Star Wars™ Darth Plagueis
ergründen?«
»Ich gebe zu, das tue ich.«
Palpatine widerstand dem Impuls, seine wahre Identität preiszugeben. Die Macht war stark in Dooku, und möglicherweise würde es durchaus reizvoll sein, ihn aus der Reserve zu locken. Doch andererseits … »Etwas sagt mir, dass dieser untergetauchte Sith letzten Endes seinen Weg zu Euch finden wird«, sagte er schließlich. »Und falls er das tut, hoffe ich, dass das Bündnis, dass Ihr dann schmiedet, uns dabei helfen wird, die Ordnung in der Galaxis wiederherzustellen.«
Sate Pestage führte Obi-Wan Kenobi und seinen jungen Padawan Anakin Skywalker in Palpatines Übergangsbüro im Senatsgebäude. Beide Jedi trugen Tuniken in hellen Farben, braune Mäntel und hohe Stiefel – Ebenbilder voneinander.
»Ich danke Euch beiden, dass Ihr meiner Einladung gefolgt seid«, sagte Palpatine, der hinter dem breiten polierten Schreibtisch hervorkam, um sie willkommen zu heißen. »Bitte, setzt Euch«, fügte er hinzu und deutete auf die Sessel, die dem Tisch und dem großen Fenster dahinter zugewandt standen.
Anakin war schon im Begriff, der Aufforderung nachzukommen, als Obi-Wan ihn mit einem Kopfschütteln davon abhielt.
»Vielen Dank, Oberster Kanzler«, sagte der Jedi mit dem kurzgeschorenen Vollbart. »Aber wir stehen lieber.« Er faltete seine Hände vor sich und wartete darauf, dass Anakin es ihm gleichtat, bevor er sagte: »Uns ist bewusst, dass Eure Zeit kostbar ist.«
Palpatine kehrte zu seinem Lehnstuhl zurück und lächelte aufgeschlossen. »Nicht so kostbar, um sie nicht mit den beiden Jedi zu verbringen, die das Leben meiner Königin gerettet und meinen Heimatplaneten aus den Klauen der Handelsföderation befreit haben.« Er hielt den Blick auf Obi-Wan gerichtet. »Ich bedaure den Verlust von Qui-Gon Jinn, Meister Obi-Wan.«
Der Jedi nickte dankbar und sagte dann: »Ich wurde erst unlängst zum Jedi-Ritter ernannt, Oberster Kanzler.«
Palpatine setzte eine überraschte Miene auf. »Und doch hat man Euch bereits einen Schüler zugewiesen. Qui-Gon muss Euch bravourös ausgebildet haben.«
Wieder nickte Obi-Wan. »Er war ein inspirierender Lehrmeister.«
Palpatine schürzte die Lippen und schüttelte den Kopf. »Was für eine Vergeudung von Leben …« Er richtete seinen Blick auf Anakin. »Auf Naboo hatte ich leider keine Gelegenheit, dir zu danken, junger Skywalker. Deine Taten waren höchst außergewöhnlich. Möge die Macht stets so mit dir sein.«
»Vielen Dank, Sir«, sagte Anakin mit leiser Stimme.
Palpatine verschränkte die Finger seiner Hände. »Man sagte mir, dass du auf Tatooine aufgewachsen bist. Ich war einst dort, vor vielen Jahren.«
Anakins Augen verengten sich fast unmerklich zu Schlitzen. »Das stimmt, Sir, aber darüber darf ich nicht reden.«
Palpatine bemerkte, wie er rasch zu Obi-Wan aufschaute. »Und warum das?«
»Meine Mutter …«
»Anakin!«, fuhr Obi-Wan tadelnd dazwischen.
Palpatine lehnte sich ein wenig zurück und studierte die beiden. Obi-Wan schien der Zorn nicht aufgefallen zu sein, der in dem Jungen schwelte, doch einen Moment lang gewahrte Palpatine eine Spur seines jüngeren Selbst in Skywalker. Das Bedürfnis, sich gegen Autorität aufzulehnen, die Gabe, seine Gefühle zu verschleiern. Die noch unerkannte Kraft in ihm. »Verzeiht, falls ich zwischen Euch irgendwelche Animositäten geschürt haben sollte«, erklärte er nach einem Moment.
Zweifellos von Unbehagen erfüllt verlagerte Obi-Wan sein Gewicht von einem Bein aufs andere. »Die Jedi werden darauf trainiert, im Hier und Jetzt zu leben, Oberster Kanzler. Unsere Kindheit hat wenig mit unserem Leben mit der Macht zu tun.«
Palpatine runzelte die Stirn. »Ich bin mir sicher, dass das einem Kleinkind nicht weiter schwerfällt, aber einem Jungen …« Er brachte sich selbst mit einer abwinkenden Geste zum Schweigen. »Nun, wer bin ich schon, dass ich es mir erlauben könnte, über die Lehren Eures Ordens zu urteilen, nachdem die Jedi den Frieden in der Republik tausend Jahre lang aufrechterhalten haben.«
Obi-Wan sagte auf vielsagende Weise nichts.
»Aber, sag mir, Padawan Skywalker, was ist das für ein Gefühl, jetzt einer so hochverehrten Gruppe anzugehören?«
»Es ist, als wäre ein Traum in Erfüllung gegangen, Sir«, sagte Anakin mit aufrichtiger Offenheit.
»Als wäre ein Traum in Erfüllung gegangen … Dann hast du wohl schon lange über den Jedi-Orden und die Macht nachgedacht.«
Anakin nickte. »Ich wollte der Galaxis schon immer Gerechtigkeit
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