Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum
– der Lärm in dem engen Raum war unerträglich und drang bis ins Mark – würgte Bail wegen des stinkenden Qualms, während er sich suchend nach Kenobi umschaute. Er entdeckte ihn sofort, und sein Schrei blieb ihm im Halse stecken. Ihr Narr, Ihr verdammter Narr! Was, zum Teufel, tut Ihr da?
Kenobi hatte sich bewusst zur Zielscheibe gemacht, indem er ungedeckt zwischen Tür und Konsole stand und damit das Feuer von zwei der Droidekaund allen drei Männern auf sich zog. Sein Lichtschwert war nur noch ein verschwommener blauer Fleck, so rasant ließ er es hin und her schnellen, während er die Blasterschüsse in den Boden, die Decke und zurück zu den Droiden und den Männern ablenkte. Seine Abwehrstrategie wirkte völlig mühelos, während sein Gesicht zu einer Maske höchster Konzentration erstarrt war. Da war keine Angst, kein Zweifel, nur uneingeschränktes Selbstvertrauen. Seine Lippen waren zum Anflug eines Lächelns verzogen.
Bail war erwirrt. Er genießt das hier. Er genießt das? Er ist wirklich verrückt!
Ob nun aber verrückt oder nicht – Kenobi war auch brillant. Die Männer hatten sich weiter in ihre Deckung zurückgezogen, und die Kampfdroiden verloren allmählich an Boden. Der eine zur Linken bewegte sich langsam und unregelmäßig, während sein Schild offensichtlich nicht mehr funktionierte. Kenobis Lippen verzogen sich zu einem bösen Grinsen, und er konzentrierte sich mehr auf die schwächere Maschine. Damit setzte er sich selbst größerer Gefahr aus, aber das schien er entweder nicht zu bemerken, oder es war ihm egal.
Bail, der nicht wusste, ob Kenobi Hilfe brauchte, und nicht in der Lage war, nichts zu tun, richtete seine Blasterpistole ebenfalls auf den geschwächten Droiden und feuerte. Der Schild des Droiden flammte rot auf und verlor kreischend seine gesamte Energie. Einen Atemzug später verwandelte sich der Droide in eine Stichflamme, während Metallteile in alle Richtungen flogen.
Bail sah, wie Kenobi mit immer noch wirbelnder Klinge senkrecht in die Luft sprang, um der Explosion auszuweichen, während der andere Droide gleichzeitig das Feuer auf ihn verstärkte und zwei der Männer erneut zum Angriff übergingen.
»Organa, hinter Euch!«
Das kam von der blonden Frau, seiner Kontaktperson, die ihm ihren Namen nicht hatte sagen wollen. Bail überließ Kenobi seinen erstaunlichen Jedi-Fähigkeiten und wirbelte herum – und sah einen weiteren Droiden und noch einen Mann, die sich mit ihren Blasterwaffen schießend einen Weg in den Kontrollraum bahnten. Sie waren durch eine Tür gekommen, die er nicht bemerkt hatte, weil sie teilweise verdeckt gewesen war.
Fierfek . Wer immer diese Angreifer waren, sie stellten fast schon eine kleine Armee dar.
Dann übernahmen Instinkt, jahrelanges Training und die wilde Entschlossenheit zu überleben die Kontrolle. Er suchte sich eine neue Deckung, und schaudernd wurde ihm klar, dass sich sowohl vor ihm als auch hinter ihm bewaffnete Feinde befanden – und vielleicht auch auf beiden Seiten. Er erinnerte sich plötzlich daran, was ihm einer seiner Ausbilder, der auch in der Armee diente, gesagt hatte: »Wir können diese Szenarien authentisch gestalten, und das tun wir auch, Senator, aber nichts kann mit einem echten Feuerkampf mithalten.«
Captain Varo hatte kein bisschen übertrieben.
Bail keuchte, er fühlte sich völlig zerschlagen, geschunden und seltsam losgelöst von allem, während die Zeit mal schneller und mal langsamer lief und fantastische Pirouetten drehte. Er verschoss seine gesamte Munition auf den Feind und setzte dann ein neues Energiepack ein, das an seinem Gürtel befestigt gewesen war. Seine Hände zitterten, führten die Bewegungen aber sicher aus, während er weiterhin sein Leben und das seiner unbekannten Wohltäterin verteidigte. Er konnte niemanden sonst sehen, der auf ihrer Seite kämpfte, was bedeutete, dass sie entweder allein zur Raumstation gekommen war oder aber all ihre Begleiter tot waren.
Die Luft war so voller Rauch, dass man kaum noch etwas sehen, geschweige denn atmen konnte. Er spürte, wie sich seine Lunge zusammenzog, sein Magen verkrampfte und er einen bitter-fauligen Geschmack auf der Zunge hatte, der seine Mundschleimhäute überzog. Wahrscheinlich war der Rauch giftig, aber er hatte keine Zeit, sich deswegen Sorgen zu machen. Er hatte auch keine Zeit, sich über das Brennen auf Händen und Gesicht Gedanken zu machen oder über die Schlitze, die von den Metallsplittern, die durch das endlose
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