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Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum

Titel: Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Miller
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Überall lagen rote Felsbrocken. Der Boden war gelblich braun. In der Nähe lag eine zerklüftete Schlucht. Nirgends war Wasser zu sehen oder zu hören; der Fluss, der einst die Schlucht gegraben hatte, war längst ausgetrocknet. Oder es war gerade Trockenzeit. Wenn es auf Zigoola so etwas wie Jahreszeiten gab. In der Luft lagen der beißende Gestank von Feuer und dem zerschellten Raumschiff. Kein Vogelgezwitscher war zu hören, keine Tiere und keine Pfotenabdrücke zu sehen.
    Und überall war die Dunkle Seite, die sein Blut verdarb.
    Der blassblaue Himmel mit dem Feuerrot im Hintergrund wölbte sich hoch über ihnen. Das Feuer knisterte und knackte.
    Tayvor Mandirly schrie, als seine Finger brachen, einer nach dem anderen. Ein großer Mann, ein hagerer Mann, der für seine Prinzipien starb, der mutig starb und den Gier umgebracht hatte. Man hatte ihm die Augen ausgestochen, sodass er sein eigenes Blut nicht sehen konnte. Die Zunge war ihm herausgeschnitten worden, damit er nicht um Hilfe rufen, nicht um Erbarmen betteln konnte. Als man das Feuer entzündete, war er noch nicht tot gewesen.
    Obi-Wan lag auf Händen und Knien und konnte gar nicht mehr aufhören, sich zu übergeben. Er war erst neunzehn Jahre gewesen, als Mandirly starb, nur wenig jünger als Anakin jetzt. Er hatte wie ein Kind geweint, und Qui-Gon hatte ihn nicht dafür getadelt.
    Erschöpft brach er auf dem kalten Boden von Zigoola zusammen. Die Erinnerung an damals war so frisch wie die von den Feuerwanzen, Qui-Gon und Anakin. Das schlimmste Erlebnis aus seiner Vergangenheit wurde ans Tageslicht gezerrt und war noch genauso schrecklich, als wäre es eben passiert.
    »Kenobi.«
    Mühsam hob er die schweren Lider und drehte den Kopf zur Seite.
    »Was war das?«, fragte Bail Organa, der nur ein paar Schritte entfernt stand. Er sah betroffen aus. »Was, zum Teufel, geht hier vor?«
    Er versuchte zu sprechen. Er musste wieder husten und ausspucken. Er nutzte die Zeit, um darüber nachzudenken, was er wohl am besten sagen konnte. Organa brauchte keine Einzelheiten zu wissen. »Es sind immer noch die Sith, glaube ich«, krächzte er schließlich. »Die Dunkle Seite. Sie verwenden meine düstersten Erinnerungen gegen mich. Bail, Ihr müsst vorsichtig sein. Seht Euch vor negativen Empfindungen vor. Dieser Ort hier nährt sich davon. Er wird sich daran laben und immer mehr davon aus Euch herausholen, bis Ihr sterbt.«
    »Obi-Wan, mir geht es gut. Ihr seid derjenige, der sich in Schwierigkeiten befindet. Was es auch ist, es wirkt sich auf Euren Geist aus!«
    Seinen Geist, seinen Körper. Seine Knochen wurden immer dünner, sein Blut dicker und zäh durch die Dunkelheit. Unter Schmerzen setzte er sich auf. »Ich kämpfe dagegen an.«
    Statt darauf eine Antwort zu geben, ging Organa wieder ins Schiffswrack zurück. Obi-Wan stützte die Ellbogen auf die Knie und legte den Kopf in die Hände. Er holte tief Luft und strebte nach Innen auf der Suche nach der Macht, nach der Hellen Seite …
    … und versank stattdessen in Dunkelheit.
    Eine warme Hand legte sich auf seinen Rücken. »He, he. Alles in Ordnung. Wir bekommen das wieder hin.«
    Obi-Wan sammelte die letzten Überreste seiner Selbstkontrolle und starrte das Tuch und die Flasche mit Wasser an, die Organa ihm reichte.
    »Euer Gesicht ist voller Blut«, sagte der Senator. »Wenn Ihr Euch nicht sauber macht, bekomme ich noch Alpträume.«
    Obi-Wan berührte seine Wangen. Sein Kinn. Und spürte die Wahrheit in Organas Worten. Er nahm das Tuch und die Flasche und wusch sich Gesicht und Bart. Er versuchte auch, den widerlichen Geschmack aus seinem Mund zu spülen, doch er schaffte es nicht. Die Dunkle Seite war ein Gift, das sein Fleisch durchdrang.
    Stirb, Jedi. Stirb, Jedi. Stirb, Jedi, stirb …
    Er ließ Tuch und Flasche fallen und hielt sich mit beiden Händen die Ohren zu. Als würde das etwas ändern. Als wäre die Stimme nicht in ihm. Das gehässige Flüstern hörte nicht auf. Er ließ die Hände wieder sinken.
    Organa trat zurück. »Ihr seid … Ihr werdet … jetzt doch nicht wirklich verrückt, oder?«
    »Nicht wenn ich es verhindern kann.«
    »Und könnt Ihr es verhindern?«, fragte Organa. »Ich meine, könnt Ihr etwas dagegen tun?«
    Das war eine berechtigte Frage, die eine ehrliche Antwort verdiente. »Was mich auf dem Schiff angegriffen hat, ist still geworden. Und das jetzt ist nicht so schlimm wie das auf dem Schiff. Es ist … nicht angenehm, aber ich werde damit fertig.« Das hoffe ich

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