Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum
auch nur ein Mensch, und er hatte die Hauptlast des Gefechts getragen. »Ergebt Euch!«
Bail sah, wie sich der Mann bewegte, wie er langsam seine Blasterwaffe sinken ließ, und hörte ihn sagen: »Schon gut, schon gut. Ich er …«
Der Droide neben ihm eröffnete das Feuer – ganz offensichtlich nicht derartig beschädigt, wie sie gehofft hatten. Drei schnelle Schüsse, und der Mann, der sich eben hatte ergeben wollen, war tot. Und dann, als Kenobi auf ihn zusprang, explodierte der Droideka, verwandelte sich für einen Moment in einen Feuerball. Sein Sprung trug Kenobi über die glühenden Metallsplitter hinweg, aber er wurde angesengt, rauchte und verlor zum ersten Mal das Gleichgewicht – er landete unbeholfen auf dem Boden, wobei das Lichtschwert deaktiviert wurde, während er gegen eine Wand aus teilweise zerstörten Bildschirmen krachte.
Hustend rappelte sich Bail auf. »Meister Kenobi! Geht es Euch gut?«
Der Jedi richtete sich hoch und wirbelte herum. Sein Gesicht war mit Schweiß und Ruß bedeckt. »Ja. Euch ist nichts passiert?«
Bail nickte, obwohl an die hundert kleine und nicht so kleine Wunden schmerzend nach seiner Aufmerksamkeit verlangten. »Es geht mir gut. Aber meine Kontakt …«
»Kümmert Euch um sie!« Kenobi aktivierte wieder sein Lichtschwert. »Während ich überprüfe, ob uns auch keine weiteren Überraschungen auf dieser Station erwarten.«
Kenobi verließ die Kommandozentrale der Station, und Bail kämpfte sich durch die rauchenden Trümmer zu der Frau vor, wegen der er eine so lange Reise auf sich genommen hatte. Sie lag auf dem Rücken, von ihrem mit Schnitten übersäten Gesicht floss Blut, ihre flachen Atemzüge klangen gequält, und ihre Augen hatten einen unheilvoll glasigen Ausdruck. Ihre Erleichterung, als sie ihn sah, war fast greifbar und schnürte ihm die Kehle zu. Sie machte sich Sorgen um ihn? Gütiger Himmel.
»Organa«, flüsterte sie, und dabei war ein Gluckern zu hören. Es klang so, als wenn jemand ertrank. Ihr dunkelgrauer Bodysuit war zerfetzt und blutgetränkt. Sie hatte schreckliche Wunden an Brust und Bauch, und an ihrem rechten Arm klaffte das Fleisch so weit auf, dass man den Knochen sehen konnte.
Er kniete sich hin, legte die Blasterpistole zur Seite und nahm vorsichtig ihre unverletzte Hand in die seine. »Ja. Wollt Ihr mir jetzt Euren Namen verraten?«
»Alinta«, sagte sie, doch dann grub sie die Zähne in die Unterlippe, als heftiger Schmerz sie von Kopf bis Fuß durchzuckte.
»Was ist hier passiert, Alinta?«, fragte er und beugte sich ein bisschen tiefer über sie. »Wer hat Euch angegriffen? Und warum? Hat es etwas mit den Sith zu tun?«
»Nein«, sagte sie, und das Wort war fast ein Stöhnen. »Ein … anderer Einsatz. Jemand hat ein falsches Spiel getrieben. Kalarba-Piraten. Sie waren … so schnell da. Blockierten alles. Kamen völlig überraschend. Keine Zeit … Euch zu warnen.« Tränen füllten ihre glasigen Augen. »Es tut mir leid. So leid.«
Er drückte ihre Hand an seine Lippen. »Sagt das nicht, Alinta. Wagt es ja nicht. Ich schulde Euch so viel. Ihr habt so viel für Alderaan getan. Für die Republik.«
Sie drehte den Kopf und richtete das Gesicht gegen den verbeulten Metallboden. »Nicht genug«, sagte sie mit immer leiser werdender Stimme. »Es ist immer noch … so viel zu tun. Und jetzt … und jetzt …«
»Alinta …« Er verstärkte den Griff um ihre Finger. »Denkt doch so etwas nicht. Ihr müsst durchhalten.«
Ihre Lippen verzogen sich zu einem fratzenhaften Grinsen. »Ich kann nicht, Organa. Ich … sterbe …«
»Nein«, sagte er, obwohl er wusste, dass sie die Wahrheit sagte. »Bitte, haltet noch ein bisschen länger durch. Versucht es, Ihr dürft nicht aufgeben, Ihr dürft nicht …« Hinter ihm war ein Geräusch zu hören, und er wandte den Kopf. Es war Kenobi, der sein Lichtschwert deaktiviert und wieder an den Gürtel gehakt hatte. »Nun?«
»Keine weiteren Überlebenden«, sagte Kenobi ruhig, während er sich auf ein Knie sinken ließ.
Alinta bewegte sich, und ein leiser Laut des Kummers löste sich von ihren Lippen. »Kein einziger? Sie sind alle tot? Meine Leute?«
»Ich befürchte ja«, antwortete Kenobi mit sanfter Stimme. »Es tut mir sehr leid.«
Bail verstärkte den Griff um ihre Hand und spürte, wie ihr Körper nicht nur vor Schmerz, sondern auch vor Kummer bebte. »Meister Kenobi, das ist Alinta«, sagte er mit nicht ganz fester Stimme. »Eine Freundin der Republik. Meine Freundin. Eine liebe
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