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Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten

Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten

Titel: Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dean Wesley Smith , Kristine Kathryn Rusch
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künstliche Licht herein und gewährten Ausblick auf die Schönheit des Gartens. In diesem Zylinder war es derzeit Hochsommer, was bedeutete: Die Fenster standen offen und ein würziger Duft wehte herein.
    Zwanzig Wissenschaftler hatten sich am Tisch versammelt und knieten. Als sich der Kaiser näherte, neigten sie alle den Kopf.
    »Stehen Sie auf«, sagte Aetayn. »Für so etwas haben wir keine Zeit.«
    Er wandte sich den Bediensteten und Sicherheitsbeauftragten zu.
    »Warten Sie draußen«, sagte er.
    Das entsprach nicht dem normalen Protokoll und ein Wächter öffnete den Mund, um darauf hinzuweisen. Aber Aetayn bedachte ihn mit einem frostigen Blick, woraufhin es sich der Wächter anders überlegte und schwieg. Nach einer respektvollen Verbeugung führte er die anderen hinaus.
    Aetayn richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Wissenschaftler. Sie standen neben ihren Stühlen und sahen ihn nervös an.
    Er trat zum oberen Ende des Tisches, und als er Platz nahm, setzten sich auch die Wissenschaftler. Keine Person durfte den Kaiser überragen – eine Regel, die Aetayn manchmal ignorierte, aber weitaus öfter ausnutzte.
    »Haben Sie die Verheerungen in Einheit 3 gesehen?«, fragte er.
    Alle Gesichter waren ihm zugewandt und wiesen eine gewisse Ähnlichkeit auf, was daran liegen mochte, dass die Wissenschaftler zehn Jahre an diesem Ort verbracht hatten.
    Ihre einst lavendelblaue Haut hatte eine fast rosarote Tönung gewonnen. Die Augen wirkten unschuldig und gleichzeitig wach. Das Haar trugen sie kurz geschnitten, damit es ihnen nicht in Stirn und Augen fiel. Die Züge unterschieden sich natürlich, aber trotzdem konnte sich Aetayn kaum dazu durchringen, Individuen in diesen Männern und Frauen zu sehen. Nie war er einem der Wissenschaftler allein begegnet. Für ihn stellten sie so etwas wie einen zwanzigköpfigen Organismus dar, mit dem er gelegentlich zu tun hatte.
    Derzeit zeigten die Mienen Überraschung. Sie hatten nicht damit gerechnet, dass er diese Frage an sie richtete.
    »Wir haben von dem Unfall gehört«, sagte Reflet, der älteste Wissenschaftler – er saß immer rechts von Aetayn.
    »Aber wir sind beschäftigt gewesen.«
    Unfall. Warum verwendeten sie immer Euphemismen?
    Hatte er sich das ebenfalls zur Angewohnheit gemacht?
    Neigte er dazu, beschönigende Ausdrücke zu verwenden, anstatt die Dinge beim Namen zu nennen?
    »Ich hoffe, Sie haben Ihre Berechnungen noch einmal überprüft«, sagte er.
    Die Wissenschaftler nickten synchron. Ihre kollektiven Bewegungsmuster wirkten manchmal geradezu unheimlich und Aetayn fühlte sich davon jedes Mal verunsichert.
    »Die Sonnen werden in weniger als einem rhawnianischen Tag kollidieren«, sagte Reflet und betonte dabei das Wort »rhawnianischen«. Er hatte zunächst Einwände gegen die Weiterverwendung der alten rhawnianischen Maßeinheiten für die Zeit erhoben und ein neues, universelles Maßsystem vorgeschlagen. Aber Aetayn war dagegen gewesen. Es handelte sich um eine der wenigen Gelegenheiten, bei denen er sich gegen diese Gruppe durchgesetzt hatte.
    »Die Kollision wird zu einer Explosion führen, deren energetische Druckwelle sich auch noch in großer Entfernung auswirkt. Leider befinden wir uns nach wie vor im Wirkungsbereich der Druckwelle. Nur kurze Zeit nach der Explosion wird die Traveler zerstört.«
    Aetayn schauderte. Leider. Wie schade. Bald geht es mit uns allen zu Ende, wie bedauerlich. Er biss sich in die Innenseite der Wange und spürte den Schmerz.
    »Welche Lösungen bieten Sie an?«, fragte er.
    Die Wissenschaftler wechselten Blicke. Aetayn hatte diese Frage schon einmal gestellt und die Antwort lautete: Es gab keine Lösungen.
    »Euer Exzellenz«, begann Reflet, »wir haben uns alle Mühe gegeben. Unglücklicherweise wurde dieses Schiff gebaut, bevor wir den Kurs der beiden Sonnen genau berechnen konnten. Wir haben alles versucht …«
    »Welche Lösungen bieten Sie an?«, wiederholte Aetayn langsam und deutlich.
    Erneut sahen sich die Wissenschaftler an.
    »Es gibt keine«, sagte Reflet.
    Aetayn starrte ihn an und spürte seinen Vater in diesem Blick. Sein Vater hätte dies auf keinen Fall zugelassen.
    Sein Vater hatte den Bau der Traveler veranlasst. Sein Vater wäre von der Bereitschaft der Wissenschaftler, sich dem vermeintlichen Schicksal zu fügen, entsetzt gewesen.
    Sein Vater hätte sie irgendwie dazu gebracht, eine Lösung zu finden.
    Doch sein Vater hatte aufgegeben, wenn man den Berichten glauben durfte. Er war zu dem

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