Star Trek Voyager21 - Sektion31 Der Schatten
Schluss gelangt, einen Fehler gemacht zu haben, und dann starb er, überließ es Aetayn, über ein zum Untergang verurteiltes Volk zu herrschen.
»Glauben Sie alle, dass es keine Lösungen gibt?«
Die Stimme schien überhaupt nicht ihm zu gehören. Es gab einen gebieterischen Klang in ihr. Er hatte zu bequem gelebt, ohne Herausforderungen. Nie war er mit schwierigen Angelegenheiten konfrontiert worden, bis jetzt.
Und dieser Erkenntnis stellte er sich erst jetzt. Reichte die Zeit noch, um das Ende seines Volkes zu verhindern?
Eine Frau am anderen Ende des Tisches hob eine unsicher zitternde Hand. Reflet warf ihr einen finsteren Blick zu und winkte ab – er schien das Verhalten der Frau als peinlich zu empfinden. Sie ließ die Hand wieder sinken.
»Nein«, sagte Aetayn. »Ich möchte hören, was sie zu sagen hat.«
Er nickte ihr zu. Das Gesicht der Frau verfärbte sich violett, dann schloss sie kurz die Augen, wie um ihre Gedanken zu sammeln. Ihr Haar war ein wenig länger als das der anderen Wissenschaftler und ihre Kleidung wirkte zerknittert. Sie erweckte fast den Eindruck, gar nicht zu der Gruppe zu gehören.
Aetayn fragte sich, warum sie ihm erst jetzt auffiel.
Vielleicht deshalb, weil sie sich gut zu verbergen verstand. Sie wollte nicht bemerkt werden, nicht einmal jetzt.
Als sie die Augen wieder öffnete, sah er eine Intelligenz in ihnen, die mit Ungewissheit rang.
»Ich habe mit einigen Technikern gesprochen«, sagte sie, was Aetayn erstaunte: Nach diesem Treffen mit den Wissenschaftlern wollte er selbst mit den Technikern reden.
»Sie glauben, das Triebwerk und die Düsen so verändern zu können, dass sich unsere Geschwindigkeit um ein Prozent erhöhen lässt.«
»Das genügt nicht«, stieß Reflet voller Verachtung hervor.
»Ich habe Sie nicht aufgefordert, einen Kommentar abzugeben«, sagte Aetayn scharf. »Bitte fahren Sie fort …«
Er richtete einen fragenden Blick auf die Frau, gab ihr zu verstehen, dass er ihren Namen hören wollte.
Ihr Gesicht verfärbte sich erneut. »Detia.«
»Detia.« Ein hübscher Name für eine hübsche Frau, Aetayns Kummer wuchs. Es gab so viele Dinge, die er vernachlässigt hatte. »Bitte fahren Sie fort, Detia.«
»Ich glaube, wenn eine Erhöhung der Geschwindigkeit um ein Prozent möglich ist, können wir das Potenzial des Triebwerks noch weiter steigern. Vielleicht ist es möglich, der energetischen Druckwelle zu entkommen …« Sie sprach nicht weiter, als Reflet einen bösen Blick auf sie richtete.
»Sie können gehen«, wandte sich Aetayn an ihn.
»Euer Exzellenz …«, begann Reflet.
»Sie wagen es, mir zu widersprechen?« Nein, diese Stimme kam ganz sicher nicht von ihm. So hatten sein Vater und sein Großvater gesprochen.
Reflet neigte den Kopf. »Nein, Exzellenz.«
»Dann gehen Sie.«
Reflet stand auf, dann fiel ihm ein, dass er die obligatorische Verbeugung vergessen hatte. Er kniete und senkte erneut den Kopf. Aetayn ließ ihn für einige lange Sekunden in dieser Position verharren. Reflet wand sich hin und her.
Schließlich gab ihm der Kaiser ein Zeichen und Reflet eilte hinaus.
»Ein Prozent ist sehr wenig«, sagte Aetayn zu Detia.
Die Frau nickte. »Die ursprünglich errechneten Werte weichen nicht so sehr von den neuen ab. Jede Verbesserung könnte sich als nützlich erweisen, selbst in diesem späten Stadium. Temblet und Petla haben mit einem Kraftfeld experimentiert …«
»Detia«, erklang eine leise, mahnende Stimme.
»Bisher wurden dabei noch keine konkreten Ergebnisse erzielt.« Detia beugte sich vor und verlor auch den Rest ihrer Scheu. »Aber wenn ich eins über die Wissenschaft gelernt habe, Exzellenz, so dies: Durchbrüche können jederzeit erzielt werden.«
Aetayn hielt unwillkürlich den Atem an. Dies war der Grund, warum sich seine Untertanen gegenseitig aus den Trümmern zogen. Dies war der Grund, warum sie die Traveler gebaut hatten: unerschütterlicher Optimismus, eine Hoffnung, vor der er während der letzten Wochen sein Herz verschlossen hatte.
»Erklären Sie mir das Kraftfeld«, wandte er sich an die ganze Gruppe – er wusste nicht, wo Temblet und Petla saßen.
Ein hagerer Mann in der Nähe von Detia warf ihr einen nervösen Blick zu. »Wir gingen von der Idee aus, eine Energiebarriere zu errichten, um den größten Teil der energetischen Druckwelle von uns abzulenken. Das Problem besteht darin, dass ein solches Kraftfeld viel Energie erfordert – mehr als wir erzeugen können.
Und wir haben keine
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