Star Wars. Clone Wars 2. Wilder Raum
leiseste Hinweis auf eine Behinderung seiner Pläne durfte nicht ignoriert werden.
Und was ist mit diesem Klotz von Senator, diesem trägen, ehrenwerten Bail? Er ist verheiratet, aber seine unfruchtbare Frau ist auf dem fernen Alderaan geblieben. Er ist ein ehrenwerter Dummkopf und würde seine Frau nie betrügen. Trotzdem hegt er Gefühle für Naboos tapfere, kleine frühere Königin. Respekt und Bewunderung sind eine gefährliche Mischung. Diese beiden Senatoren arbeiten eng zusammen – und das kann ihnen durchaus den Boden ebnen .
Eine interessante Konstellation also. Auf der einen Seite Anakin, der unter dem Einfluss von Kenobi stand, der sich unpassenderweise eigensinnig weigerte zu sterben. Und auf der anderen Padmé, die Anakin zwar sklavisch ergeben, gleichzeitig aber nicht ganz unempfänglich für die ständige Gegenwart von Bail Organa war.
Unzufriedenheit und räumliche Distanz könnten einen Keil in die Beziehung treiben, so treu sie Anakin auch sein mag. Und auch Anakin ist treu. Er lehnt sich zwar gegen Kenobi auf, aber er würde sofort sein Leben für ihn geben .
Es war der Moment gekommen, zwei Fliegen mit einer Klappe zu schlagen.
»O nein«, sagte Anakins Frau und weinte fast. »O Bail, schaut nur. Das ist der Gerichtsbezirk – oder das, was davon übrig ist.«
Palpatine lenkte den Luft-Speeder nach unten, sodass sie einen besseren Blick auf das äußerst befriedigende Ergebnis des Terrorangriffs hatten. Nicht einmal Fenster aus Transparistahl und mit Duranium verstärkte Außenwände hatten den mächtigen Explosionen standgehalten. Die Gerichtsgebäude waren komplett zerstört, und nur noch ein paar nutzlose tragende Pfosten ragten pathetisch aus den Trümmern.
Doch das war noch nicht alles. Der ganze, riesige Platz war mit den zerbeulten Wracks von Luft-Speedern, Gondeln, Fähren und Citibikes bedeckt, die vom Himmel gepustet worden und wie blutiger Regen auf die Stadt niedergegangen waren. Ein Stück weiter, im größten Springbrunnen – wie amüsant – lag ein ganzer verunglückter Maxibus. Nicht einmal der Qualm und die verkohlte Karosserie konnten das verströmte Blut verbergen.
Die herunterfallenden Fahrzeuge hatten die umliegenden Gerichtsgebäude noch weiter beschädigt. Damit war Coruscants Gerichtsbarkeit auf Wochen, wenn nicht gar Monate lahmgelegt. Es würde zu Spannungen kommen. Die Unzufriedenheit würde wie ein bösartiger Tumor um sich greifen und sich über der ganzen Stadt ausbreiten.
Je tiefer eine Gesellschaft in ihrem Komfort verwurzelt und an Sicherheit und Routine gewöhnt ist, desto schneller bricht sie auseinander und geht unter. Verweichlichte Idioten. Die haben ja keine Ahnung. Der verderbliche Einfluss des Wohlstands hat sie von innen heraus verfaulen lassen .
Von dem ganzen Blutbad überfordert, hatten die Sicherheitseinheiten noch nicht alle Leichen entfernt. Sie lagen auf den Bürgersteigen, und man hatte Tücher über die entstellten Leiber gebreitet.
»Wie viele Tote, Oberster Kanzler?«, fragte Organa, der fast schon mitleiderregend bewegt war. »Wie viele Verletzte? Gibt es schon Angaben über die Anzahl der Opfer?«
In Palpatines Stimme lag gespielte Trauer. »Diese Informationen sind noch nicht endgültig. Aber man kann wohl sagen, dass wir mehr Brüder und Schwestern verloren haben, als unsere Herzen in der Lage sind zu ertragen.«
Er schaltete den Luft-Speeder in den Schwebe-Modus und verweilte über der Zerstörung. Er drehte sich in seinem Sitz und sah, wie sich Tränen in Padmés Augen sammelten und dann überströmten, sodass ihre Wangen silbrig glänzten. Er sah, wie Bail Organa tröstend ihre Hand ergriff, während seine eigenen Augen feucht vor wütender Trauer wurden.
»Nie wieder«, sagte Organa mit zusammengebissenen Zähnen. »Nie wieder dürfen wir zulassen, dass so etwas passiert. Wir müssen herausfinden, wie es überhaupt passieren konnte.«
»Das wird wohl nicht so einfach sein«, meinte Palpatine und schüttelte den Kopf. »Coruscants Gesellschaft ist offen und vertrauensvoll. Wir werden dieses Vertrauen nicht in Frage stellen wollen, und weil wir Angst haben, das zu verlieren, was uns so groß gemacht hat, setzen wir uns weiterhin solchen Anschlägen aus.«
»Wie konnten die Separatisten überhaupt die Sicherheitsmaßnahmen überwinden?«, wisperte Padmé. »Es gibt doch alle möglichen Verfahren und Methoden, Sprengstoff und verdächtige Personen aufzuspüren. Wir wissen, dass wir dort draußen Feinde haben. Wie konnten
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