Star Wars™ Darth Plagueis
gerichtliche Untersuchung. Im HoloNet würden sie Aufnahmen von ihrem Auftritt am Galaktischen Opernhaus zeigen, und Experten würden sich zu Wort melden. Womöglich gewann Senator Palpatine sogar noch mehr Sympathien, jetzt, wo seine Freude darüber, zum Kanzler gewählt zu werden, vom plötzlichen Tod eines mächtigen finanziellen Verbündeten getrübt wurde.
Sidious kehrte ins Zimmer zurück, um Plagueis näher in Augenschein zu nehmen. Dann, nach einem langen Moment, ging er zurück zum Fenster und zog die Vorhänge beiseite. Seine Stimmung stieg, jedoch bloß flüchtig.
Etwas überschattete sein Triumphgefühl: der vage Eindruck einer Macht, die größer war als er selbst. War das Plagueis, der von der anderen Seite des Todes seine Klauen nach ihm ausstreckte, um ihn zu peinigen? Oder war das Gefühl lediglich ein Zeichen von Verklärung?
Draußen tauchten die ersten Strahlen des neuen Tages die Spitzen der höchsten Gebäude in goldenes Licht.
Epilog
Palpatines Wahl zum Kanzler beherrschte das HoloNet. Es war bei Weitem kein Erdrutschsieg, aber er gewann mit einem größeren Vorsprung, als selbst die Quotenmacher in den Wettbüros prognostiziert hatten, teilweise aufgrund der unerklärten Abwesenheit mehrerer seiner größten Widersacher. Unter dem Vorsitz von zwei Richtern des Obersten Gerichts und Vizekanzler Mas Amedda leistete er oben auf dem Senatspodium seinen Amtseid, nachdem Valorum seine Hand geschüttelt und dann mit dem Turbolift entschwunden war, der zum Vorbereitungsraum weit unten führte. In seiner Antrittsrede gelobte Palpatine, der Republik zu ihrem einstigen Ruhm zurückzuverhelfen und den Senat von Korruption und Bestechlichkeit zu säubern. Niemand schenkte ihm nennenswerte Aufmerksamkeit, da jeder Oberste Kanzler in den letzten zweihundert Jahren dieselben Versprechen abgegeben hatte.
Die Experten jedoch waren schnell dabei abzuwägen, was die Wahl für die unmittelbare Zukunft bedeuten mochte. Die Tatsache, dass es Naboo gelungen war, die Handelsföderation ohne die Hilfe von Söldnern oder das Eingreifen der Republik in ihre Schranken zu weisen, hatte dafür gesorgt, dass viele sich fragten, welche Planeten Naboos Beispiel folgen mochten, um ihr eigenes Militär zu gründen und die Macht der galaktischen Konsortien infrage zu stellen. Wie mochten die Ereignisse auf Naboo die Politik des neuen Obersten Kanzlers im Hinblick auf die Handelsallianz und andere Kartelle beeinflussen? Würden die Rechtsvorschriften bezüglich der Besteuerung der Freihandelszonen und der Rechtmäßigkeit von Droidenarmeen noch einmal auf dem Prüfstand landen? Würde die strengere Durchsetzung der Gesetze schlussendlich zur Abspaltung der Kartelle von der Republik führen? Und würden sich womöglich ganze Systeme dem Exodus anschließen?
Angesichts der ganzen Aufmerksamkeit, die der Wahl zuteilwurde, gingen Meldungen, die andernfalls als wichtig betrachtet worden wären, einfach unter. Eine dieser Meldungen betraf den unerwarteten Tod des zurückgezogen lebenden Muun-Bankiers Hego Damask. Hastig zusammengestellte Nachrufe über ihn warteten mit den wenigen Fakten über ihn auf, die öffentlich bekannt waren, kratzten die Rolle, die er hinter den Kulissen gespielt hatte, um die Geschichte der Republik zu formen, jedoch kaum an. Mitglieder des InterGalaktischen Bankenclans weigerten sich, irgendwelche Informationen über die Beisetzung oder darüber verlauten zu lassen, was nun aus Damasks beträchtlichen Besitztümern auf Muunilinst und Dutzenden anderer Welten werden würde. Im Vertrauen merkten einige Leute an, dass es vermutlich Jahrzehnte dauern würde, um die komplexen Verstrickungen der geschäftlichen Unternehmungen des Muuns vollends zu entwirren.
Nachdem die Schlacht von Naboo ein Ende gefunden hatte – verloren worden war, seiner Einschätzung nach –, blieb Palpatine keine Zeit, sich in Bewunderung zu aalen oder seinen Triumph zu feiern. Der erste Punkt auf seiner Tagesordnung, ja, tatsächlich sogar seine erste Amtshandlung, bestand darin, auf seinen Heimatplaneten zu reisen, um Königin Amidala und ihren neuen Verbündeten, den Gungans, zu ihrem überraschenden Sieg zu gratulieren.
Erst, als er in Theed eintraf und von Darth Mauls Niederlage durch die Hand der Jedi in einer Energiegeneratorstation erfuhr, erschloss sich ihm teilweise der Grund dafür, was es mit den Gefühlen des Verlusts und der tiefgreifenden Einsamkeit auf sich hatte, die er nach dem Mord an Plagueis empfunden hatte. Er
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