Star Trek Voyager02 - Die Flucht
festzustellen, ob Rippen gebrochen waren. Das schien nicht der Fall zu sein. Trotzdem fiel ihm das Atmen schwer, weil ihm Staub am Gaumen klebte.
Er hob die Lider und versuchte, sich zu orientieren.
Die Lampe stand neben der Reisetasche, und in ihrem Licht wogten dichte Staubwolken. Drickel lag auf der Seite: Beine, Hüften und Schultern waren unter der massiven Metallplatte eingeklemmt. Der Arm schmerzte, und hinter der Stirn pochte es auf eine sehr unangenehme Weise. Er hoffte inständig, daß das Tarnfeld auch jetzt noch einwandfrei funktionierte. Andernfalls orteten ihn die Planetenspringer bestimmt.
Drickel atmete zweimal tief durch und bemühte sich dann, die Metallplatte von der Schulter herunterzuschieben. Neuerliche Pein entflammte im rechten Arm, und daraufhin übte er keinen Druck mehr aus. Die Platte hatte sich bewegt, aber nur ein wenig.
Es würde eine ganze Weile dauern, sich von ihr zu befreien. Das Deckensegment war schwer genug, um ihm die Hand oder den Fuß zu zerquetschen, wenn er nicht aufpaßte.
Wenn es ihm gelang, den Arm weit genug zu bewegen, um die Gürtelkontrollen zu berührenc Dann konnte er den persönlichen Transporter einschalten und sich fortbeamen. Allerdings mußte er dazu auch das Tarnfeld deaktivieren, wodurch er seine Anwesenheit den Planetenspringern offenbarte. Drickel nahm sich vor, nur dann von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen, wenn ihm keine andere Wahl blieb. Zuerst wollte er versuchen, sich auf konventionelle Weise zu befreien.
Erneut holte er tief Luft und trachtete danach, die Platte mit der Schulter anzuheben. Auch diesmal bewegte sie sich, doch wieder nur um ein oder zwei Zentimeter – zuwenig. Wirklich schade, daß die Reisetasche zu weit entfernt stand. Mit den in ihr enthaltenen Antigravmodulen wäre es überhaupt kein Problem gewesen, die Platte zur Seite schweben zu lassen. Drickel sah sich vergeblich nach einem Gegenstand um, mit dem er die etwa zwei Meter entfernte Tasche heranziehen konnte.
Seine einzige Möglichkeit bestand darin, ganz langsam unter dem Deckenfragment hervorzukriechen. Hoffentlich hielten sich die Planetenspringer lange genug vom funktionierenden Shuttle fern, denn diese Sache nahm sicher viel Zeit in Anspruch.
Kapitel 14
Normalerweise bekam Janeway im Bereitschaftsraum gute Ideen, doch diesmal ging ihr Düsteres in Hinsicht auf Alcawell durch den Kopf. Sie stand vor dem großen Panoramafenster, blickte ins All hinaus und beobachtete den Planeten, während auf dem Tisch hinter ihr langsam der Kaffee kalt wurde. Chakotay hatte ihn gebracht. Er saß nun in einem Sessel und erwartete eine Antwort auf die Frage, warum sie ihn zu sich bestellt hatte. Seine Geduld erstaunte Janeway.
Schließlich seufzte sie. In der gegenwärtigen Situation spielte es kaum eine Rolle, ob ihr etwas gefiel oder nicht. Es ging in erste Linie darum, Resultate zu erzielen.
»Chakotayc « Sie drehte sich langsam um. »Ich glaube, wir müssen eine zweite Einsatzgruppe in die Vergangenheit des Planeten schicken.«
Der Indianer verschränkte die Arme, wirkte jedoch nicht überrascht. »Die damit einhergehenden Risiken dürften Ihnen klar sein.«
Janeway nickte. Es erleichterte sie, daß Chakotay nicht die üblichen Argumente gegen eine solche Mission vorbrachte. Ihr früherer Erster Offizier hatte oft derartige Einwände erhoben.
»Ich fürchte, wir haben uns zuviel von Kjanders erhofft. Niemand kann sich dazu durchringen, ihm zu vertrauen. Wenn er die Wahrheit sagt, verlieren wir beide Einsatzgruppen. Aber wenn er lügtc Dann bekommen wir vielleicht Gelegenheit, die erste Gruppe zurückzuholen.«
»Sie haben nie ein Risiko gescheut«, sagte Chakotay. »Sie wollten es sogar mit mir aufnehmen.«
Dieser Scherz entlockte Janeway ein Lächeln. Außerdem freute es sie, daß der Indianer ihre Entscheidung einfach so akzeptierte.
Sie ging die Treppe hinunter und näherte sich Chakotay.
»Meiner Ansicht nach sollten wir uns nicht mehr mit dem funktionstüchtigen Shuttle befassen, sondern mit den anderen Zeitfähren. Vielleicht können wir auf diese Weise feststellen, wie die alcawellianische Zeitreise funktioniert. Wir wissen, daß dabei Chronitonpartikel verwendet werden. Wenn wir an Bord der übrigen Schiffe herausfinden, was es mit dem temporalen Navigationssystem auf sich hatc Dann gelingt es uns vielleicht, den Weg einer Einsatzgruppe durch die Zeit zu verfolgen.«
Chakotay nickte nachdenklich. »Das könnte klappen. Aber wasc «
»Captain«, tönte
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