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Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller
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verzogenen Metallboden. Systematisch stach Kenobi mit seinem Lichtschwert mit fließenden Bewegungen in alle drei Waffen hinein. Geschmolzenes Blastermetall bildete Pfützen und lief über den Boden, und Brandgeruch breitete sich aus.
    Bail runzelte die Stirn. »Äh … hätten wir die nicht vielleicht noch gebrauchen können?«
    »Vielleicht«, erwiderte Kenobi mit einem Achselzucken. »Aber das hätte auch derjenige tun können, der diese Männer umgebracht hat – und wir wissen noch nicht, auf welcher Seite er steht.«
    Das war wahr. Bail, dem Schweiß über den Rücken, das Gesicht und in die Augen rann und der merkte, wie heftig ihm das Herz gegen die Rippen pochte, nickte. »Das stimmt wohl.«
    Leichtfüßig huschte Kenobi in seinen geschmeidigen Lederstiefeln zum halb geöffneten Schott und beugte den Kopf vor, um zu lauschen. Oder vielleicht auch, um mit seinen Machtsinnen zu tasten. Er wirkte aufreizend gleichmütig dabei, und das Lichtschwert warf einen seltsam blauen Schimmer auf sein Gesicht. Bail wurde sich plötzlich der Ehrfurcht bewusst, die er für diesen Mann empfand.
    Er hat ein Raumschiff mit der Macht gelenkt. Ein ganzes Raumschiff. Und er ist dabei nicht mal ins Schwitzen geraten. Mit so etwas hatte ich nicht gerechnet. Das ist nichts, was man alle Tage zu sehen bekommt.
    »Senator«, sagte Kenobi und schaute auf, »der Gang ist frei. Seid Ihr bereit?«
    War er bereit? Nun, er konnte mit einer Blasterpistole umgehen, das zumindest wusste er. Regelmäßige Trainingsstunden auf dem Schießstand von Coruscant hatten aus ihm einen – wie die Experten sagten – hervorragenden Schützen gemacht. Und natürlich hatte er als Sprössling seines hohen Hauses als ganz junger Mann Unterricht in Selbstverteidigung erhalten. Aber die Galaxie hatte sich seither verändert. Trotzdem glaubte er vorbereitet zu sein. Wie weit hergeholt die Möglichkeit einer Gefahr auch erschienen war, er hatte gesehen, wie knapp Padmé auf Coruscant einem Anschlag entgangen war, und er hatte gewusst, dass der Krieg alles veränderte, ob er das nun wollte oder nicht. Deshalb hatte er sich weiterhin von Fachleuten in allen erdenklichen Formen der Selbstverteidigung ausbilden lassen.
    Doch er hatte noch nie auf ein lebendiges Wesen geschossen. Nie hatte er versucht, jemandem das Leben zu nehmen. Und nie hatte jemand versucht, ihn umzubringen. Doch in dieser Situation war auf einmal beides sehr gut möglich – vielleicht sogar innerhalb der nächsten paar Minuten. Zum Beweis lagen drei tote Männer hinter ihm auf dem Boden. Männer, die vorher auf andere Männer geschossen hatten. Männer, die höchstwahrscheinlich schon viele Male getötet hatten.
    Ich dachte, ich wäre bereit. Ich könnte mich darin unter Umständen irren.
    Aber er konnte es sich nicht leisten, Zweifel zu bekommen oder noch einmal über alles nachzudenken. Irgendwo in dieser klapperigen Raumstation war eine Frau, die ihr Leben riskiert hatte, um ihm zu helfen. Er würde sie in diesem Moment, in dem sie seine Hilfe brauchte, nicht im Stich lassen. Wenn ihr Leben vielleicht von diesem »hervorragenden Schützen« – nämlich ihm, Senator Organa – abhing.
    Kenobi wartete immer noch auf seine Antwort.
    Er nickte mit trockenem Mund. »Geht voran, Meister Jedi.«
    »Bleibt dicht hinter mir«, wies Kenobi ihn an. Seine Stirn war gefurcht und der Blick seiner Augen von dem Aufruhr in seinem Innern ganz dunkel. »Wenn ich Euch sage, dass Ihr etwas tun sollt, dann tut es ohne zu zögern. Jetzt ist nicht der Moment für Wichtigtuerei oder Stolz.«
    Bail setzte zu einer scharfen Erwiderung an, doch dann schluckte er die hitzigen Worte herunter. Sei kein Narr, Organa. Er ist ein General der Großen Armee der Republik. Er hat in drei Monaten mehr Kämpfe auf Leben und Tod bestanden, als du wahrscheinlich in deinem ganzen Leben sehen wirst. Hier und jetzt steht er eindeutig über dir, in jeder Hinsicht.
    »Verstanden, Meister Kenobi. Ich folge Euren Anweisungen.«
    Kenobi nickte, und ein Teil der Anspannung wich aus seiner Miene. »Gut.«
    Und dann traten sie vorsichtig und leise atmend in den stillen, trüb beleuchteten Gang. Bail merkte, wie sich bei ihm die Nackenhaare aufstellten. Auf dem Boden war eine blutrote Spur, die sie ans andere Ende des Gangs führte, wo sie vor einer geschlossenen Tür anhalten mussten.
    Blut . Er watete durch Blut . Während er Kenobi folgte, der die roten Flecken auf dem Boden und Streifen an den Wänden gar nicht zu bemerken schien,

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