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Star Wars™ Darth Plagueis

Star Wars™ Darth Plagueis

Titel: Star Wars™ Darth Plagueis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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lernte, Absichten zu erkennen und Körpersprache zu lesen. Wenn er fühlte, dass jemand ihn nicht mochte, ging er ihm aus dem Weg, um generös zu wirken, und wenn er merkte, dass jemand ihn zu sehr mochte, ging er ihm hin und wieder aus dem Weg, um schwierig zu erscheinen und ganz bewusst die Grenzen der Beziehung auszutesten. Er ahnte Streiche und Listen voraus und spielte zuweilen vorsätzlich das Opfer, den Gelackmeierten, aus Sorge, sonst unerwünschten Argwohn zu erregen oder gezwungen zu sein, zu viel von seinen verborgenen Talenten preiszugeben.
    Während seine Fähigkeiten zunahmen, waren andere Kinder eher Spielzeug denn Spielkameraden, was dem Spaß von Hegos Seite aus jedoch keinen Abbruch tat. Eines Nachmittags drängelte sich ein Muun-Junge, den er nicht leiden konnte, an Hego vorbei, um als Erster bei der Treppe zu sein, die hinunter in den unteren Hof des Damask-Anwesens führte. Hego packte den Gleichaltrigen am Oberarm und sagte: »Wenn du es so eilig hast, nach unten zu kommen, dann spring doch aus dem Fenster.« Ohne den Jungen aus den Augen zu lassen, wiederholte Hego seinen Vorschlag, und sein Opfer kam der Aufforderung nach. Nachdem der zerschmetterte Leib des Jungen im Innenhof gefunden worden war, wurden viele Fragen gestellt, doch Hego verriet die Wahrheit allein seiner Mutter. Sie ließ ihn seinen Bericht in allen Einzelheiten vortragen, ehe sie schließlich sagte: »Ich habe schon lange vermutet, dass du dieselbe Gabe besitzt, die dein Vater und ich teilen, und nun weiß ich, dass es so ist. Das ist eine außergewöhnliche, wundersame Kraft, Hego, die du im Übermaß besitzt. Dein Vater und ich haben das Geheimnis um unsere Fähigkeiten unser ganzes Leben lang streng gehütet, und ich möchte, dass du mir dein Wort gibst, dass du fürs Erste nur mit mir oder mit ihm darüber sprechen wirst. In deinem späteren Leben wird diese Kraft dir gute Dienste leisten, doch vorerst darf niemand davon erfahren.«
    Nachdem er so viele Jahre lang ein Leben voller Verstohlenheit geführt hatte, fand Hego den Gedanken daran, das Geheimnis allein mit seinen Eltern zu teilen, vollkommen natürlich.
    Niemand machte ihn dafür verantwortlich, dass sein Spielkamerad aus dem Fenster gestürzt war, doch kurz darauf verebbte der stete Strom von Spielfreunden allmählich. Schlimmer noch: Sein Vater fing an, sich von ihm zu distanzieren – und das, obwohl Hego das Gefühl hatte, mehr und mehr zu einem Teil von Caars Welt zu werden. Er überlegte, ob sein Vater möglicherweise im Hinblick darauf log, dass er die Kraft besaß, oder dass er Hego jetzt als eine Art Monster betrachtete. Und dennoch beobachtete er, wie sein Vater seine unheimlichen Fähigkeiten der Überredung und Manipulation bei Geschäftsangelegenheiten einsetzte.
    Genau wie nach Muunilinst, kamen auch viele wichtige Besucher nach Mygeeto, und manchmal kam Hego dabei der Gedanke, dass die Galaxis zu ihm kam, anstatt, dass er imstande war, sie selbst zu erkunden. Bei mehreren Gelegenheiten traf sich sein Vater mit Jedi-Rittern und Padawanen, die auf der Suche nach adeganischen Kristallen herkamen, die der Jedi-Orden für den Bau von Übungslichtschwertern verwendete. Zu dieser Zeit hatte Hego seine Fähigkeit, seine Kräfte vor anderen zu verbergen, längst perfektioniert. Selbst ohne den Jedi seine wahre Natur zu enthüllen, gelang es ihm, in ihnen eine Art ähnlich gelagerter Kraft wahrzunehmen, wenngleich eine, die seiner eigenen offensichtlich vollkommen entgegenlief. Er wusste von Anfang an, dass er niemals einer der ihren sein konnte, und so begann er, ihre Besuche aus Gründen zu verabscheuen, die er selbst nicht verstand. Noch verwirrender war, dass er eine Macht, die seiner eigenen ähnlicher war, in einem Bith-Fremden namens Rugess Nome gewahrte. Nome war kein Jedi, sondern Raumschiffingenieur, und er war in einem phosphoreszierenden Schiff auf dem Planeten eingetroffen, das er selbst entworfen hatte. Doch schon wesentlich früher kam Hego der Verdacht, dass seine Mutter der Grund für Nomes regelmäßige Besuche war. Und die Vermutung, dass zwischen ihnen etwas war, entfachte in dem jungen Hego Gefühle der Wut und der Eifersucht sowie auch eine Art hin und her gerissenen Verzagens im Hinblick auf seinen Vater.
    Hego hatte beschlossen, seine Kräfte einzusetzen, um die untragbare Situation zu klären, als er während eines von Nomes Besuchen ins Arbeitszimmer seines Vaters gerufen wurde, wo Caar, seine Mutter und der Bith warteten. Ohne

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