Star Wars™ Darth Plagueis
»Seid Ihr denn nicht im Mindesten daran interessiert, das zu erfahren?«
»Ich nehme an, dass es etwas mit Naboos Enthaltung bei der Abstimmung zu tun hat.«
»Das ist gewiss einer der Gründe. Ihr hättet so stimmen sollen, wie Euer Vorgänger es getan hätte, Senator.«
»Meine Instruktionen lauteten anders.«
»Oh, davon bin ich überzeugt.«
Sidious verschränkte die Arme vor der Brust. »Und die anderen Gründe?«
Teem rieb sich ungeduldig seine sechsfingrigen Hände. »Dies hier hat weniger mit Euch selbst zu tun, als vielmehr mit den Leuten, denen Ihr dient. In gewisser Weise habt Ihr schlichtweg Pech, dass Ihr mittendrin steckt.«
»Ich glaube nicht an Pech, Senator, aber wenn ich Euch recht verstehe, ist meine Entführung ein Akt der Vergeltung. Und damit demonstriert Ihr, dass das Gran-Protektorat gewillt ist, dieselben Methoden einzusetzen, derer sich jene bedient haben, die die Ermordung von Vidar Kim befahlen.«
Teem beugte sich zur Kamera vor, die sein Bild übermittelte, und Zorn verzerrte seine Züge. »Ihr sagt das so, als sei es nach wie vor ein Rätsel, wer hinter dem Attentat steckt, obwohl wir doch beide wissen, dass der Mord nicht von der Handelsföderation in Auftrag gegeben wurde, sondern von Eurem Muun-Meister – von Hego Damask.«
Sidious verzog keine Miene. »Er ist schwerlich mein Meister , Senator. Tatsächlich kenne ich ihn kaum.«
»Vor dem Senatsgebäude hat er Euch begrüßt wie einen guten Freund.«
»Seine Begrüßung galt in erster Linie zwei Jedi-Meistern, mit denen ich zufällig gerade zusammenstand.«
Teems rechter Zeigefinger stieß in die Luft. »Gebt Euch nicht der Illusion hin, dass Ihr Euch durch Lügen retten könnt. Ihr und Damask kennt einander schon seit mehr als zehn Jahren. Seit Ihr ihm dabei geholfen habt sicherzustellen, dass Bon Tapalo zum neuen Regenten gekrönt wird.«
Sidious winkte salopp ab. »Ein altes Gerücht, das jeglicher Grundlage entbehrt, in die Welt gesetzt und verbreitet von Rivalen des Hauses Palpatine.«
»Ihr lügt schon wieder! Euer Verrat galt Eurem Vater und seinen adeligen Verbündeten. Als Gegenleistung für die Informationen, die Ihr verbreitet habt, und dafür, dass Ihr anschließend für Damask spioniert habt, hat er Tapalo dazu überredet, Euch zum Botschafter zu ernennen.«
Sidious verbarg seine Betrübtheit. Dass sich seine Feinde auf Naboo mit Teem in Verbindung gesetzt hatten, war keine Überraschung. Allerdings festigte diese Enthüllung seinen Entschluss, eben jene Feinde bei der erstbesten Gelegenheit eliminieren zu lassen und außerdem dafür zu sorgen, dass sämtliche Einzelheiten über seine Vergangenheit aus den öffentlichen Aufzeichnungen verschwanden. »Die Ernennung zum Botschafter kam erst Jahre später«, sagte er. »Als direkte Folge meiner politischen Erfolge auf Naboo.«
Teem stieß ein prustendes Lachen aus. »Etwa so, wie Eure Aufnahme in den Senat eine Folge Eurer politischen Erfolge war?«
»Sagt doch schlicht und einfach, worauf Ihr hinauswollt«, sagte Sidious. Jetzt klang seine Stimme flach und drohend.
Teem schenkte ihm ein bitteres Lächeln. »Vielleicht hattet Ihr bei Kims Tod nicht direkt die Hand im Spiel, aber ich vermute, dass Ihr dennoch irgendwie daran beteiligt wart.« Er hielt inne und fügte dann hinzu: »Diese kleine Ansprache, die Ihr vor dem Senat gehalten habt … Wie ich höre, ist es Euch damit gelungen, die Aufmerksamkeit des Obersten Kanzlers zu erregen. Zweifellos erfüllt Ihr sämtliche Voraussetzungen für einen Berufspolitiker. Bedauerlicherweise hegen wir jedoch die Absicht, Eure Karriere zu beenden, bevor sie noch richtig begonnen hat.«
Sidious bürstete Staub von der Schulter seiner Robe. »Macht Eure Anschuldigungen ruhig öffentlich. Man wird einen Tag lang darüber tratschen, und am nächsten ist alles vergessen.«
Teem stemmte seine großen Hände in die Hüften und lachte herzlich. »Ihr missversteht mich, Palpatine. Wir haben kein Interesse daran, Euren Ruf zu besudeln oder Euch festzuhalten, um ein Lösegeld zu erpressen. Wir haben vor, Euch umzubringen .«
Sidious ließ sich einen Moment Zeit, ehe er darauf etwas erwiderte. Es war seltsam, ausgerechnet jetzt daran zu denken, dass er einst wusste, was Furcht ist. Wenn auch niemals lähmende Furcht und nie für sehr lange. Trotzdem war Angst seine konditionierte Reaktion auf Gefahr gewesen, als er ein Kind war. Trotz der beruhigenden Stimme in ihm, die ihm versprach, dass ihm kein Leid geschehen würde,
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