Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum
nein …
»Es werden mehrere Männer anpacken müssen, um ihn an Bord zu bekommen«, meinte Bail sanft. »Es geht ihm … nicht gut, fürchte ich.«
»Captain«, sagte sie zu Korbel. »Ich brauche Sie in ein paar Minuten, aber bis dahin halten Sie hier die Stellung.«
»Senatorin«, nahm er den Befehl entgegen. »Sagt Bescheid, wenn Ihr so weit seid.«
Bail führte sie zum zusammengestürzten Gebäude, wo Obi-Wan in eine zerlumpte Isolierdecke gehüllt auf einem Stein saß. Das Scheinwerferlicht der Yacht streifte ihn. Und wenn Bail schon entsetzlich aussah … wenn Bail dünn und zerbrechlich aussah …
Es gab keinen Scherz, mit dem sie den Moment hätte überspielen können. Kein neckisches Geplänkel. Für diesen Mann hatte sie in diesem Moment nur Tränen.
»Padmé«, sagte Obi-Wan, und sie stellte fest, dass sich auch seine Stimme wie alles andere an ihm verändert hatte. »Ihr eilt wieder zu Hilfe.« Er lächelte, und ihr brach fast das Herz. »Es ist schön, Euch zu sehen, Senatorin.«
Sie konnte nichts sagen. Sie konnte kaum atmen. Und als sie sicher war, dass sie ihre Stimme wieder im Griff hatte, meinte sie: »Ihr … Ihr seid ja so ein leichtsinniger Jedi.« Sie ging auf ihn zu, und als sie bei ihm angekommen war, hockte sie sich vor ihm hin. »Anakin wird wütend auf Euch sein!« Dann senkte sie den Kopf und focht einen inneren Kampf, den sie verlor.
»Na, na«, sagte er sanft und tätschelte ihr unbeholfen den Arm. »Ihr braucht nicht so bekümmert zu sein. Es ist wirklich nicht so schlimm.«
Sie erhob sich, trat zurück und wischte sich mit der Hand übers Gesicht. »Nicht so schlimm?« Sie streckte die Hand aus und zeigte auf ihn. »Dann wollen wir mal mit dem Offensichtlichsten anfangen, ja? Was ist mit Eurem Bein?«
Er hatte das rechte Bein von sich gestreckt. Der Schenkel war mit aus seiner Tunika gerissenen Streifen notdürftig verbunden und die Verletzung offensichtlich schwer. Als Obi-Wan nicht antwortete, drehte sie sich zu Bail um und bemerkte, dass beide einen höchst seltsamen, undurchschaubaren Blick miteinander wechselten.
Dann seufzte Obi-Wan. »Es ist nichts. Wirklich. Ein Missgeschick mit dem Lichtschwert.«
»Ein Missgeschick mit dem Lichtschwert ?« Sie starrte ihn ungläubig an. »Was? Schon wieder ?«
»He«, sagte Bail und legte ihr die Hand auf die Schulter. Es fühlte sich an wie … eine Warnung. »Auch auf die Gefahr hin, aufdringlich zu wirken, aber ich möchte wirklich verdammt schnell weg von diesem Planeten. Also könnten wir … wohl … los?«
Da war irgendetwas im Busch. Auf jeden Fall. Sie roch das Geheimnis förmlich. Aber es waren weder Zeit noch Ort, um nachzubohren. Nicht während Obi-Wan da saß und so … so erschöpft aussah.
»Natürlich«, sagte sie und drehte sich um. »Und übrigens, Obi-Wan, Ihr werdet Euch freuen zu hören, dass Meister Yoda die Klonkrieger handverlesen hat. Alle sind ausgebildete Sanitäter. Ihr werdet gut versorgt sein.«
Mit einer Behutsamkeit, die sie überraschte, trugen Captain Korbel und seine Männer Obi-Wan zur Yacht. Sie und Bail folgten ihnen dicht auf den Fersen.
»Danke, Captain«, sagte Bail, sobald Obi-Wan, der im Moment nicht reden konnte, im bestens ausgestatteten Lazarett untergebracht war. »Geben Sie uns ein paar Minuten. Dann gehört er Ihnen.«
Korbel nickte. »Sir.«
»Ich bringe uns fort von hier«, murmelte Padmé, als der Captain und seine Männer ins Passagierabteil zurückgingen. Sie legte ihre Hand an Obi-Wans Wange. »Macht Euch keine Sorgen. Wir werden bald wieder zu Hause sein.«
Dann ließ sie Bail bei ihm zurück, ging ins Cockpit und brachte sie mit höllischer Geschwindigkeit weg von Zigoola. Zum Teufel mit den Sith und ihren üblen Machenschaften .
Nachdem sie Kurs auf Coruscant gesetzt hatte und rasend schnell in den Hyperraum übergesetzt war, überließ sie das Raumschiff sich selbst und ging zu den geretteten Passagieren zurück. Als sie leise Stimmen im Lazarett hörte, blieb sie draußen im Gang stehen.
»Nun?«, hörte sie Bail sagen. »Kommt es zurück?«
Eine Weile war nichts zu hören, dann: »Ja«, sagte Obi-Wan. Padmé spürte Erleichterung in sich aufsteigen. Er hatte so furchtbar ausgesehen, als würde er nie wieder etwas sagen. Sie hätte gern gewusst, worüber die beiden sprachen.
»Seht Ihr?«, meinte Bail. »Ich habe Euch doch gesagt, dass die Sith es nicht schaffen werden, aus Euch etwas anderes als einen Jedi zu machen. Nicht für immer zumindest.«
»Ja, das
Weitere Kostenlose Bücher