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Star Wars 8482 Dunkle Flut

Star Wars 8482 Dunkle Flut

Titel: Star Wars 8482 Dunkle Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kemp Paul S
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lang dachte er nur daran zu fliehen. Doch über die Schulter des Klons hinweg sah er den Körper von Jaden, dem Meister, der ihn trainiert hatte, der ihm in so kurzer Zeit so vieles beigebracht hatte.
    Deine Kraft entspringt deiner Verbindung zur Macht.
    Â»Und deiner Verbindung zu anderen«, sagte Marr und suchte nach der Festung in seinem Innern. Er fand sie und nahm sie in Besitz.
    Der Klon rückte mit Blutlust in den Augen vor.
    Marrs Furcht fiel von ihm ab, um von Gelassenheit ersetzt zu werden.
    Der Klon hob seine Klinge.
    Marr öffnete sich gänzlich der Macht und rührte sich nicht vom Fleck, unbewaffnet, aber nicht wehrlos.
    Der rote Strahl der Klinge des Klons sauste in einem blitzenden Bogen hernieder.
    Für Marr verlangsamten sich die Geschehnisse. Die Klinge bewegte sich wie in Zeitlupe abwärts auf seinen Kopf zu. Sein Verstand fühlte den Bogen, in dem die Lichtschwertklinge auf ihn zukam, die Geschwindigkeit, mit der sie nach unten sauste, die Energie, die die Klinge erzeugte – erzeugen musste –, um aktiv zu bleiben, mehr, als dass er diese Faktoren bewusst registrierte. Das alles waren Zahlen, Gleichungen, Formeln.
    Denk nicht nach. Fühle!
    In Frieden mit sich selbst und ohne Furcht, spürte er, wie die Macht ihn mit mehr Kraft erfüllte, als er es je zuvor erlebt hatte. Er floss schier davon über, konnte sie kaum im Zaum halten. Er leitete diese ganze Energie, alles, was in ihm war, in seinen Arm und seine Hand, und wie aus eigenem Antrieb fuhr sein Arm in die Höhe, um die Klinge abzufangen.
    Er zuckte nicht zurück, als sich seine Faust um die wütende rote Klinge des Klons schloss. Er fühlte Hitze, war sich des Schmerzes vage bewusst, seiner brutzelnden Haut, die sich unter dem Angriff der Klinge abpellte. Aber er spürte auch die Klinge in seiner Hand, ein schmaler Strahl des Hasses, um den er seine Faust schloss, seine Energie kanalisierte und mit aller Kraft festhielt, die er aufzubringen vermochte.
    Die Augen des Klons weiteten sich. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber bevor er einen Laut von sich geben konnte, formte Marr mit der freien Hand ein Messer und rammte seine Fingerspitzen in die entblößte Kehle des Klons.
    Mit einem Mal kehrten Zeit und Bewegung zu ihrer normalen Geschwindigkeit zurück. Vollkommen überrumpelt ließ der Klon seine Klinge fallen und torkelte nach Atem ringend zurück.
    Noch immer fest mit der Macht verbunden, streckte Marr eine Hand aus und entfesselte eine Energiesalve, die den Klon mit brutaler Wucht durch den Korridor schleuderte und gegen die Rückwand krachen ließ, wo er in sich zusammensackte und nach unten rutschte, sein Kinn auf seiner Brust.
    Â»Ich bin vielleicht kein besonders guter Schüler«, sagte der Cereaner, gleichermaßen zu sich selbst wie zu dem Klon, »aber ich bin ein verdammt treuer Freund.« Er streckte seinen Geist nach dem Griff seines Lichtschwerts aus, nutzte die Macht, um ihn in seine Hand schnellen zu lassen, aktivierte die Waffe und ging durch den Korridor auf den Klon zu. Seine verletzte Hand schrie vor Schmerz. Er konnte verkohlte Fleischfetzen fühlen, die von seiner Handfläche baumelten, aber er ignorierte die Pein.
    Der Klon reagierte nicht, als er sich näherte. Marr stand über ihm, hob seine Klinge in die Höhe, um ihm den Todesstoß zu versetzen, und … dachte an Jaden.
    Er schaute zu seinem Meister hinüber, starrte ihn für einen langen Moment an, um zu sehen, wie sich seine Brust beim Atmen hob.
    Nichts.
    Marr schob den aufkeimenden Kummer beiseite, richtete seine Klinge auf die Brust des Klons, kniete nieder und überprüfte, ob der Klon noch am Leben war. Das war er.
    Er wird weiterleben , hatte der Klon gesagt. In mir.
    Marrs Mund wurde trocken, als er über den Weg nachdachte, den einzuschlagen er in Erwägung zog. Er starrte den Klon an, sein Gesicht durch die Bewusstlosigkeit allen Zorns beraubt. Er sah genauso aus wie Jaden. Fast.
    Nicht gewillt, noch länger darüber nachzusinnen, aus Angst, die Nerven zu verlieren, handelte Marr einfach. Er riss einen Stoffstreifen aus der Kleidung des Klons und wickelte ihn um seine verletzte Hand. Er weigerte sich, sie anzusehen, der Schmerz beim Umwickeln genügte, dass er beinahe ohnmächtig wurde. Als er fertig war, nahm er die rechte Hand des Klons in die seine und trennte die letzten drei Finger unmittelbar unterhalb des ersten Knöchels ab.

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