Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum
Gericht stellen. Die Republik gründet sich auf der Einhaltung von Gesetzen. Wenn die Sith diese nicht einhalten, müssen sie sich dafür verantworten. Öffentlich.«
Er versteht es nicht. Das ist zwar nicht sein Fehler, aber trotzdem. »Man kann einen Sith nicht vor Gericht stellen, Bail. Denn zum einen erkennen sie es gar nicht erst an, und zum anderen würde man sie überhaupt nicht dorthin bekommen.«
»Was würdet Ihr denn dann vorschlagen? Sie kurzerhand umbringen?«
»Das ist die einzige Möglichkeit. Die Sith sind unverbesserlich böse.«
»Wie bitte? So etwas wie unverbesserlich gibt es nicht«, erklärte Organa und klang fast schon … schockiert. »Jedes fühlende Wesen ist in der Lage sich zu ändern.«
Es war schwer, bei so viel Naivität nicht die Geduld zu verlieren. »Ich weiß, dass Ihr das glaubt, aber bei den Sith liegt Ihr damit einfach völlig falsch. Ihr müsst Euch eines klarmachen: Sie wollen sich nicht ändern, sie leben nur, um zu töten und zu herrschen. Sie nähren sich von negativen Emotionen: Angst, Wut, Eifersucht, Hass. Was wir abstoßend finden, ist für sie wie Saft und Fleisch. Nach allem, was geschehen ist, hatte ich angenommen, dass Ihr das zumindest in den Grundzügen verstanden hättet.«
»Obi-Wan …« Nun klang Organa aufgewühlt. »Ihr sprecht von Mord!«
Der Vorwurf war ungerecht. Überrascht stellte Obi-Wan fest, dass das an ihm nagte. »Tatsächlich? Und auf Geonosis – war das auch Mord, als ich den Acklay tötete, der versuchte, mich umzubringen?«
»Der Acklay war ein Tier«, erhob Organa Einspruch. »Eine Bestie ohne Verstand!«
»Glaubt mir, Bail«, sagte er ruhig. »Die Sith sind nur eine andere Sorte Bestie. Diejenigen, die sich der Dunklen Seite zuwenden, sind verloren. Sie meinen, sie hätten es unter Kontrolle, aber da unterliegen sie einem tragischen Irrtum. Die Dunkle Seite der Macht beherrscht sie und ernährt sich von ihnen, raubt ihnen alles, was an Gutem und Lichtem in ihnen ist. Was sie waren, wer sie waren, ist völlig vernichtet. Diese unangenehme Wahrheit müsst Ihr hinnehmen, wie schwer Euch das auch fallen mag: Wenn wir die Sith nicht ausmerzen, sobald wir die Gelegenheit dazu haben, werden wir das bereuen. Glaubt mir, wir werden es zutiefst bereuen.«
»Ihr könntet recht haben«, gestand Organa schließlich zögerlich ein. »Aber vergebt mir, wenn ich lieber hoffe, dass Ihr unrecht habt.«
Und so hoffte er – aber sein Instinkt sagte ihm, dass Hoffnung in diesem Augenblick fehl am Platze war.
Dann schlief Organa ein. Das Schweigen und die Dunkelheit intensivierten sich und wurden nur von seinen regelmäßigen Atemzügen unterbrochen. Obi-Wan, der hellwach dalag, beneidete ihn und wusste, dass auch er Schlaf brauchte. Doch er hatte Angst davor, was die Dunkle Seite ihm dann schicken würde.
Am Ende besiegte die Erschöpfung die Angst – und die Angst erwies sich als wohlbegründet. Als sich seine mentalen Schutzwälle senkten, ging die Dunkle Seite zu einem erneuten Angriff über. Sie wütete in seinen Erinnerungen und zermürbte ihn mit Träumen. Grimmig und verbissen ertrug er den Angriff.
Sein Krieg gegen die Sith war inzwischen kein Geplänkel mehr …
Achtzehn
»Meister Yoda« , sagte Anakin über eine holografische Verbindung. »Ich bedaure, Euch und dem Hohen Rat der Jedi mitteilen zu müssen, dass ich während des Gefechts mit Grievous bei Bothawui meinen Erzwo-Astromechdroiden verloren habe. Und dass ich ihn trotz intensiver, ausgiebiger Suche nicht habe finden können. Deshalb muss ich Erzwo-Dezwo offiziell als während des Einsatzes verschollen melden.«
Yoda tauschte einen Blick mit Mace Windu, dann tippte er sich mit dem gebeugten Zeigefinger gegen die Lippen. Sogar übers Hologramm war Anakin der Verdruss deutlich anzumerken. Es machte keinen Sinn, ihn noch zusätzlich zu tadeln; Yoda bezweifelte, dass er oder Mace wütender auf Anakin waren als Anakin selber.
»Bedauerlich diese Nachricht ist, junger Skywalker. Eine wertvolle Hilfe Euer Droide war.«
Anakins Schultern spannten sich an. »Ja, Meister Yoda. Das weiß ich. Es tut mir außerordentlich leid, dass es mir nicht gelungen ist, ihn zu finden.«
Mace lehnte sich nach vorn, sodass er von der Holocam erfasst wurde. »Anakin, was passiert ist, ist passiert«, sagte er energisch. Er hatte nicht die Geduld für ausufernde Selbstbeschuldigungen. »Es wird Euch so bald wie möglich ein neuer Droide zugeteilt werden. In der Zwischenzeit ist ein Krieg zu
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