Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum
Freundin. Könnt Ihr ihr helfen?«
Kenobi legte seinen Handrücken an Alintas Stirn. Sein Blick richtete sich für einen Moment nach innen, dann schüttelte er den Kopf. »Es tut mir leid«, sagte er wieder. »Das Wenige, was ich an Heiler-Fähigkeiten habe, ist nicht genug, um ihre Verwundungen zu behandeln.«
»Ihr wollt es noch nicht mal versuchen?« Bails Augen brannten nicht nur vom Rauch. »Wie könnt Ihr es noch nicht einmal versuchen? Wie könnt Ihr einfach …«
»Organa«, flüsterte Alinta. »Es macht nichts.« Ihr unsteter Blick richtete sich auf Kenobi. »Linke Tasche meines Bodysuits. Datenkristall. Navigationscomputer-Koordinaten für Zigoola.«
Kenobi zog den Datenkristall heraus und ließ ihn in eine Innentasche seiner Tunika gleiten. »Danke, Alinta. Was könnt Ihr mir über den Planeten sagen?«
Bail starrte ihn an. Wie bitte? Was stimmte mit diesem Mann nicht? Die Frau lag im Sterben, und er verhörte sie? Bail spürte die Wut in sich hochkochen, so heiß, dass sie seinen Körper von seinen bedeutungslosen Schmerzen befreite. »Meister Kenobi …«
Der Jedi bedachte ihn mit einem strengen Blick. »Es gibt Fragen, die ich stellen muss , Senator. Wenn Zigoola wirklich ein Planet der Sith ist, brauche ich alle Informationen, die ich bekommen kann. Wir können es uns nicht leisten, einfach blindlings draufloszufliegen.«
»Wilder Raum …«, sagte Alinta, und ihre Stimme war mittlerweile so schwach, dass man sie kaum noch verstehen konnte. Und immer war da dieses grässliche Blubbern. »Zigoola befindet sich im … Wilden Raum.«
»Was sonst noch?«, fragte Kenobi und drückte seine Hand auf ihre Schulter. Er stand gefährlich nah davor, sie zu schütteln. »Alinta … Was gibt es sonst noch zu sagen? Woher wisst Ihr, dass es ein Planet der Sith ist? Woher wisst Ihr, dass sie vorhaben, die Jedi anzugreifen? Was für einen Angriff planen sie? Worauf sollte ich achten, wenn ich dort ankomme?« Er beugte sich tiefer über sie. »Alinta … Befinden sich die Sith auf Zigoola?«
Bail wurde ganz schlecht, als er sah, wie mühsam Alinta die schweren Augenlider hob. »Nein … Keine Sith …«, erwiderte sie mit erschreckend hohler Stimme. »Ein Tempel. Artefakte. Pläne. Standort … auf dem Datenkristall.«
»Pläne? Sith-Pläne?«, wollte Kenobi wissen. »Meint Ihr deren Pläne, die Jedi anzugreifen?«
Alintas Gesicht war mittlerweile völlig blutleer. Unter dem getrockneten Blut wurden ihre Lippen allmählich blau. »Ja.«
Kenobi drückte sich den Handrücken gegen den Mund, die Finger waren zur Faust geballt und die Augenbrauen nach unten zusammengezogen. »Und woher wisst Ihr das alles? Seid Ihr dort gewesen, auf Zigoola? Habt Ihr diese Dinge mit Euren eigenen Augen gesehen, Alinta?«
»Organa … Bail …« Alintas bleiche Haut sah nun wächsern aus. Auf seltsame Weise wirkte sie nun, da der Tod nahte, jünger. »Ich habe … Euch nie … angelogen. Vertraut mir. Bitte.«
»Das tue ich, Alinta«, sagte er und rieb ihre kalte Hand. »Ich vertraue Euch. Macht Euch keine Gedanken.«
Sie blickte wieder zu ihm auf, und während er ihr verzweifelt ins Gesicht schaute, sah er, dass die Linien, die der Schmerz neben Augen und Mund in die Haut gegraben hatte, schwächer wurden. »Raumstation …«, hauchte sie. »Selbstzerstörung. Bewahrt … die Geheimnisse. Versprochen?«
Wieder drückte er ihre Hand an seine Lippen. »Wie?«
Ihre Augen schlossen sich. »Rechte … Tasche. Datenkristall. Mittlere Konsole. Einlegen … und laufen.«
»Das werde ich«, sagte er. »Das werde ich tun. Alinta. Alinta?«
Aber Alinta war nicht mehr.
Ohne Kenobi anzuschauen – denn er war sich nicht sicher, was er dann vielleicht gesagt oder getan hätte –, holte er den Datenkristall aus der anderen Tasche ihres Bodysuits, stemmte sich mühsam hoch und suchte sich einen Weg zur zerbeulten, von Blastereinschlägen gezeichneten mittleren Konsole.
»Senator, ich bin mir nicht sicher, ob Ihr wirklich …«
»Ich habe Euch nicht nach Eurer Meinung gefragt, Meister Kenobi«, sagte Bail kalt. »Ich habe gerade einer sterbenden Frau ein Versprechen gegeben, und ich habe vor, es zu halten.«
»Auf alle Fälle«, stimmte Kenobi ihm zu. »Aber zuerst sollten wir überprüfen, ob wir von hier aus mit dem Jedi-Tempel Kontakt aufnehmen können.«
Fierfek . Er hatte recht. Und so überprüften sie alle Konsolen, bis sie die für die Kommunikationseinrichtung fanden – die jedoch nur noch ein zusammengeschmolzener Haufen
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