Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum
sie so dicht an uns herankommen?«
»Eben weil wir, meine liebe Senatorin, zu viel Vertrauen haben«, erwiderte er. »Wir stellen nicht die richtigen Fragen zur richtigen Zeit an die richtigen Leute.«
Bail riss seinen starren Blick von der Verwüstung los. »Ihr wollt sagen, dass wir verraten worden sind.«
»Nein!«, rief Padmé. »Das glaube ich nicht. Das will ich nicht glauben!«
Palpatine stieß einen tiefen Seufzer aus. »Ich denke, wir müssen es zumindest in Erwägung ziehen, Milady. Wie schmerzhaft das auch sein mag, wir müssen einander beobachten. Im Stillen. Diskret. Wir wollen keine Panik auslösen. Und ganz bestimmt wollen wir auch nicht, dass Unschuldige leiden. Aber unter den gegebenen Umständen sollten kleinere Unannehmlichkeiten kein allzu großes Opfer darstellen.«
»Wir sollen unsere eigenen Leute ausspionieren? Das können wir nicht machen«, widersprach Padmé empört. »Oberster Kanzler, was Ihr da vorschlagt, steht in völligem Widerspruch zu allen demokratischen Grundsätzen.«
Palpatine zeigte auf die herumliegenden Leichen, die zerstörten Gebäude und die Leute, die mit der mühseligen Aufgabe des Aufräumens beschäftigt waren. »Erzählt das denjenigen, die heute Witwen und Waisen wurden, Padmé«, entgegnete er sanft. »Erzählt das den Männern, die bald ihre Ehefrauen begraben müssen. Den Eltern, die von ihren geliebten Kindern Abschied nehmen müssen. Erzählt denen , dass Gerechtigkeit nicht wichtiger ist als der Schutz unserer Gefühle.«
Sogar wenn sie betrübt war, sah sie wunderschön aus. »Auf Naboo vertrauten wir weiterhin auf unsere Gesellschaftsform, auch als der Konflikt mit der Handelsföderation ausbrach. Wir wandten uns einander zu und nicht gegeneinander.«
Er zuckte mit den Schultern. »Coruscant ist nicht Naboo, meine Liebe. Findet eine andere Möglichkeit, und ich werde sie mit Freuden aufgreifen. Bis dahin aber besteht meine einzige Aufgabe darin, dafür zu sorgen, dass es nie wieder zu solchen Anschlägen kommt.« Das ließ er erst einmal sacken, bevor er fortfuhr: »Ihr und Senator Organa seid die wichtigsten Vertreter des Sicherheitskomitees. Kann ich mich auf Eure Unterstützung verlassen, Senatoren? Werdet Ihr mir dabei helfen, die furchtbaren Verbrecher zu demaskieren, die für so viel Schmerz und Zerstörung verantwortlich sind?«
»Wir haben keine andere Wahl, Padmé«, sagte Organa. Er hielt immer noch ihre Hand.
Sie merkte es erst jetzt und zog sie weg. »Euch gefällt die Idee? Ihr fühlt Euch nicht unwohl dabei?«
»Natürlich fühle ich mich unwohl dabei. Ich hasse die Vorstellung«, erwiderte er heftig. Doch dann zeigte er auf das, was außerhalb des Speeders war. »Aber das dort hasse ich noch viel mehr. Es ist das geringere von zwei Übeln, Senatorin. Genau wie die Bildung der Großen Armee der Republik oder Bündnisse mit den Hutten. Es ist das geringere von zwei Übeln – und um Leben zu retten, werden wir damit leben müssen.«
Und damit schneiden sich die ehrwerten Schwächlinge dann ins eigene Fleisch.
Äußerlich ernst, doch innerlich lachend deaktivierte Palpatine den Schwebe-Modus des Luft-Speeders und flog zum nächsten Explosionsort weiter – nur für den Fall, dass sie doch wieder wankelmütig werden sollten.
»Nun, wie es ist?«, fragte Yoda und musterte Mace Windu unter halb gesenkten Lidern. »Diesem Dexter Jettster Ihr glaubt oder nicht?«
Mace, der im Schneidersitz auf der anderen Meditationsmatte im Raum saß, schüttelte den Kopf und seufzte. »Obi-Wan glaubt ihm.«
»Und Obi-Wan Ihr glaubt.«
Mace runzelte die Stirn. »Ihr denn nicht?«
Nun war es an Yoda, einen Seufzer auszustoßen. »Doch.«
»Was sollen wir dann Eurer Meinung nach tun?«
Ja, was? Das war die Frage.
Die Überlegungen, die nach Anakins wütendem Abgang aus dem Ratssaal angestellt wurden, waren kurz gewesen. Die nicht anwesenden Meister, die sich selber gerade in schwierigen Einsätzen befanden, hatten erklärt, dass sie Yodas Urteil vertrauen würden, und dann ihre Hologramme deaktiviert. Die restlichen Anwesenden hatten ebenfalls ihre Unterstützung ausgesprochen und sich zurückgezogen, sodass es ihm und Mace Windu überlassen blieb, eine endgültige Entscheidung zu treffen. Sie waren diejenigen mit der größten Kriegserfahrung und die besten Strategen. Sie waren diejenigen, die Palpatine am nächsten standen. Und Palpatine während der Krise zur Seite zu stehen war eine der wichtigsten Aufgaben der Jedi.
»Bei Grievous wir dürfen
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