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Star Wars™ Darth Plagueis

Star Wars™ Darth Plagueis

Titel: Star Wars™ Darth Plagueis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Luceno
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zumindest dazu, endlich die wahre Natur der Meister-Schüler-Beziehung zu akzeptieren. Eine alte Geschichte, die in seinen Augen nie viel Sinn gemacht hatte.
    Allerdings erklärte das Ganze Tenebrous’ merkwürdiges Verhalten in den Wochen und Monaten vor den Ereignissen auf Bal’demnic. Wie lange Venamis’ Angriff schon geplant gewesen war, ließ sich zwar unmöglich sagen, doch ungeachtet seiner ganzen, zur Schau gestellten kühlen Distanziertheit war ihm diese Entscheidung offenkundig nicht leichtgefallen. Auf Bal’demnic war er abgelenkt gewesen, und diese Unachtsamkeit hatte ihn das Leben gekostet. Gleichwohl, in jenen letzten Momenten, bevor er vollends begriff, welche Rolle Plagueis dabei gespielt hatte, war er drauf und dran gewesen, ihm die Existenz von Venamis zu offenbaren. Jetzt machte das allerdings kaum noch einen Unterschied, und um ehrlich zu sein, fand Plagueis die Unentschlossenheit des Bith verachtenswert.
    Genau wie Plagueis war offensichtlich auch Tenebrous zu dem Schluss gelangt, dass Darth Banes Regel der Zwei keine Gültigkeit mehr besaß. So, wie die Dinge lagen, hatten sich ohnehin nur herzlich wenige Sith-Lords daran gehalten, und das, wie Plagueis fand, aus gutem Grund. Die Ziele des Großen Plans waren Vergeltung und das Wiedererlangen galaktischer Macht. Doch während die meisten Sith-Lords seit Bane auf ihre eigene Art und Weise dazu beigetragen hatten, die Republik zu schwächen, waren ihre Bemühungen weniger ihrer Selbstlosigkeit und ihrer Regeltreue geschuldet, sondern vielmehr ihrer Schwäche und Inkompetenz. So bestrebt sie auch gewesen sein mochten, Banes Gebot zu ignorieren, war doch ein jeder von ihnen persönlichen Marotten und Exzentrizität erlegen, sodass sie letztlich dabei versagt hatten, Rache am Jedi-Orden zu üben. Plagueis hatte dafür Verständnis. Es wäre ihm nie in den Sinn gekommen, auf der Lauer zu liegen oder seine gesamte Herrschaft darauf zu verwenden, erfolgreich seinen Nachfolger als Sith-Lord in Position zu bringen. Ebenso wenig hätte er sich damit zufriedengegeben, noch länger als Schüler in Tenebrous’ Schatten zu verweilen, falls der Bith tatsächlich da triumphiert hätte, wo andere versagt hatten.
    Wie war es nur möglich gewesen, dass Tenebrous trotz all seiner Weisheit nicht begriffen hatte, dass Plagueis die Antwort auf die Jahrtausende währende Rachgier der Sith war? Wie war es nur möglich, dass der Bith nicht erkannt hatte, dass das Schicksal ihn dazu auserkoren hatte?
    In einem seltenen Moment der Anerkennung hatte der Bith das quasi sogar selbst zugegeben.
    Auf dieselbe Weise, wie tektonische Kräfte einen Felsbrocken in einen Fluss stürzen lassen, um seinen Lauf auf ewig umzuleiten, lassen bestimmte Ereignisse Individuen emporsteigen, die in den Strom der Macht treten, um den Verlauf der Geschichte zu verändern. Hierzu gehört auch Ihr.
    Sollte Plagueis jetzt glauben, dass Tenebrous Venamis ebenfalls als so jemanden betrachtet hatte? Falls dem so war, fühlte er sich dadurch erniedrigt.
    Die Daten, die man an Bord von Venamis’ Raumschiff gefunden hatte, ließen leider im Dunkeln, wie alt er gewesen war, als Tenebrous ihn fand, auch gaben sie nichts über seine Ausbildung preis. Ungeachtet dessen gehörten die althergebrachten Arten, einen Schüler zu unterweisen, zweifellos der Vergangenheit an. Führungs- und Glaubensgrundsätze waren etwas für die Jedi. Während die Jedi der Macht huldigten, gierten die Sith danach, und wo die Jedi die Wahrheit zu kennen glaubten, besaßen die Sith sie. Dominiert von der Dunklen Seite wurde sie letztlich zu ihrem Wissen.
    In den vergangenen fünfhundert Jahren hatten die Sith der Bane-Linie es vermieden, Kinder als Schüler auszuwählen, da sie es vorteilhafter fanden, Wesen aufzuspüren, die vom Leben bereits abgehärtet waren und ihre Narben davongetragen hatten. Plagueis indes war diesbezüglich eine Ausnahme gewesen.
    Muunilinst hatte es den anderen nicht gleichgetan, als Welten aus dem Kern und dem Inneren Rand im Zuge des Irrsinns der Dritten Großen Expansion darangegangen waren, viele der Planeten für sich zu beanspruchen und zu besiedeln, die im Rahmen des Kolonisierungsgesetzes und des Verfassungszusatzes zur Planetensubvention begutachtet und zu diesem Zweck freigegeben wurden. Der Grund dafür war einfach: Obgleich der Wohlstand der Muuns die kühnsten Träume vieler Spezies übertraf und ihnen Raumschiffe höchster Güte zur Verfügung standen, waren sie nicht gewillt, ihre

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