Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum
nicht unbesonnen handeln«, erklärte Yoda schließlich. »Ein verschlagener Gegner er ist. Ihn Bosheit und Hass erfüllen. Von nichts er sich wird aufhalten lassen, um uns zu schlagen. Abschlachten er würde Zehntausende, um abzulenken uns von unserem Ziel.«
Bedrückt dachten sie darüber nach. Grievous hatte bereits bewiesen, dass er zu so einer barbarischen Vorgehensweise fähig war. Bisher zwar nur in kleinem Ausmaß, doch der Erfolg, den er damit gehabt hatte, würde unweigerlich Schrecklicheres nach sich ziehen. Seine Kampfdroiden hatten eine ganze Stadt auf Ord Mantell dem Erdboden gleichgemacht, um Truppen der Republik abzulenken, damit er hatte flüchten können.
Der sonst so stoische Ki-Adi-Mundi hatte geweint, während er davon berichtet hatte. Geweint um die Väter, die niedergemetzelt worden waren, ohne eine Chance zu haben. Geweint um die Mütter, ermordet mit ihren Babys in den Armen.
Das Problem bei Grievous – die größte Schwierigkeit, der sie gegenüberstanden – war die Tatsache, dass seine Armee völlig emotionslos vorging. Maschinen fühlten nichts. Sie konnten töten und töten und immer weiter töten, ohne dass ihnen je schlecht wurde von all dem Blut.
»Er scheint unendlich viel Nachschub an Schiffen und Kampfdroiden zu bekommen«, sagte Mace und verzog das Gesicht. »Ganz offensichtlich haben Dooku und er diesen Krieg schon seit Monaten vorbereitet. Wer weiß, vielleicht sogar seit Jahren. Verzweifelt versuchen wir ihn die ganze Zeit über einzuholen, während dieser selbsternannte General und seine Armee uns jedes Mal drei Schritte voraus sind.«
»Seid vorsichtig«, warnte Yoda ihn streng. »Verzweiflung ein Jedi sollte nicht fühlen.«
Bestürzt sah Mace ihn an. Dann nickte er. »Vergebt mir, Meister. Ihr habt recht. Nach allem, was passiert ist, habe ich zugelassen, dass ich mich … überwältigt fühle.«
Yoda musterte ihn. Mace war häufig bis an Wahnsinn grenzende Art mutig. Höchst engagiert, diszipliniert und eigensinnig, wenn eine Niederlage drohte. Ihn so verzagt zu sehen, ließ Yoda frösteln.
»Wieder gesund werden wird Obi-Wan, Meister Windu«, sagte er. »Über seine Verletzungen Ihr dürft grübeln. Keine Ablenkungen wir können uns erlauben. Nicht wenn Grievous wir besiegen müssen.«
Einen Augenblick lang sagte Mace nichts. Dann hob er den Blick. »Findet Ihr es nicht auch besorgniserregend, dass Obi-Wan das Herannahen des Unheils nicht vor den Explosionen spürte? Könnt Ihr Euch an das letzte Mal erinnern, als ein Jedi blind ins Unheil tappte? Ihr könnt es nicht. Es passiert einfach nicht, Yoda. Nicht, wenn keine Störungen in der Macht vorliegen. Wer dieser Darth Sidious auch sein mag und welche Maske er auch trägt, während er unter uns ist – sein Einfluss wird größer. Die Dunkle Seite schürt immer mehr Verwirrung, die sich wie Gift ausbreitet. Obi-Wan ist einer unserer Besten. Wenn sogar er nicht mehr klar sehen kann …«
Yoda sagte nichts. Schüler mussten selber ihren Weg finden.
»Es tut mir leid, Yoda«, sagte Mace schließlich. »Es ist einfach so – für die Jedi-Ritter und Padawane, sogar für die anderen Meister und die Mitglieder des Hohen Rates bin ich der erhabene und weise Mace Windu. Nichts bringt meine Ruhe aus dem Gleichgewicht. Gefahr kann mir nichts anhaben. Aber ich bin nicht nur Jedi, sondern auch ein Mensch, und hier, allein mit Euch, kann ich die Wahrheit gestehen. Ich muss sie gestehen. Ich habe Angst.«
»Dann befreit Euch von Euren Ängsten, Mace Windu«, erwiderte Yoda. »Ihr kennt das Mantra. Ihr kennt die Wahrheit. Furcht führt zu Wut.«
»Zu Hass und dann zu unsäglichem Leid«, erwiderte Mace nickend. »Dadurch werden wir empfänglich für die Dunkle Seite. Ja, ich weiß. Und ich weiß, dass ich meine Gefühle unter Kontrolle halten muss. Besonders jetzt, da die Dunkle Seite immer näher rückt. Ich versuche es, Yoda, ich …«
»Ha!«, rief Yoda und schlug mit der flachen Hand auf seine Meditationsmatte. »Tut es oder tut es nicht!«
»Es gibt kein Versuchen«, stimmte Mace ihm mit einem schiefen Lächeln zu. »Ihr habt recht.« Er rieb sich mit einer Hand übers Gesicht. »Ich bin erschöpft. Das ist zwar keine Entschuldigung, aber es ist nun einmal so.«
Er sah auch so aus. Seit Geonosis hatte er sich nicht mehr geschont. Er hatte keinerlei Rücksicht auf sich genommen und sich völlig verausgabt. Er spürte den Schmerz um jeden gefallenen und verwundeten Jedi. Jede Niederlage der Republik war wie ein
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