carey. »Die Kavernen und Stollen sind seit langer Zeit verlassen. Besser gesagt: Von einer solchen Annahme gingen wir bisher aus.«
Janeway musterte den Lieutenant neugierig. Er versuchte ganz offensichtlich, sich zu beherrschen, aber die Aufregung veranlaßte ihn dazu, auf den Zehen zu wippen. Das konnte nur eins bedeuten: Er hatte etwas Wichtiges gefunden.
»Ich habe die Art der Sondierung verändert und im Höhlensystem nach Chronitonpartikeln gesucht.« Carey legte eine kurze Pause ein und ließ ein neues Muster auf dem Schirm erscheinen. »Dabei fand ich das hier.«
Janeway beugte sich vor, um die Darstellung besser zu erkennen. Unweit der zentralen Kaverne, in einem wesentlich kleineren Raum, gab es eine Emissionsquelle, von der ein ebenso intensiver wie beständiger Strom aus Chronitonpartikeln ausging.
»Anschließend habe ich in der ganzen Anlage nach den Partikeln gesucht«, sagte Carey.
Fünf grüne Punkte leuchteten auf der elektronischen Karte, und Janeway spürte, wie ihr Herz schneller schlug. Endlich ergab sich etwas. Sie wußte noch nicht, was sie mit den neuen Informationen anfangen sollten, aber in einem Punkt bestand kein Zweifel: Sie hatten gerade einen Durchbruch erzielt. »Bei dem Shuttle, das Torres, Kim und Neelix in die Vergangenheit brachte, lassen sich nach wie vor schwache Chronitonemissionen feststellen«, fügte Carey hinzu. »Man könnte meinen, daß dort ein ›temporales Triebwerk‹ im Bereitschaftsmodus läuft.«
Janeway betrachtete den Schirm. Die stärkste Quelle von Chronitonpartikeln befand sich tief unter der Oberfläche des Planeten. Insgesamt fünf funktionsfähige Schiffe standen in der Nähe von Tunneln, unter ihnen auch das Shuttle, mit dem die erste Einsatzgruppe in der Vergangenheit verschwunden war.
Janeway klopfte Carey auf die Schulter. »Gute Arbeit. Offenbar ist die Anlage nicht völlig verlassen und aufgegeben.«
»Vielleicht haben wir gerade einen Teil der Lösung gefunden, nach der wir schon seit einer ganzen Weile suchen«, sagte Chakotay.
»Ja.« Janeway wandte sich wieder an Carey. »Lieutenant, stellen Sie zwei Technikergruppen aus jeweils vier Personen zusammen. Nehmen Sie zwei nicht mehr funktionsfähige Schiffe auseinander und analysieren Sie die Bordsysteme. Ich möchte wissen, wie wir den Weg eines Shuttle durch die Zeit verfolgen können.«
Carey lächelte. »Einen derartigen Auftrag habe ich mir von Ihnen erhofft, Captain. Die beiden Gruppen sind in fünfzehn Minuten für den Einsatz bereit.«
Janeway lächelte ebenfalls. Es fühlte sich wundervoll an, wieder eine Perspektive zu haben und hoffen zu dürfen. Vielleicht kamen sie jetzt wirklich einen entscheidenden Schritt weiter.
Schon nach wenigen Minuten glaubte Paris, daß er im Gesicht aus Dutzenden von winzigen
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