Star Trek Voyager06 - Die Ermordete Sonn
Verzerrungszone wiederum fokussierte eine außerordentlich starke Gravitationswelle, die das kleinere Schiff traf und die Kapazität seiner Schilde um siebenundzwanzig Prozent reduzierte.«
Neelix schnippte aufgeregt mit den Fingern. »Das ist die Waffe, von der ich Ihnen erzählt habe! Mir war hur bekannt, daß sie starke Erschütterungen hervorruft.«
»Wie könnte sie sich auf unsere Deflektoren auswirken?« fragte Janeway.
Der Vulkanier betätigte mehrere Schaltflächen und schüttelte dann den Kopf. »Das läßt sich nicht feststellen. Die von dem fremden Waffensystem geschaffene Störungszone beeinträchtigt die Sondierungssignale unserer Sensoren.«
»Captain…« Chakotays Stimme veranlaßte Janeway, sich zu ihm umzudrehen. »Wir bekommen noch mehr Probleme.«
Ein weiteres Schiff glitt aus der Konkavität, wie ein Spiegelbild des ersten akerianischen Kreuzers. Es schloß zu ihm auf, und anschließend führten beide Schiffe ein Manöver durch, das nur eins zum Ziel haben konnte: Die Akerianer wollten den verunischen Scout in die Zange nehmen.
Chakotay wandte sich an Kim. »Wie viele Lebensformen befinden sich an Bord des kleinen Schiffes?«
Der junge Mann schüttelte den Kopf. »Schwer zu sagen, Sir. Tuvok hat recht: Die hohe Gravitonaktivität stört unsere Sensoren. Ich beginne mit einem Kompensationsversuch.« Seine Finger flogen über die Kontrollen. »Die Crew des Scoutschiffs scheint aus sechs Personen zu bestehen. Aber das ist nur eine Schätzung. Es könnten auch mehr sein.«
In Chakotay verkrampfte sich etwas. Vor nicht allzu langer Zeit hatte er sich in einer ähnlichen Situation befunden: an Bord eines kleinen Schiffes, auf der Flucht vor einem weit überlegenen Feind. Und hier gab es keine Badlands, die vielleicht Zuflucht boten.
»Das Triebwerk des Scouts ist überlastet«, meldete Kim. Seine Stimme klang nun deutlich besorgt. »
Wenn ihnen weiterhin soviel abverlangt wird, ist ein Kollaps unvermeidlich…«
Der zweite Kreuzer feuerte. Wieder waberte das All zwischen dem akerianischen Schiff und dem Scout.
Doch diesmal reagierte der verunische Pilot schnell genug. Der kleine Raumer wandte sich abrupt nach Backbord und entging dadurch der fokussierten Gravitationswelle.
»Das Schiff mag primitiv sein«, murmelte Paris voller Anerkennung. »Aber ganz offensichtlich sitzt dort jemand an den Navigationskontrollen, der sein Handwerk versteht.«
»Captain…«, preßte Kim hervor. »Ich empfange Kom-Signale, die das kleine Schiff zum Planeten sendet.«
»Hören wir uns die Mitteilung an«, sagte Janeway. »Lautsprecher ein.«
Die angespannte und furchterfüllte Stimme eines Mannes ertönte, »…erfolgreich gewesen, Viha. Ich übermittle Ihnen jetzt Information, die den akerianischen Stützpunkt betreffen. Ich… ich bezweifle, ob wir in der Lage sind, den Bericht persönlich zu überbringen. «
»Stützpunkt?« wiederholte Paris. »Die Akerianer haben eine Basis in der Konkavität?«
»Empfangen Sie die Daten, Fähnrich?« fragte Janeway und sah zu Kim.
»Sie werden aufgezeichnet«, erwiderte der junge Mann.
Der erste akerianische Kreuzer feuerte noch einmal. Das Scoutschlff wurde zwar nicht direkt getroffen, aber es geriet in den peripheren Bereich der Gravitationswelle.
»Die Kapazität der Schilde ist jetzt um zweiunddreißig Prozent reduziert«, meldete Tuvok.
»Das reicht«, sagte Janeway. »Fähnrich, stellen Sie eine Kom-Verbindung zu den Akerianern her.« Sie wartete, bis Kim nickte, fuhr dann fort: »Achtung! An die akerianischen Schiffe! Wir beabsichtigen nicht, uns in Ihre Angelegenheiten einzumischen, aber wir sehen uns außerstande, eine derartige Gewaltanwendung einfach hinzunehmen. Beenden Sie den Angriff. Ich wiederhole: Beenden Sie den Angriff.«
Einige Sekunden vergingen. »Keine Antwort, Captain«, sagte Kim.
Janeway preßte wortlos die Lippen zusammen.
Der erste akerianische Kreuzer eröffnete noch einmal das Feuer, und diesmal gelang ihm ein Volltreffer.
»Die Kapazität der verunischen Schilde ist um zweiundsiebzig Prozent reduziert«, warnte Tuvok.
Der Erste Offizier hielt es nicht langer aus und klopfte auf seinen Insignienkommunikator. »Chakotay an Transporterraum. Richten Sie den Transferfokus auf die Lebensformen an Bord des kleinen Schiffes und…«
»Schenken Sie der Anweisung keine Beachtung«, unterbrach Janeway den Commander. Sie kniff die Augen zusammen.
»Captain, die Akerianer ignorieren Ihren Appell!« explodierte Chakotay. »Und wenn
Weitere Kostenlose Bücher