Star Wars™ Darth Plagueis
hätte einen der anderen Jedi, die nach Naboo gekommen waren, ausquetschen können, um in Erfahrung zu bringen, wie es Maul gelungen war, einen meisterhaften Schwertkämpfer zu bezwingen, bloß um anschließend von einem weniger guten vernichtet zu werden, aber eigentlich wollte er das überhaupt nicht wissen, um sich auch weiterhin ausmalen zu können, wie der Kampf abgelaufen war. Dennoch bereitete es ihm großes Vergnügen, mit Yoda, Mace Windu und den anderen Meistern zusammenzustehen und zuzusehen, wie Qui-Gon Jinns Leichnam zu Asche verbrannte, in dem Wissen, dass der Jedi lediglich das erste Opfer eines Kriegs gewesen war, der zwar bereits erklärt wurde, jedoch noch nicht begonnen hatte – eines Krieges, in dessen Verlauf zehntausend Jedi Qui-Gon ins Grab nachfolgen würden …
Dass Plagueis’ Tod und Mauls Niederlage beinahe gleichzeitig stattfanden, konnte allein der Wille der Dunklen Seite der Macht gewesen sein, ebenso wie der Umstand, dass Palpatine jetzt der einzige Sith-Lord in der Galaxis war, bis er sich die Zeit nahm, sich einen neuen Schüler zu suchen und auszubilden.
Auch barg die Tatsache eine gewisse Enttäuschung, dass die Droidenarmee der Handelsföderation so leicht von einer Handvoll Naboo und einem Heer Primitiver vernichtet worden war. Allerdings war Anakin Skywalker die wichtigere Angelegenheit. Niemand konnte bestreiten, dass er bemerkenswerten Mut und gewaltige Machtfähigkeiten bewiesen hatte, als er das Droidenkontrollschiff der Handelsföderation zerstörte.
Es war so, wie Plagueis gesagt hatte: Die Kunde seiner Taten verbreitet sich bereits über die Sterne.
»Was ist dies für ein Ort?«, fragte Dooku, nachdem Palpatine ihn im LiMerge-Gebäude begrüßt hatte.
»Eine alte Fabrik. Sie gehörte Hego Damask, aber er überschrieb sie mir, bevor er starb.«
Dooku runzelte die Stirn. »Zu welchem Zweck?«
»Er dachte, ich hätte womöglich Verwendung dafür, um ein Vorhaben in puncto urbaner Revitalisierung in Gang zu bringen.«
Palpatine, der inzwischen seit gut einem Monat wieder zurück auf Coruscant war, trug einen Kapuzenmantel, der am Hals von einer Sith-Spange zusammengehalten wurde, angeblich als Schutz vor dem säurehaltigen Regen, der in der Hüttenstadt herniederging. Dooku war als Zivilist gekleidet, mit eng anliegender Hose und einem schmucken Cape.
Der einstige Jedi musterte die gewaltige Haupthalle der Fabrik. »Keine Senatswachen?«
»Die befinden sich in Kom-Reichweite, sollte ich sie brauchen.«
»Eingangs dachte ich, dass Ihr mir endlich Euer neues Büro zeigen wollt«, sagte Dooku, der Wassertropfen von seiner Schulter wischte. »Dann erinnerte ich mich daran, was Ihr beim letzten Mal sagtet, als wir uns unterhielten, darüber, dass wir nicht zusammen in der Öffentlichkeit gesehen werden sollten.«
Palpatine winkte ab. »Das Büro werde ich ohnehin nur vorübergehend nutzen. Eines, das meiner Position wesentlich angemessener ist, wird bereits geplant.«
Seite an Seite begannen sie, durch die Halle zu gehen. »Dann habt Ihr sie also bereits am Haken«, sagte Dooku.
Palpatine heuchelte eine Unschuldsmiene. »Nicht im Geringsten. Der Haushaltsausschuss ist mit dem Vorschlag an mich herangetreten, in der Nähe des Senatsgebäudes eine Kuppel zu errichten, die gleichzeitig als Andockstation dient.«
»Ihr scheint über diesen Vorschlag sehr erfreut zu sein.«
»Höchst erfreut.«
Dooku blieb stehen, um ihn zu mustern. »Ich denke, Eure wahre Natur ist dabei, sich zu offenbaren.« Als Palpatine darauf nichts erwiderte, fügte er hinzu: »Übrigens: Herzlichen Glückwunsch zu Naboos Sieg über die Handelsföderation. Eine ungewöhnliche Reihe von Ereignissen, meint Ihr nicht auch?«
Palpatine nicke und ging gemessenen Schrittes weiter. »Alle Beteiligten – einschließlich mir – haben die Fähigkeiten unserer Königin unterschätzt. Es schmerzte mich zu erfahren, dass Meister Qui-Gon getötet wurde.« Er hielt vorübergehend inne. »War es sein Tod, der Euren Entschluss festigte, den Orden zu verlassen?«
»Bis zu einem gewissen Grad«, sagte Dooku mit finsterer Miene. »Darüber hinaus habe ich kürzlich erfahren, dass ein anderer meiner Padawane – Komari Vosa – noch lebt.«
»Ich hoffe, das ist Euch ein gewisser Trost«, setzte Palpatine an.
»Ist es nicht, da es heißt, sie würde die Bando Gora anführen.« Dooku sah ihn an. »Sie könnte eine Gefahr für die Republik sein, Oberster Kanzler.«
»Dann danke ich Euch für die Warnung. Wie
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