Star Wars™ Darth Plagueis
im Laufschritt den Raum.
»Offensichtlich habt Ihr mich genau im Auge behalten«, sagte Sidious, als er sich dem Projektor näherte.
Darth Plagueis nickte. »Eure Entführung war schon seit einer ganzen Weile geplant.«
»Seit Ihr es Euch nicht nehmen ließt, mich offen vor dem Senat zu begrüßen.«
»Noch länger. Veruna hat mich darüber informiert, dass sich eine Gruppe verärgerter Adliger mit dem Gran in Verbindung gesetzt hat.« Plagueis hielt einen Moment lang inne. »Ihr solltet vielleicht Sate Pestage darauf ansetzen, um Eure Rechnung mit ihnen zu begleichen.«
»Dieser Gedanke ist mir auch schon gekommen.«
»Und was unsere öffentliche Begegnung betrifft, so musste ich sie mit Euch ködern.«
»Ohne mein Wissen.« Die Röte, die Sidious ins Gesicht gestiegen war, nahm zu. »Eine weitere Prüfung?«
»Warum sollte ich Euch prüfen?«
»Vielleicht dachtet Ihr, dass das Leben auf Coruscant mich so begeistert, dass mich mein Gespür für drohende Gefahr im Stich lässt.«
»Das tut es mit Sicherheit nicht. Ich konnte sehen, dass Ihr von Anfang an wusstet, worauf Ihr Euch einlasst. Ihr wart entschlossen, mich zufriedenzustellen, und das habt Ihr auch getan.«
Sidious neigte in einer respektvollen Verbeugung sein Haupt.
»Selbst in Zusammenarbeit mit dem Santhe-Sicherheitsdienst sind Teem und die anderen Gran vollkommene Amateure«, fuhr Plagueis fort. »Unsere Agenten überredeten sie dazu, das Restaurant in Uscru zu nehmen, und die Fabrik, in der Ihr Euch befindet … gehört gewissermaßen uns, durch eine Beteiligungsgesellschaft namens LiMerge Energie. Allerdings war es uns nicht gelungen herauszufinden, wo der Gran Zuflucht suchen würde.«
»Und nun wisst Ihr es«, sagte Sidious. »Aber warum dieser ganze Aufwand, um ihnen eine Falle zu stellen? Warum sie nicht einfach umbringen?«
»Dies ist keine Sith-Angelegenheit, Schüler. Um den Schein zu wahren, müssen wir rechtfertigen können, was wir an Konsequenzen für sie parat haben. Sie haben unsere Botschaft nicht verstanden, und nun müssen wir ihnen eine Lektion erteilen. Allerdings gibt es andere Dinge, die unsere Aufmerksamkeit verlangen.«
»Wie kann ich helfen?«
»Ihr habt Eure Rolle dabei bereits gespielt. Jetzt geht wieder zur Tagesordnung über. Ich melde mich wieder, sobald die Zeremonie des Ordens des Geneigten Kreises abgeschlossen ist.«
Sidious schwieg einen langen Moment, ehe er sagte: »Haben diese Prüfungen jemals ein Ende?«
»Ja. Wenn keine Notwendigkeit mehr dafür besteht.«
20. Kapitel
DER GENEIGTE KREIS
Die Bühne war bereitet. Aus einer gewaltigen importierten Steinplatte war ein perfekter Kreis von zwanzig Metern Durchmesser geschnitten und so aufgebaut worden, dass ein Ende den Boden berührte, während das andere von verborgenen Antigrav-Generatoren zehn Grad darüber gehalten wurde. Das war der Geneigte Kreis, um den allein die Angehörigen des Ordens wussten – von denen es im Laufe seiner langen Geschichte noch nie mehr als fünfhundert auf einmal gegeben hatte, ganz gleich, in welcher Epoche. Der Kreis befand sich auf der Glaskuppelspitze der Monade der esoterischen Gesellschaft, im Herzen des Fobosi-Distrikts in Coruscant. Legenden zufolge war das Runddachgebäude – bei dem es sich angeblich um eins der ältesten in diesem Teil des Planeten handelte – über einem uralten Seebett errichtet worden und hatte als einziges Bauwerk überhaupt ein seismisches Ereignis überstanden, das es zehn Grad nach Südwesten kippen ließ. Ein Jahrhundert nach dem Erdbeben war das Gebäude begradigt worden, sodass es jetzt wieder vertikal in die Höhe ragte – abgesehen vom zentralen Bereich des schrägen Fußbodens im obersten Stockwerk, der später einer Geheimorganisation ihren Namen geben sollte, die von einflussreichen Leuten gegründet wurde, die das Gebäude irgendwann während der Herrschaft von Tarsus Valorum erworben hatten.
Jetzt stand Larsh Hill in einer schwarzen Robe am erhöhten Ende des Kreises, und Plagueis, 11-4D und zehn weitere Muuns – die ebenfalls schwarze Kleidung trugen, die sich jedoch von den Kapuzengewändern des Ordens unterschied – standen am anderen. Die Initiationszeremonie, die planmäßig zur vollen Stunde beginnen sollte, würde mit der formellen Aufnahme von Hill in den Kreis anfangen, bei der ihm der charakteristische Anhänger des Ordens um den Hals gelegt werden würde. Zwar hatte Plagueis gut zwanzig Jahre zuvor das Angebot abgelehnt, ebenfalls beizutreten, doch er hatte
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